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    Egbert Prior  3155  0 Kommentare Bayer schluckt Generika und chinesische Medizin

    Heimlich, still und leise hat sich Bayer zum schwersten DAX-Wert entwickelt. Mit einer Marktkapitalisierung von 84 Milliarden Euro haben sich die Leverkusener knapp vor Siemens (82 Milliarden) geschoben. Vor wenigen Wochen markierte die Aktie mit 106,60 Euro ein neues Allzeithoch. In den letzten zehn Jahren hat sich der Kurs in etwa verfünffacht. Obendrauf zahlten die Rheinländer eine in der letzten Dekade jedes Jahr steigende Dividende. Mit einer Ausnahme, im Krisenjahr 2009 blieb sie konstant. Nach der HV am 29. April wurden je Aktie 2,10 Euro ausgeschüttet. Die größte Bedeutung für den Konzern hat die Pharmasparte, die für fast zwei Drittel des Gesamtgewinns steht. Etwa ein Viertel steuert das Geschäftsfeld Pflanzenschutz/Ernährung bei, der Rest entfällt auf das Segment Kunststoffe.

    Pharma ist auch am profitabelsten, die operative Marge lag zuletzt bei mehr als 30%. 2013 setzte das Unternehmen insgesamt gut 40 Milliarden Euro um, dabei blieb ein Gewinn von knapp 3,2 Milliarden nach Steuern hängen. Die Nettomarge knapp 8%. Im Mai sorgte Bayer für einen Paukenschlag. Die Leverkusener übernehmen für gut 14 Milliarden Dollar die Generika-Sparte des amerikanischen Pharmariesen Merck & Co. Die zweitgrößte Akquisition der Firmengeschichte. 2006 schluckte Bayer den Wettbewerber Schering für 17 Milliarden Euro. Bayer erhofft sich von der Merck-Sparte für rezeptfreie Medikamente mehr Vertriebspower für das eigene Sortiment (zum Beispiel Dr. Scholl) sowie die Möglichkeit von Kostensenkungen.

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    Zukäufe sind für Bayer Lebenselexier. Zu Jahresbeginn übernahmen die Rheinländer auch den norwegischen Krebsspezialisten Algeta für rund 2 Milliarden Dollar. Die Erfinder des Aspirins tummeln sich aber nicht nur im klassischen Medikamentengeschäft. Kürzlich riß sich Bayer einen Spezialisten für traditionelle chinesische Arzneimittel unter den Nagel. Auch Forschung und Entwicklung stehen bei Bayer hoch im Kurs. 3,5 Milliarden Euro und damit gut 8% des für 2014 erwarteten Umsatzes (42 Milliarden) sollen dafür aufgewendet werden. Insgesamt will Bayer bis 2016 Investitionen in Höhe von rund 18 Milliarden Euro stemmen. Das Unternehmen erzielt Erfolge mit neuen Medikamenten. Der Umsatz von fünf „Hoffnungsträgern“ belief sich 2013 auf 1,5 Milliarden, das Spitzenumsatzpotential sieht der Vorstand bei mindestens 7,5 Milliarden. Auch die Forschungspipeline ist nach Ansicht der Unternehmensführung gut gefüllt. Mit einem KGV (2014) von schätzungsweise 17 erscheint die Aktie nicht mehr als billig. Pharmaunternehmen aus dem Ausland notieren aber teilweise noch deutlich höher. Schließlich hat die Gesundheitsbranche enormes Wachstumspotential. Wir würden Kursrückschläge zum Kaufen nutzen.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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