DAX 9.000 – des Guten genug?
9.000 Punkte im DAX. Lehnen Sie sich noch einmal zurück und denken Sie voller Angst und Zähneklappern an die Tage im Frühjahr 2009, als niemand Aktien haben wollte und der Markt um 3.600 Punkte kämpfte. Damals wurden Kursziele von 3.000 oder weniger Zählern durchs Land gereicht. Jetzt ist alles anders und ein 9.000-Punkte-Dankschreiben geht per Direktpost an die Herren Bernanke, in Teilen an Mr. Greenspan, Herrn Draghi und Herrn Kuroda. Mit ihrer Großzügigkeit haben sie die Rally möglich gemacht. Es ist aber nicht nur das frische Geld, was in den Markt strömt, damit würde man vielen Firmen Unrecht tun. Die DAX-Konzerne sind sehr gut aufgestellt, nur muss man sich jetzt fragen, ob eine Beiersdorf wirklich höher bewertet sein muss als ihre Konkurrenten, bei denen die Margen höher ausfallen. Man fragt sich, ob in Sachen Konjunkturerholung bei Continental nicht zuviel vorweg genommen wird, ob alle Probleme der Banken und Versicherer gelöst sind, die Rally der Commerzbank auf 10 Euro wirklich gerechtfertigt ist?
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Am Jahresbeginn hatten die 9.000 Punkte nur wenige auf der Rechnung, für uns war es immer das Maximalziel, deshalb hatten wir auch unter anderem einen Inliner als Absicherung an diese Marke aufgehängt. Dieser ist heute verfallen, wir buchen ihn aus und kassieren gleichzeitig unmittelbar danach aber 45 % Gewinn im EuroStoxx-Knock-out-Bull und 19% im DAX-Knock-out-Papier. Alles ist nachzulesen in unserer Transaktionshistorie. Denn unserer Ansicht nach sollte man in Aktien investiert sein, sie bleiben die fast einzige Alternative, dennoch braucht jede Rally auch eine Pause. Wir könnten uns vorstellen, dass diese Pause bald kommt – sie wäre vernünftig. Denn ein Spurt auf 10.000 Zähler mit anschließender Korrektur auf 7.500 will eigentlich niemand. Was die kommende Woche noch bringt lesen Sie auch hier, dazu weitere Ansichten, warum der Markt derart euphorisch läuft. Ein schönes Wochenende. Daniel Saurenz