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     2740  0 Kommentare K+S unter 20 Euro, Infineon bricht weg – Analysten warnen

    Ein ehemaliger Börsenliebling bricht in sich zusammen. Die K+S-Aktie bricht stärker ein als die Energieversorger nach der Katastrophe von Fukushima. Investoren schätzen den Ausstieg von Uralkali aus dem Branchenverbund offenbar so ein, als würde Bayern München die gemeinsame Fernsehvermarktung der Bundesliga aufkündigen. Das größte Problem bei K+S ist aber, dass sie einem Preiskampf nicht mit höheren Produktionsmengen begegnen können, dafür sind ihre Kapazitäten zu gering. Wir haben den Vormittag genutzt, um bei Händlern und Analysten nachzuhören, wie sie die Aktie sehen. So richtig aus der Deckung möchte noch niemand, kein Wunder, arbeiten doch fast alle nun an einer Neubewertung der K+S-Aktie. Eines scheint aber festzustehen: Gewinn bei K+S könnte erudieren, hinter vorgehaltener Hand spricht mancher Analyst von 40 Prozent Abschlag. K+S ist aber nicht der einzig beachtenswerte Titel heute im DAX. Infineon brechen nach einem sehr guten Auftakt förmlich weg, auch Fresenius wird trotz ordentlicher Zahlen abgestraft.In der Schweiz macht die Notenbank aufgrund des Goldpreises heftige Verluste. Wie gut, dass wir heute mit dem neuseeländischen Dollar eine Star-Währung in der Analyse haben – unser Wall Street Wake Up.

    Die Aktie von K+S hat logischerweise das gemacht, was bei einer Neubewertung passiert – sie fällt dramatisch. Bis auf 19,92 Euro geht es abwärts,ein Verlust von 25 Prozent! Eines darf man aber nicht vergessen – zum einen sorgen nun Stopp-Loss-Orders für zusätzlichen Druck auf K+S, zum anderen haben die Russen bisher nur eine Meinung und Ankündigung von sich gegeben. Nicht alles, was der Konkurrent als Szenario ins Spiel bringt, muss auch so eintreten. Natürlich interessiert dies in Zeiten von Panik die wenigsten, der Sachlichkeit halber sollte man dies aber wenigstens im Hinterkopf haben.

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    Hinzu kommt, dass noch niemand genau weiß, welche Strategie die Russen wirklich verfolgen. Uralkali hat das Handelskonsortium aufgekündigt, parallel sagen die Russen einen weiteren drastischen Einbruch der Preise voraus. „In der nächsten Zeit rechnen wir damit, dass der Wettbewerb stärker wird, das wird die Preise nach unten treiben“, sagte Vladislav Baumgertner, Chef von Uralkali, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Die Kalipreise könnten bis auf 300 Dollar je Tonne fallen.“

    Stimmt das alles?

    Das Verrückte an der Nachricht: Für einen deutlich härteren Wettbewerb würden die Russen ganz von selbst sorgen, indem sie ihre Zusammenarbeit mit Belaruskali nämlich einstellen. Uralkali und Belaruskali sind seit 8 Jahren Partner im Gemeinschaftsunternehmen BPC gewesen, das immerhin 43 Prozent der weltweiten Kali-Exporte abdeckte. Ein Analyst, Dmitry Ryzhkov von Renaissance Capital, malt ganz schwarz: . „Es ist so, als würde Saudi Arabien aus der Opec austreten“.

    Wir wollen am Mittag aber auch die anderen Basiswerte im DAX nicht vernachlässigen, auch wenn K+S das klar dominierende Thema ist. Denn die Verliererliste wird immer kurioser. So fallen Infineon im Tagesverlauf von 7,32 auf 6,67 Euro – eine Handelsspanne von fast zehn Prozent. Interessanterweise passiert dies, nachdem sich Analysten von Merrill Lynch und der Commerzbank ganz angetan von den Zahlen zeigten, es fehlt jedoch etwas die große Prognose für 2014. Dennoch belässt die Commerzbank Infineon auf Kaufen mit Kursziel 8,50 Euro.

    Santander und die Brasilianer

    In Spanien ringt die Banco Santander weiter mit der Schuldenkrise. Der operative Gewinn ist um fast ein Viertel auf 3,72 Milliarden Euro gefallen – dennoch ein Resultat bei dem die Deutsche Bank wohl jubilieren würde. In Spanien ging es bei Banco S. um 27 Prozent abwärts, in Brasilien um 20 Prozent. Trotzdem bleibt der Zuckerhut der wichtigste Gewinntreiber für die Spanier, sie sind nach wie vor mehr eine südamerikanische als eine spanische Bank – zum Glück muss man wohl sagen. Die Aktie reagiert auf die Zahlen kaum und bleibt fast unverändert, die Deutsche Bank dagegen gibt auf ihre mehr als mauen Zahlen 3,3 Prozent ab, war im Tagestief sogar schon 5 Prozent schwach.

    Schweizer verspekulieren sich kräftig

    Eine interessante Randnotiz gibt es aus der Schweiz. Der Goldpreis-Verfall kostet die Notenbank nämlich eine gute Stange Geld. Im ersten Halbjahr 2013 fiel ein Verlust von 7,3 Milliarden Franken an! Die Abschreibungen auf das Edelmetall lagen bei 13,2 Milliarden Franken, ausgeglichen wurde dies ein wenig durch Devisengeschäfte, die 5,8 Milliarden Franken abwarfen. Da kann sich die Deutsche Bundesbank locker zurücklehnen – sie hält zwar rund 100 Milliarden Euro an Goldbeständen, Abschreibungen gibt es bei der Bundesbank auf die Bestände aber nicht, Bilanzpositionen mit Schwankungen werden auf der Bilanz-Passivseite mit “Ausgleichsposten aus Neubewertung” ausgewiesen.

    Fotoquelle: K+S




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    K+S unter 20 Euro, Infineon bricht weg – Analysten warnen Ein ehemaliger Börsenliebling bricht in sich zusammen. Die K+S-Aktie bricht stärker ein als die Energieversorger nach der Katastrophe von Fukushima. Investoren schätzen den Ausstieg von Uralkali aus dem Branchenverbund offenbar so ein, als …

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