Börse Stuttgart-News
4X report
STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Auslandsmarktbericht der Börse Stuttgart
Erwarteter Zinsschritt in den USA - Toshiba erhält weitere Gnadenfrist - Rohstoffaktien gesucht
Das Handelsgeschehen in den USA war in dieser Woche von der Zinsentscheidung der US-Notenbank FED geprägt. Als am Mittwoch die Zinserhöhung um 0,25 Prozent verkündet wurde, nahm der Markt diese als erwartet auf. Im Vorfeld übten sich die Marktteilnehmer in Zurückhaltung, zumal auch der Ausgang der Wahlen in Holland unklar war. Zum Wochenauftakt gab Intel (WKN: 855681) die Übernahme von Mobileye (WKN: A119AS) bekannt. Rund 15 Milliarden Dollar legt der Chipgigant für den israelischen Kamerahersteller auf den Tisch. Die Barofferte von 63,50 Dollar bedeutet eine Prämie von 34 Prozent.
Bill Ackman, der Eigentümer des Hedgefonds Pershing Square Capital Management, gab am Anfang der Berichtswoche bekannt, dass er sich aus seinen Investment bei Valent (WKN: A1C6JH) zurückziehen werde. Der Hedgefond-Manager war einer der größten Anteilseigner der skandalgeschüttelten kanadischen Pharmafirma. Nach monatelangen Versuchen, bei dem immer wieder mit negativen Schlagzeilen aufwartenden Unternehmen das Ruder nochmal rumzureißen, wirft er jetzt entnervt das Handtuch und muss einen enormen Verlust von über drei Milliarden Dollar verbuchen. Valeant Pharma kämpft schon seit längerem mit seiner Schuldenlast, Kritik an seiner Bilanzierungspraxis und enormen Imageproblemen. Teilweise wurden Patente oder Hersteller lebenserhaltender Medikamente aufgekauft, um danach exorbitante Preiserhöhungen der Medikamente durchzudrücken. Zwischen dem Schlusskurs am Montag und dem Eröffnungskurs am Dienstag verlor die Aktie satte zwölf Prozent. Aktuell hat sich die Aktie bei 10,24 Euro eingependelt. Im August 2015, notierte das Papier noch auf einem Allzeithoch bei knapp 264 Dollar.
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Mit leichten Kursgewinnen verabschiedet sich der japanische Aktienmarkt aus dieser Berichtswoche. Der Nikkei 225 gewinnt 272 Zähler hinzu und schließt bei 19.590 Punkten. Auch in dieser Woche stand Toshiba Corp. (WKN: 853676) wieder im Focus der Investoren. Auch der auf den 14. März verlängerte Abgabetermin der 9-Monatsbilanz konnte von dem Industriegiganten nicht eingehalten werden und glücklicher Weise wurde dem Antrag, diese Frist nochmals bis auf den 11. April zu verlängern, von der Börsenaufsicht in Tokyo stattgegeben. Diese Fristverlängerung beruhigte die Inverstoren aber ebenso wenig wie die Nachricht, dass Toshiba Corp. bis auf weiteres nicht aus dem Nikkei 225 entfernt wird. Das Vertrauen in die Führung des Konzerns ist zutiefst gestört und dies spiegelt sich auch im Aktienkurs wieder, der im Wochenverlauf über elf Prozent nachgab. Außerdem bleibt Toshiba auf der Überwachungsliste der Börse in Tokyo und somit steht immer noch ein mögliches Delisting der Aktie im Raum. Gute Nachrichten kamen hingegen vom ehemaligen Sorgenkind Sharp Corp. (WKN: 855383). Die Firma kündigte an, dass im Fiskaljahr 2017/2018 die Dividendenzahlungen möglicherweise wieder aufgenommen werden könnte und der Aktienkurs reagierte darauf hin mit einem Plus von fast 18 Prozent.