WAZ
Es geht um mehr als Neid - Kommentar von Ulf Meinke zur Kritik an Deutschlands Exportstärke
Essen (ots) - Deutschland ist als Exportnation stark - womöglich
sogar zu stark? Es ist schon bemerkenswert, dass der französische
Präsidentschaftskandidat Macron seinem Argwohn ebenso Ausdruck
verleiht wie Donald Trump in den USA. Doch was ist dran an der
Kritik? Richtig ist: Deutschlands Wirtschaft ist ein Profiteur des
ach so ungeliebten Euro. Insbesondere die Politik der EZB sorgt
dafür, die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum Dollar zu schwächen
und die deutsche Exportwirtschaft zu stärken. Waren "Made in Germany"
sind in vielen Ländern der Welt günstig zu haben.
So weit, so gut? Gewiss, die EZB ist unabhängig. Und Erfolg ruft
vielleicht auch schlicht viel Neid hervor. Einfach abtun sollte die
Bundesregierung die länderübergreifende Kritik indes nicht.
Deutschlands Wirtschaft ist in hohem Grade abhängig von der Welt um
sie herum. Insofern sollte das ökonomische Ungleichgewicht nicht so
groß werden, dass Aversionen entstehen. Nebenbei: Warum deutsche
Firmen relativ viel im Ausland und wenig im Inland investieren, ist
eine berechtigte Frage. Mehr Investitionen, wie sie IWF-Chefin
Lagarde fordert, wären jedenfalls gut für den Standort Deutschland.
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/55903
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Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
sogar zu stark? Es ist schon bemerkenswert, dass der französische
Präsidentschaftskandidat Macron seinem Argwohn ebenso Ausdruck
verleiht wie Donald Trump in den USA. Doch was ist dran an der
Kritik? Richtig ist: Deutschlands Wirtschaft ist ein Profiteur des
ach so ungeliebten Euro. Insbesondere die Politik der EZB sorgt
dafür, die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum Dollar zu schwächen
und die deutsche Exportwirtschaft zu stärken. Waren "Made in Germany"
sind in vielen Ländern der Welt günstig zu haben.
So weit, so gut? Gewiss, die EZB ist unabhängig. Und Erfolg ruft
vielleicht auch schlicht viel Neid hervor. Einfach abtun sollte die
Bundesregierung die länderübergreifende Kritik indes nicht.
Deutschlands Wirtschaft ist in hohem Grade abhängig von der Welt um
sie herum. Insofern sollte das ökonomische Ungleichgewicht nicht so
groß werden, dass Aversionen entstehen. Nebenbei: Warum deutsche
Firmen relativ viel im Ausland und wenig im Inland investieren, ist
eine berechtigte Frage. Mehr Investitionen, wie sie IWF-Chefin
Lagarde fordert, wären jedenfalls gut für den Standort Deutschland.
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