US-Notenbank wartet das Wahlergebnis ab
Die aktuelle Abwärtsbewegung im DAX endete gestern exakt an der Konsolidierungslinie (grüner Pfeil):
Anschließend kam es zu einer Gegenbewegung. Allerdings konnten die Kurse dabei nur begrenzt zulegen und befinden sich inzwischen wieder auf dem Rückzug. Damit scheint die Konsolidierungslinie ihrem Namen insofern gerecht zu werden, als dass sie aktuell zu einer kleinen Konsolidierung innerhalb einer laufenden Abwärtsbewegung führt. Daher sind kurzfristig weiter fallende Kurse zu erwarten.
US-Wahl bleibt das beherrschende Thema
Derweil ist und bleibt das vorherrschende Thema an den Börsen die US-Wahl. Daran wird sich bis zum Wahltermin am kommenden Dienstag auch nichts ändern. Vielmehr dürfte der Einfluss auf die Kurse mit jedem Tag eher noch zunehmen. Dies ließ sich in dieser Woche auch bereits feststellen. So sind die Kurse deutlich gefallen, als einige Umfragen ergaben, dass Donald Trump in der Gunst der US-Wähler nicht nur hinzugewann, sondern sogar knapp vor seiner Herausforderin Hillary Clinton lag. Der Grund für die fallenden Kurse ist, dass die Börsen einen Sieg Hillary Clintons bevorzugen. Denn diese steht für Kontinuität in der US-Wirtschaftspolitik, während Donald Trump als unberechenbar gilt. Und Börsen mögen keine Unsicherheit.
Machtwechsel - ein Unsicherheitsfaktor für die Börsen
Dazu passt auch eine aktuelle Analyse der Helaba. Demnach ist ein Machtwechsel grundsätzlich schlecht für Aktien. Immer wenn es zu einem Wechsel von Demokrat zu Republikaner kam, neigten Aktien auf Sicht von zwölf Monaten zur Schwäche. Im Durchschnitt betrug das Minus 7,7 Prozent. Wurde dagegen ein Demokrat im Amt bestätigt oder folgte ein anderer Demokrat, legten Aktien im Mittel um 6,8 Prozent zu.
Ähnliche Zahlen haben Sie auch schon mit der Börse-Intern am 27. September erhalten. Damals war zu lesen: „Der Grund für dieses Phänomen dürfte sein, dass die Börsen Unsicherheiten verabscheuen. Und wenn das wichtigste politische Amt zumindest in der Hand der gleichen Partei bleibt, ist die Chance auf Kontinuität in der Politik einfach höher.“ Und so erklären sich eben auch die Kursreaktionen dieser Woche auf die einzelnen Umfrageergebnisse.
US-Notenbank wartet das Wahlergebnis ab
Auf den gestrigen Beschluss der US-Notenbank, die Zinsen zunächst unverändert zu belassen, reagierten die Märkte derweil kaum. Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinserhöhung im November sahen die Anleger allerdings auch nur bei rund sieben Prozent. Insbesondere weil man nicht erwartet hatte, dass ein Zinsschritt so kurz vor den Präsidentschaftswahlen erfolgen würde. Zudem war keine Pressekonferenz angesetzt, in der die Entscheidung hätte ausführlich erläutert werden können. Insofern wurden die Markterwartungen lediglich erfüllt, weshalb es keinen Anlass für stärkere Kursreaktionen gab.
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