Emerging Markets – Volatilität schafft Chancen
Für die Schwellenländer hat der Ausgang der US-Wahlen gleich mehrfach Bedeutung. Auf den ersten Blick scheint der Effekt negativ zu sein, zu groß sind die Abwärtsrisiken, die sich aus verschärftem Handelsprotektionismus, Einwanderungsbeschränkungen, einem weiten Ausgabenprogramm, einer steileren US-Renditekurve sowie der Unsicherheit im Bereich der Außenpolitik ergeben. Dazu schauen wir uns eine Analyse von Claudia Calich, Managerin des M&G Emerging Marketsts Bond Fund, an.
Diese Risiken sind in den Assetpreisen bereits berücksichtigt. Seit das Ergebnis bekannt ist, hat Mexiko wegen seiner starken wirtschaftlichen und Handelsverbindungen zu den USA besonders gelitten. Auch Zentralamerika könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn Trump alle seine Vorschläge aus dem Wahlkampf umsetzen sollte und tatsächlich alle illegalen Einwanderer ausweisen lässt (was freilich einen logistischen Alptraum bedeuten dürfte), so fallen die Überweisungen dieser Einwanderer in ihre Herkunftsländer weg – mit starken Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft.
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Nach Schätzungen der Expertin stehen diese Überweisungen in machen zentralamerikanischen Staaten für einen beachtlichen Teil des BIP, etwa in Guatemala für 5,6 Prozent, in El Salvador für 8 Prozent und in Honduras für 13,2 Prozent. Dieser hohe Anteil erklärt sich mit der hohen Zahl an illegalen Auswanderern im Verhältnis zur Größe der Gesamtwirtschaft und Bevölkerung.
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Wie immer gilt auch hier: Volatilität schafft Chancen. Eher abgeschottete Volkswirtschaften mit vergleichsweise niedrigen Handels- und Einwanderungsverbindungen zu den USA, wie etwa Indien und Brasilien, dürften weniger getroffen werden. Und die Länder Osteuropas sind bei Export und Finanzströmen viel stärker von Europa abhängig als von Amerika. Daher werden sie auch viel stärker von den bevorstehenden politischen Ereignissen in Italien, Frankreich und Deutschland betroffen sein, als von den Wahlen in den USA.
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Rohstoffkredite, wie zum Beispiel von afrikanischen Emittenten südlich der Sahara, sind deutlich abhängiger von China als Treiber der Rohstoffnachfrage oder für Finanzierungen als von den USA. Was die Beziehungen der USA zu China angeht, sollte man zwei Faktoren besonders im Auge behalten: Die mögliche Einführung von Handelszöllen, und ob die US-Treasury China als Währungsmanipulator benennt.
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Quelle: M&G Investments