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    ROUNDUP  995  0 Kommentare Kiew sucht Ausweg aus Gaskrise - Wieder Tote in Ostukraine

    KIEW (dpa-AFX) - Wegen des Gasstreits mit Russland drosselt die Ukraine ihren Energieverbrauch drastisch. In der Hauptstadt Kiew verlängerte Bürgermeister Vitali Klitschko die Schulferien um eine Woche, um Heizkosten von umgerechnet 1,5 Millionen Euro zu sparen. Hochschulen verordneten bereits zweimonatige Winterferien für Januar und Februar. Tausende Kiewer Haushalte mussten mehrere Monate ohne warmes Wasser auskommen, und der Beginn der Heizsaison wurde in der Millionenmetropole um mehr als zwei Wochen auf November verschoben. Ministerpräsident Arseni Jazenjuk teilte am Donnerstag mit, seit Jahresbeginn sei der Gasverbrauch schon um 16 Prozent gesenkt worden.

    Im Streit zwischen Moskau und Kiew um Schulden in Milliardenhöhe sowie neue Gastarife zeigte sich Energiekommissar Günther Oettinger optimistisch für eine baldige Lösung. Die Ukraine bekommt wegen unbezahlter Rechnungen seit Juni kein Gas aus Russland mehr und deckt sich zum Ärger Moskaus nun bei Nachbarländern mit Gas ein. Russland droht deshalb auch Europa mit einer Drosselung. Regierungschef Jazenjuk kündigte an, Kiew wolle auch den Transitvertrag mit Russland ändern. An diesem Dienstag wollen Russland und die Ukraine in Brüssel erneut über ein "Winterpaket" verhandeln.

    Im ostukrainischen Konfliktgebiet wurden bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten mindestens drei Soldaten getötet und neun verletzt, wie der Sicherheitsrat in Kiew mitteilte. Die Aufständischen berichteten von zwei getöteten Zivilisten im Gebiet Donezk.

    Für eine umstrittene Befestigung der Grenze zu Russland wurden bereits mehr als 60 Kilometer Panzergraben ausgehoben, hieß es aus Kiew. Damit will die Ukraine verhindern, dass die moskautreuen Separatisten heimlich Kämpfer und Waffen aus Russland erhalten. Der Kreml weist solche Vorwürfe zurück.

    Über den Ostukraine-Konflikt wollte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Donnerstag und Freitag mit Kremlchef Wladimir Putin und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Asien-Europa-Gipfel (Asem) in Mailand sprechen. Im Streit mit dem Westen wegen der Krise bezeichnete Putin Sanktionen von EU und USA als feindseliges Vorgehen gegen Russland. "Wir hoffen, dass unsere Partner einsehen, dass Erpressungsversuche unvernünftig sind", sagte er in einem Interview.

    Ex-Sowjetpräsident Michail Gorbatschow forderte vom Westen ein Ende der Sanktionspolitik gegen Russland. Er hoffe auf entsprechende Schritte beim Gipfel in Mailand. "Niemand darf sich auf einen neuen Kalten Krieg einlassen", sagte der Friedensnobelpreisträger./tjk/wo/ast/DP/stb




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