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    Deutsche Comeback-Kandidaten  2877  0 Kommentare Drei Aktien auf dem Weg zu alten und neuen Höhen

    Nach jedem Tief kommt auch ein Hoch, heißt es im Volksmund. Die drei heute vorgestellten Aktien eint dabei eine Sache – sie befinden sich auf dem Weg zu alten und neuen Höhen.

    Die Wirtschaftsaussichten in Deutschland sind nicht unbedingt rosig. Ende April veröffentlichte das Statistische Bundesamt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal stagnierte. Private und staatliche Konsumausgaben hätten abgenommen, positive Impulse gab es lediglich von Investitionen und Exporten. "Die hohe Inflation und die vielen offenen Punkte mit Blick auf Deutschlands Energiewende dürften bei den Verbrauchern für Verunsicherung sorgen", kommentiert Christoph Swonke, Konjunkturanalyst der DZ BANK, die Ergebnisse.

    Mit einer kräftigen Erholung in den kommenden Quartalen ist daher nicht zu rechnen.

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    Eine technische Rezession wäre nach dem kräftigen Minus im Schlussquartal des vergangenen Jahres aber nicht eingetreten.

    Deutsche Unternehmen haben bereits ein schwieriges Jahr hinter sich: Sie verkrafteten noch die Folgen der Corona-Krise, dann überraschte der russische Angriff auf die Ukraine und die damit einhergehenden Energiepreissteigerungen. Während die Nachfrage rückläufig war, verteuerten Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbanken (EZB) Fremdfinanzierungen.

    Es scheint, als hätte die Börse diese Entwicklungen weitestgehend verdaut. Im gesamten Jahr 2022 verbuchte der deutsche Leitindex DAX zwar ein niedriges zweistelliges Minus. Im Vergleich zum Tiefstand Ende September 2022 befindet er sich nun aber auf Erholungskurs. Seit Jahresanfang machte der Index rund zwölf Prozent Plus.

    Unternehmen haben ihre eigenen Wege gefunden, mit der Krise umzugehen. Diese drei Titel mussten in der Vergangenheit Kursrücksetzer verkraften. Jetzt steuern sie aber auf alte Höchststände zu – und bieten Renditepotenzial.

    Neuausrichtung bei Fresenius stimmt Anleger euphorisch

    Ein Titel, der in den vergangenen Wochen wieder aufgeholt hat, ist der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius. Das 1912 gegründete Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg ist in vier Geschäftsbereiche aufgegliedert: Dialysekliniken (Fresenius Medical Care), Krankenhäuser (Helios), intravenöse Medikamente und klinische Ernährung (Kabi) und Projekt- und Management von Gesundheitseinrichtungen (Vamed).

    Lange Zeit galt der Konzern als deutscher Hoffnungsträger im Gesundheitssektor, bis er vergangenes Jahr wiederholt Gewinneinbrüche verkünden musste: Die Corona-Pandemie und der Angriffs Russlands auf die Ukraine hatten Engpässe in den Lieferketten verursacht, steigende Kosten und Personalmangel drückten die Margen. Obwohl der Umsatz 2022 im Vergleich zum Vorjahr rund neun Prozent Plus verbuchte, sank das EBIT zeitgleich von 4.235 Millionen Euro auf 4.004 Millionen Euro. Die EBIT-Marge verlor 1,5 Prozentpunkte (9,8 Prozent).

    Eine Neuausrichtung musste her. So verkündete der neue Vorstandschef Michael Sen im Februar, dass sich der Konzern von seiner größten – aber auch schwächsten – Geschäftssparte Fresenius Medical Care (FMC) entflechten werde und sie künftig nur noch teilweise in der Konzernbilanz berücksichtigen werde. Bisher hatte Fresenius die Tochter FMC voll bilanzieren müssen, obwohl der Mutterkonzern nur ein Drittel der Aktien hält. Fortan werde sich Fresenius auf die Geschäftsbereiche Kabi und Helios fokussieren, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Es seien "strukturelle Produktivitätsverbesserungen" geplant.

    Bis sich die Neuausrichtung voll entfaltet, dauert es aber noch. Für das laufende Jahr sieht Fresenius ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich vor. Das EBIT soll stabil bleiben oder im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen – ohne FMC. Mit Bilanzierung der Sorgen-Tochter sei sogar ein hohes einstelliges Minus möglich. Anleger preisen die Kehrtwende dennoch jetzt schon ein, sodass die Aktie wieder im Aufschwung ist: In den vergangenen vier Wochen verbuchte Fresenius fast sechs Prozent Plus, aktuell notiert der Titel bei 25,41 Euro. Auf Jahressicht steht die Aktie dennoch rund ein Viertel unter ihrem alten Niveau. Luft nach oben also?

    Die britische Investmentbank Barclays bestätigte erst kürzlich ihre "Overweight"-Empfehlung mit einem Kursziel von 33 Euro. Das erste Quartal dürfte der Tiefpunkt des Jahres gewesen sein, schrieb Analyst Hassan Al-Wakeel am Donnerstag in einem Ausblick auf den Zwischenbericht (Q1 am 17. Mai). Auch die Privatbank Berenberg stuft den Titel als Kaufempfehlung mit einem Ziel von 44,50 Euro ein. Andere sind derweil skeptischer: Die Deutsche Bank bewertet Fresenius als ‚Hold‘ (Ziel: 22 Euro), weil Analyst Falko Friedrichs mit nicht allzu begeisternden Zahlen des Gesundheitskonzerns rechnet.

    Brenntag "zeugt von Widerstandskraft"

    Auch das Essener Chemieunternehmen Brenntag befindet sich auf Erholungskurs. Der Konzern ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen. Obwohl das Unternehmen bereits im Jahr 1874 in Berlin gegründet wurde, befindet es sich auf Wachstumskurs: Zwischen 2021 und 2022 stieg der Umsatz um 35,1 Prozent auf 19.429 Millionen Euro. Das operative EBITDA verbuchte in der gleichen Zeit 34,5 Prozent Plus (1.808,6 Millionen Euro), womit sich eine EBITDA-Marge von rund neun Prozent ergibt.

    Dennoch notiert die Aktie noch niedrig zweistellig unter ihrem Höchststand im Sommer 2021. Höhere Energie- und Rohstoffpreise belasteten auch hier die Margen der Branche. Zudem platzte im vergangenen Jahr die Übernahme des US-Chemikalienhändlers Univar Solutions. Der Aktienkurs verlor zwischenzeitlich im Vergleich zum Höchststand 2021 rund ein Drittel an Wert. Seit Mitte Dezember befindet sich der Titel nun wieder im Aufwärtstrend und verbucht seit Jahresanfang 23 Prozent Plus. Aktuell notiert Brenntag bei 73,79 Euro – und ist damit im Vergleich zur Konkurrenz günstig bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) (2023e) liegt bei 14, während die Wettbewerber Azelis und IMCD bei 19 respektive 25 stehen.

    Analysten sehen Potenzial bei dem Titel: Die Schweizer Großbank UBS stuft ihn als "Buy" ein, mit einem Kursziel von 82.50 Euro. Brenntag gehöre zu den "am stärksten bevorzugten Aktien europäischer Unternehmensdienstleister", begründete Analyst Rory McKenzie. Die US-Investmentbank Goldman Sachs sieht den Titel sogar bei 89 Euro. "Die Geschäftsentwicklung des Chemikalienhändlers dürfte trotz des sich eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Umfeldes von Widerstandskraft zeugen", argumentierte Analystin Suhasini Varanasi. Die Bewertung der Aktie bleibe attraktiv.

    Das passiert nach der ecotel-Kursrallye

    Der Telekommunikationsanbieter ecotel sorgte in den vergangenen Wochen für viel Aufsehen. Das Düsseldorfer Unternehmen verkauft IT- und Telekommunikationslösungen an Geschäfts- und Großhandelskunden aus Deutschland. Damit erwirtschaftete es im Jahr 2022 einen Umsatz von 93,3 Millionen Euro (+31,6 Prozent), sowie ein bereinigtes EBITDA von 9,1 Millionen Euro (-6 Prozent). Hinzukommen rund 68,3 Millionen Euro vor Steuern, die das Unternehmen mit dem Verkauf des Internet- und Telefonanbieters Easybell erlöste, an dem ecotel 50,9 Prozent der Unternehmensanteile gehalten hatte. In Folge verkündete das Unternehmen Mitte Februar, bei der Hauptversammlung im April eine einmalige Dividende von satten 18,82 Euro vorzuschlagen – über die Hälfte des damaligen Kurswerts von rund 34 Euro. Bis zur Auszahlung am 26. April zog der Aktienkurs entsprechend an und kletterte zwischenzeitlich auf einen Höchststand von 55,40 Euro (19.04.).

    Nach der Auszahlung der Sonderdividende fiel der Kurs entsprechend wieder und notiert aktuell bei 29,50 Euro. Damit liegt der Titel etwas unter dem Niveau vor der Dividendenrallye (circa 13 Prozent). Das KGV (2023e) steht bei 25. Das Taufkirchener Research-Unternehmen Sphene Capital stufte die Aktie Ende April weiterhin als ‚Buy‘ mit einem Kursziel von 44,90 Euro ein. „Die grundsätzlichen Wachstumstreiber des ecotel-Geschäftsmodells – Fiber und Cloud – sind intakt, ecotel dürfte nicht nur von einer stärkeren Durchdringung seiner Bestandskundenbasis profitieren, sondern auch von der durchgeführten Neupositionierung der beiden Geschäftsbereiche Geschäftskunden und Wholesale“, argumentiert Analyst Peter Thilo Hasler. „Deshalb gehen wir nicht davon aus, dass die Outperformance der Aktie nach der Ausschüttung der Rekorddividende beendet sein wird.“

    Die Top 40

    Wer nicht auf einzelne Titel setzen, sondern breiter streuen will, könnte Gefallen am iShares Core DAX ETF finden, der den Leitindex DAX nachbildet. Er investiert in die 40 größten deutschen Unternehmen nach Marktkapitalisierung, auch Brenntag und Fresenius sind mit einer Gewichtung von 0,94 und 0,9 im ETF vertreten. Die größte Position ist der derzeit der baden-württembergische Softwarekonzern SAP mit 10,4 Prozent Fondsanteil. Mit einem Fondsvermögen von über fünf Milliarden Euro und der Auflegung Ende 2000 zählt dieser thesaurierende Fonds zu den etablierten ETFs in Europa.


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    Verfasst vonNicolas Ebert
    Deutsche Comeback-Kandidaten Drei Aktien auf dem Weg zu alten und neuen Höhen Nach jedem Tief kommt auch ein Hoch, heißt es im Volksmund. Die drei heute vorgestellten Aktien eint dabei eine Sache – sie befinden sich auf dem Weg zu alten und neuen Höhen.

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