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    Finanzmärkte  2537  0 Kommentare DAX in Wartestellung – Die Zweifel könnten ihn bald auf neue Jahreshochs treiben

    Europa kämpft sich aus der Rezession! Nach sechs Quartalen in Folge mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung hat sich die Konjunktur in der Eurozone im zweiten Quartal leicht erholt. Für mich die größte Überraschung war Frankreich, das sich mit einem Plus von 0,5 Prozent doch scheinbar wieder schneller erholt als von mir zunächst erwartet. Dass die Grande Nation zusammen mit Deutschland, dessen Wirtschaftsleistung mit 0,7 Prozent noch etwas stärker gestiegen ist, die Eurozone aus der längsten Rezession ihrer Geschichte holt, hätte man gestern an den Aktien- und Devisenmärkten schon etwas euphorischer feiern können.

     

    Hat man aber nicht, der Euro schloss den Tag sogar mit einem leichten Minus ab, der DAX verharrte in seinem schon vier sommerliche Wochen andauernden Seitwärtstrend. Die Schwankungsbreite seit Mitte Juli im Deutschen Aktienindex betrug gerade einmal 240 Punkte oder drei Prozent. Ähnlich sieht es bei dem Taktgeber der Aktienmärkte aus, die Volatilität an den amerikanischen Börsen ist an einem historischen Tief angekommen. Dies alles spricht mit dem Blick in die Vergangenheit eigentlich dafür, dass eine Korrektur an den Aktienmärkten vor uns liegt, die begleitet von einer wieder zunehmenden Unsicherheit und damit Risikoaversion die Volatilitätsindizes, diese so genannten Angstbarometer, wieder ansteigen lässt.

    Kursänderung der US-Notenbank Mitte September schon eingepreist

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    Aber was könnte der Auslöser für eine solche Gegenbewegung sein und wie weit würden die Kurse abstürzen? Dass sie abstürzen, daran glaube ich sowieso nicht. Denn das Fundament bestehend aus weltweit sehr niedrigen Zinsen für andere Anlagealternativen und Notenbanken, die als Käufer entsprechender Wertpapiere Geld in die Märkte pumpen, ist weiter intakt. Wolken an diesem Horizont könnten mit Blick auf den 17./18. September aufziehen. Dann tagt die US-Notenbank und nicht gerade wenige Marktteilnehmer rechnen damit, dass sie schon auf diesem Treffen die Reduzierung ihrer monatlich 85 Milliarden Dollar schweren Anleihekäufe ankündigt und/oder auch gleich damit startet. Wie sich das dann auf die Märkte auswirken wird, ist schwer vorauszusagen. Allerdings stimmt mich gerade die Tatsache, dass sich die Investoren nun lange genug auf diesen Zeitpunkt vorbereiten konnten und eben mehrheitlich den September dafür im Auge haben, sehr optimistisch. Im Gegenteil, ein Ausbleiben oder auch nur eine sehr leichte Rückführung des Programms könnte die Kurse eher noch beflügeln.

    Mehr Schatten als Licht in den Unternehmensbilanzen

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    Während die Geldschleusen der Notenbanken zwar weiter geöffnet bleiben, aber sich die Tore beginnen langsam zu schließen, kommt man nicht umhin, einen Blick auf den eigentlichen Treiber von Aktienkursen, die Unternehmensgewinne zu werfen. Schaut man sich gerade die 30 DAX-Unternehmen an, gab es nur wenig Licht in den vorgelegten Bilanzen zum zweiten Quartal. Bei der Commerzbank war es wohl eher die Euphorie der leidgeplagten Investoren, die dem Träger der roten Laterne im DAX zu einem prozentual zweistelligen Plus an diesem Tag verhalf. Auch die Telekom überzeugte mit der Aussicht auf anspringende Neukundenzahlen in allen wichtigen Regionen. Der Rest war eher als durchschnittlich zu bezeichnen, überwogen doch allenfalls die Kosteneinsparungen, die dann am Ende zu leichten Gewinnsteigerungen führten. Insgesamt, so stellten die Unternehmensberater von Ernst & Young in einer Studie fest, sind die operativen Gewinne der 30 im DAX notierten Unternehmen im zweiten Quartal um vier Prozent gefallen, während die Umsätze leicht um zwei Prozent anzogen. Im Normalfall hätte ich gesagt, ist es auch kein Wunder, schaut man sich die dahin dümpelnde europäische Konjunktur an. Aber wie passt das zu den eingangs erwähnten Plus-Zeichen beim BIP-Wachstum, sieht man mal von den weiter rezessiven Ländern wie Spanien und Italien ab?

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
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