Aktienengagement ohne Bruchlandung
Die Absicherung mit Short-Index-CFDs kann für ein Depot mit vielen Einzelaktien aus unterschiedlichen Ländern oder Branchen nicht immer genau sein. Insbesondere, wenn einzelne Aktienpositionen einen großen Anteil am Depot ausmachen oder sie nicht Teil eines Index sind. Auch bewegen sich nicht alle Aktien identisch und manche Werte haben eine unsichere Phase zu überstehen. In solchen Fällen lohnt sich der Hedge von einzelnen Aktienpositionen. Das Prinzip ist auch in diesem Fall das gleiche wie bei Index-Absicherungen: Der Erwerb von Short-CFDs, nur mit Aktien als Basiswert.
Punktgenaue Absicherung möglich
Im Gegensatz zur Indexabsicherung gleichen sich beim Hedge von Einzelaktien die Gewinne aus der Aktien- mit der CFD-Position genau aus. Denn in beiden Fällen ist die gleiche Aktie der Basiswert. Angenommen, die Lufthansa-Aktie soll auf dem aktuellen Niveau bei knapp 17 Euro gegen Kursverluste abgesichert werden und das Depot besteht aus 500 Titeln. Die Absicherung gelingt mit dem einfachen Kauf von 500 Short-CFDs auf die Lufthansa.
Da Einzelaktien häufig schwankungsintensiver sind als breit gestreute Aktienindizes, darf auch bei dieser Form der Absicherung die Margin nicht zu knapp gewählt werden. Die Sicherheitsleistung bei Aktien-CFDs zur Absicherung sollte mindestens zehn Prozent des Gesamtvolumens ausmachen, in diesem Beispiel wären es 850 Euro. Durch die Hinterlegung einer zehnprozentigen Margin erzielt der Short-CFD zwar 100 Prozent bei einem Rückgang von zehn Prozent, aber darauf kommt es bei der Absicherung nicht an. Wichtig ist vielmehr, dass der Verlust aus dem Aktienbestand durch den Short-CFD ausgeglichen wird. Die Marge dient dazu, nicht vor der eigentlichen Kurskorrektur ausgestoppt zu werden. Anleger sollten bei der Kapitalausstattung ihres CFD-Kontos auch immer die anfallenden Finanzierungskosten berücksichtigen. Diese fallen an, wenn Positionen über Nacht gehalten werden. Wenn die Erwartung an einen Kursrückgang erfüllt wurde, kann der Hedge aufgelöst und der Short-CFD mit entsprechendem Gewinn verkauft werden. Anschließend partizipiert die Aktie ohne Hedge in vollem Umfang an künftigen Kurssteigerungen.
Finanzierungsgebühren beim Hedging
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Wer CFDs kauft, muss Finanzierungskosten aktuell von wenigen Prozentpunkten per anno bezahlen. Sie werden täglich angerechnet. Bei Short-CFDs zur Absicherung bekommt der Anleger sogar Finanzierungserträge, wenn die marktüblichen Zinsen größer sind als die Finanzierungszinsen. Dieser Ertrag wird dann dem CFD-Konto gutgeschrieben. Wer Aktien in Fremdwährung besitzt, kann die Titel nach dem gleichen Prinzip absichern, allerdings bleibt das Währungsrisiko hier außen vor. Lesen Sie daher im nächsten Kapitel der Absicherungsserie wie das Devisenrisiko ausgeschaltet werden kann.