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     3603  10 Kommentare BVB - Sind Fußballaktien besser als ihr Ruf?

    Der Deal ist perfekt! Ousmane Dembelé wechselt für eine Fixsumme von 105 Millionen Euro  und zusätzlichen variablen Zahlungen von bis zu 40 Millionen Euro zum FC Barcelona. Die Aktionäre frohlocken. Die BVB-Aktie steigt auf ein 16-Jahres-Hoch. Lesen Sie, warum der Deal für die mittelfristige Kursentwicklung trotzdem eher unbedeutend ist und warum Fußballaktien grundsätzlich eine schlechte Geldanlage sind.

     

    Fast unter ging im Zuge des Wechseltheaters die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für die abgelaufene Saison. Schade, denn dieser verrät wesentlich mehr über Vor- und Nachteile von Fußballaktien als Ablösesummen. Man muss ihn aber richtig lesen:

     

    Gewinne schwanken bei Fußballvereinen von Saison zu Saison - und zwar heftig! Daher macht es keinen Sinn fundamentale Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) isoliert für ein Jahr zu betrachten.

     

    So hängt der extreme Rückgang beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) und auch beim Nettogewinn mit den stark gestiegenen Abschreibungen zusammen. Ursache: Das Stadion wurde im Rahmen der Zusammenführung einzelner Firmenteile nicht mit dem alten Buchwert übernommen. Der BVB kann so legal EBIT und Nettogewinn drücken. Die vorhandenen Verlustvorträge halten deshalb länger und die Steuerquote bleibt bei niedrigen 13 bis 14 Prozent. Für die Ausschüttung einer Dividende hat man so ebenfalls mehr Spielraum.

     

    Auch der Umsatz wird durch Einmaleffekte wie Transfererlöse verzerrt. Hier fiel die Steigerung um 8 % auf 406 Millionen Euro dieses Jahr eher moderat aus. Er kam ausschließlich durch die sprunghaft gestiegenen TV-Vermarktungseinnahmen zustande (+ 52 % auf 126 Millionen Euro). Der nur minimale Zuwachs bei den Werbeeinnahmen ist durch den langfristigen Vertrag mit Hauptsponsor Evonik bedingt (läuft bis 2025; jährliche Einnahmen ca. 18 Millionen Euro).

     

    Aussagekräftiger sind längere Zeitperioden: Der durchschnittliche Umsatzzuwachs in den vergangenen acht Jahren lag bei starken 19 Prozent. Zumindest hier ist die Bezeichnung Wachstumswert zutreffend.

     

    Signifikant und leider nachhaltig ist dagegen der Anstieg der Personalkosten: Um satte 37,7 Millionen Euro ging es hier nach oben. Unter anderem deshalb verringerte sich auch das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 18 % auf 61 Millionen Euro. Nur zu einem kleinen Teil trugen dazu die um knapp drei Millionen Euro niedrigeren Erlöse aus dem Spielbetrieb (Champions League, DFB-Pokal) bei.

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    Armin Brack M.A.
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    Armin Brack ist seit über 20 Jahren an der Börse erfolgreich. Seit 2003 gibt er Börsenmagazine heraus, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren. Zum Beispiel in dem sie seine Musterdepots ganz einfach nachbilden. Armin Brack ist Chefredakteur der "Gewinner-Aktien" und Redakteur bei "TraderMacher Depot". Zusätzlich schreibt er auch den Aktien-Report, einen der größten kostenlosen Börsenbriefe Deutschlands. TIPP: Jetzt meine Geldanlage-Tipps 100% gratis sichern (+Geschenk): www.aktien-report.de
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    Verfasst von Armin Brack M.A.
    BVB - Sind Fußballaktien besser als ihr Ruf? Der Deal ist perfekt! Ousmane Dembelé wechselt für eine Fixsumme von 105 Millionen Euro  und zusätzlichen variablen Zahlungen von bis zu 40 Millionen Euro zum FC Barcelona. Die Aktionäre frohlocken. Die BVB-Aktie steigt auf ein 16-Jahres-Hoch. Lesen …

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    Kommentare

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    28.08.17 21:47:48
    Zitat von halbgott:
    Zitat von zepps: ...

    Wie kommst du darauf, dass aktuell der KGV einstellig gehandelt wird.
    Nach den letzten Zahlen (2016/2017) ist das KGV bei ~73.
    bei einem Xetra-Schlusskurs von 6,50 am Bilanzstichtag (30.06.2017) und einem Konzernjahresüberschuss von 8.209 TEUR. (= ~0,09 Gewinn pro Aktie)


    weil wir uns aktuell im Geschäftsjahr 2017/18 befinden und in diesem der Dembele Deal abgewickelt wurde. Warte die nächsten Analysen der Analysten ab. Keiner wird zu einem anderen Ergebnis kommen.


    ..... dass die Analysten, (und du), zum heutigen Zeitpunkt, den Kurs und den Konzernjahresüberschuss zum 30.06.2018 vorhersagen können. Sie können ein bestimmtes KGV erwarten, ob sie jedoch Recht haben.....
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    28.08.17 15:51:55
    Zitat von zepps:
    Zitat von halbgott: Aktuell wird die BVB Aktie mit einem einstelligen KGV gehandelt, der Gewinn im Geschäftsjahr 2017/18 ist eklatant.


    Wie kommst du darauf, dass aktuell der KGV einstellig gehandelt wird.
    Nach den letzten Zahlen (2016/2017) ist das KGV bei ~73.
    bei einem Xetra-Schlusskurs von 6,50 am Bilanzstichtag (30.06.2017) und einem Konzernjahresüberschuss von 8.209 TEUR. (= ~0,09 Gewinn pro Aktie)


    weil wir uns aktuell im Geschäftsjahr 2017/18 befinden und in diesem der Dembele Deal abgewickelt wurde. Warte die nächsten Analysen der Analysten ab. Keiner wird zu einem anderen Ergebnis kommen.
    Avatar
    28.08.17 15:23:06
    Zitat von halbgott: Aktuell wird die BVB Aktie mit einem einstelligen KGV gehandelt, der Gewinn im Geschäftsjahr 2017/18 ist eklatant.


    Wie kommst du darauf, dass aktuell der KGV einstellig gehandelt wird.
    Nach den letzten Zahlen (2016/2017) ist das KGV bei ~73.
    bei einem Xetra-Schlusskurs von 6,50 am Bilanzstichtag (30.06.2017) und einem Konzernjahresüberschuss von 8.209 TEUR. (= ~0,09 Gewinn pro Aktie)
    Avatar
    28.08.17 12:20:31
    Zitat von Tiefstseetaucher: Mir fehlen in dem Artikel diverse spezifische Fakten zur BVB-Aktie wie beispielsweise:

    bereits feststehende Einnahmesteigerungen durch weiter steigende TV-Gelder (Inland und Ausland) in den nächsten Jahren

    deutlich höhere Einnahmenmöglichkeiten in der Championsleague für deren Teilnahme zudem Platz 4 in der Liga definitiv reicht (zumindest solange die Buli in der UEFA-Wertung auf den Plätzen 2,3 oder 4 bleibt)

    Auslaufen des Vertrags mit dem Trikoausrüster (Puma), was in den nächsten zwei Jahren entweder zu einer Verlängerung mit deutlich höheren Einnahmen oder einem Wechsel (mit noch höheren Einnahmen) führten wird

    Auslaufen des Sport Five-Deals (Lagardere), was ab 2020 zu einer jährlichen Entalstung von rund 20 Mio führen wird.


    Der Artikel ist von vorn bis hinten Banane, eigentlich ist es Zeitverschwendung überhaupt darauf noch einzugehen. Anscheinend ist hier jemand eine Shortposition eingegangen und schreibt einen Artikel dazu. Erinnert mich stark an die sogenannten Experten von Bernecker Aktienbräu. Da wurde auch wortwörtlich gesagt, daß man hier gerne immer wieder Short geht und damit gutes Geld verdienen würde, nur hätte man mit einem Call das Vielfache verdient, völlig logisch:

    http://bvbaktie.blogspot.de/2015/08/bernecker-aktienbrau-nr-…

    Die letzte Forbes Bewertung bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2015/16 als man noch EL spielte, seither ist die Bewertung klar gestiegen:

    https://bvbaktie.blogspot.de/2017/05/die-bewertung-der-bvb-a…

    Die TV Einnahmen würden nicht steigen? Blödsinn, nächste Saison kommt die CL Reform mit einer extrem deutlichen Steigerung der Einnahmen. Watzke nannte 30 Mio Mehreinnahmen, in den Kommentaren:

    http://bvbaktie.blogspot.de/2016/08/das-bedeutet-die-champio…

    Das durchschnittliche KGV der letzten Jahre? Hm. Aktuell wird die BVB Aktie mit einem einstelligen KGV gehandelt, der Gewinn im Geschäftsjahr 2017/18 ist eklatant. Da im nächsten Geschäftsjahr die krass höheren Einnahmen aus der CL Reform kommen, sowie die sicheren Bonuszahlungen für Dembele, insgesamt +60 Mio, wird die Gewinnschätzung für 18/19 kaum unter dem Durchschnitt ausfallen, sondern eher darüber.

    Der Vergleich mit dem Stoxx Football Index ist auch kompletter Schwachsinn. zwar ist es richtig, daß der Stoxx Football Index in den letzten 10 Jahren schlechter performt hat als der DAX, nur betrifft das nicht die BVB Aktie, die ist beiden Indizes haushoch überlegen, das wird der DAX niemals aufholen können:

    Einfaches Einfügen von wallstreetONLINE Charts: So funktionierts.


    Im kurzfristigeren 1 Jahreschart wird die Sache sogar noch eindeutiger, der Stoxx Football schlägt den DAX, BVB sowieso:

    Einfaches Einfügen von wallstreetONLINE Charts: So funktionierts.


    Mit Fussballaktien könne man kein Geld verdienen? Eine komplett schwachsinnige Aussage, betrifft ja nicht nur die BVB Aktie. Bevor die Man.Utd. Aktie von der Börse genommen wurde, ging der Man.Utd. Aktienkurs über 1000% hoch, in Worten über TAUSEND Prozent. Danach wurde Man.Utd. wieder an die Börse gebracht, allerdings in New York. Die Marktkapitalisierung liegt durchgehend über zwei Milliarden, Forbes schreibt, daß auch ein sechsfacher Umsatz als faire Bewertung gerechtfertigt sein könnte. Dem muss man natürlich nicht folgen. Aber bei 560 Mio Umsatz im laufenden Geschäftsjahr wird der BVB noch nicht mal mit dem zweifachen Umsatz gehandelt, auch 2018/19 wird der BVB 500 Mio Umsatz haben, sollte man da CL spielen.

    Natürlich ist es völlig absurd, daß die BVB Aktie derzeit mit einem einstelligen KGV gehandelt wird. Es gibt bei deutschen Nebenwerten kaum eine Aktie, die so drastisch unterbewertet ist. Fanboyartikel zur BVB Aktie gibt es zwar weiterhin, aber ausländische institutionelle Anleger sind immerhin noch in der Lage die Sache durchzurechnen, die Investitionsquote steigt mindestens bis zur HV, daher ist eine nachhaltige Konsolidierung nicht zu erwarten:

    https://bvbaktie.blogspot.de/2017/06/die-institutionellen-an…
    Avatar
    28.08.17 09:42:41
    Ob das Zufall ist--das der Artikel bei 7,6€ erscheint?

    An einer Stelle an der kurzfristig keine positive (zusätzliche) News kommen konnte?

    Auch das man sportlich zuletzt erfolgreich war -doch nicht richtig...

    Bis auf den finanziell eher unwichtigen Pokalsieg wurde nicht gewonnen - und das Erreichen der CL Quali doch eher Normalität...
    Neue lukrative Verträge gabs auch nicht.

    Letzlich glaube ich das Watzke die "Investitionen" unter Kontrolle hat -der Autor ist skeptisch -
    Alleine das bestimmt den Erfolg der Aktie - weniger ausgeben als einnehmen .....

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