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    SWIFT-System  3672  0 Kommentare Finanzsanktionen gegen Russland? Dominoeffekt mit unkalkuierbaren Folgen!

    Im Zuge der Ukraine-Krise will die EU mit härteren Sanktionen gegen Russland auf die immer aggressiveren Töne aus Moskau reagieren. Im Gespräch sind auch Finanzsanktionen. DIW-Präsident Fratzscher warnt vor einem Dominoeffekt und den unkalkulierbaren Folgen für das gesamte Finanzsystem.

    Wie umgehen mit Russland und dem sich weiter verschärfenden Ukraine-Konflikt? Am Samstag hatten die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder bei einem Sondergipfel in Brüssel beschlossen, die Sanktionen gegen Russland angesichts des Einsatzes regulärer russischer Truppen im Osten der Ukraine erneut zu verschärfen. Am Mittwoch nun soll die EU-Kommission konkrete Vorschläge dazu machen, ehe die Regierungsvertreter dann am Freitag über verschärfte Sanktionen gegen Russland entscheiden werden. Das gab die designierte EU-Außenbeauftragte, die italienische Außenministerien Federica Mogherini, bekannt.

    Droht Russland der Ausschluss aus dem SWIFT-System?

    Im Vorfeld war bereits ein Vorschlag Großbritanniens an die Öffentlichkeit durchgesickert, wonach Russland aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystems Swift ausgeschlossen werden soll. So wollen Mitarbeiter von Premierminister David Cameron eine Abkoppelung russischer Banken vom Swift-System auf die Liste der Sanktionen setzen, berichtet „Bloomberg“.

    Es wäre der „härteste Schlag gegen das russische Bankensystem“ und zudem „technisch leicht zu vollziehen“, kommentiert Alexej Golubowitsch vom Investmenthaus Arbat Capital in Moskau den britischen Vorschlag gegenüber dem „Handelsblatt“. Ob sich die EU tatsächlich zu einem solch drastischen Schritt wie dem Ausschluss aus Swift durchringen wird, bleibt abzuwarten. Aber unabhängig davon werden die neuen Sanktionsmaßnahmen dem Vernehmen nach wohl auf jeden Fall auch den Finanzsektor betreffen.

    Unkalkulierbare Folgen für unser Finanzsystem

    Genau vor solchen Finanzsanktionen gegen Russland warnt der DIW-Chef, Marcel Fratzscher, im „Handelsblatt“ eindringlich. Finanzsanktionen könnten weder gezielt, noch temporär, noch voll glaubwürdig sein und würden immer die gesamte Volkswirtschaft betreffen, so der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und warnt vor einem Dominoeffekt. Die Konsequenzen seien „unkalkulierbar“ und könnten sich daher auch auf die europäischen Märkte. „Finanzmärkte und Finanzverflechtungen sind viel zu komplex, als dass man vorhersagen kann, wie sich solche Sanktionen auch für Europa auswirken werden.“ Sollte die EU tatsächliche derartige Maßnahmen gegen Russland einleiten, so ginge sie damit „hohes Risiko“ ein - „nicht nur für Russland, sondern auch für Europa und die Stabilität unserer Banken und unseres Finanzsystems.“ Die US-Investmentbank JP Morgan sieht die russische Wirtschaft ohnehin vor dem größten Kollaps seit der Lehman-Brother-Krise. Wie wallstreet:online berichtete, könnte die Moskauer Börse um 50 Prozent einbrechen und Russland hätte sein ganz eigenes Lehman-Desaster. Nimmt man die Warnungen Fratzschers ernst, würde das wohl nicht ohne Folgen für Europa bleiben, genau wie bei der „echten“ Lehman-Krise damals.

    Fratzscher hatte zuletzt auch mit Kritik an der „deutschen Selbstzufriedenheit“ auf sich aufmerksam gemacht (wallstreet:online berichtete). Deutschland ignoriere seine Schwächen, gleichzeitig sei die Gefahr einer Deflation real, sagte er damals der „WirtschaftsWoche“.





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