Wochenausblick
Pessimismus zum Teil überzogen - Seite 2
Aus charttechnischer Perspektive beschreibt Robert Halver die DAX-Lage als extrem überverkauft. "Das spricht für eine Stabilisierung." Aufgrund der mittlerweile fallenden 200-Tage-Linie schließt der Analyst der Baader Bank eine Fortführung der aktuellen Konsolidierung dennoch nicht aus. Unterstützung erhalte der hiesige Leitindex bei 8.690 Punkten und im Bereich zwischen 8.500 und 8.457 Zählern. "Wird diese Haltezone unterschritten, sind weitere Verluste bis auf rund 8.100 Punkte möglich." In dem Fall müssten Anleger die darunter liegende Unterstützung um 7.500 Punkte mit einkalkulieren. Im Falle einer Erholung treffe der DAX auf erste Widerstände zwischen 8.900 und 9.000 Punkten gefolgt von einer Hürde bei 9.200 Punkten.
Technisch deutlich angeschlagen
Kurz- und mittelfristig ist der technische DAX-Trend nach Ansicht Franz-Georg Wenners von chartalalysen.de eindeutig abwärts gerichtet. "Mit den jüngsten Verlusten hat der DAX die breite Schiebezone zwischen 9000 bis 10.000 nach unten hin verlassen und ein klassisches Verkaufssignal geliefert." Technisch gebe es weitere Abwärtsrisiken bis in den Bereich um 7.750 Punkte, solange der DAX nicht per Wochenschluss die 9.000 Punkte zurückerobert. "Es könnte also durchaus sein, dass die Hochs aus den Jahren 2000 und 2007 unterboten werden."
"Neue Engagements auf der Long-Seite sind somit sehr risikoreich." Dennoch gebe es durchaus Gründe, kurzfristig auf eine Erholung zu setzen. Zum einen habe der Abstand zur 21-Tage-Linie ein unteres Extremniveau erreicht, gleiches gelte für viele DAX-Werte. Andererseits gebe es die Ausbildung einer klassischen Hammer-Formation, wobei Tagestiefs gekauft worden seien und der Markt nahezu unverändert geschlossen habe.
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Berichtssaison könnte tragen
In dieser Woche geht erst einmal die US-Berichtssaison zum dritten Quartal 2014 weiter. Neben Apple legen unter anderem der Baumaschinen-Hersteller Caterpillar und der weltgrößte Paketdienst UPS seine Bücher offen. Auch die deutschen Unternehmen beginnen, Rechenschaft abzulegen. Dank einer stabilen Auftragslage prognostiziert Halver für den IT-Konzern SAP ein solides Ergebnis, ebenso werde Daimler voraussichtlich ordentliche Zahlen liefern, während sich die wirtschaftliche Schwäche in Europa in den Zahlen des Chemieriesen BASF wiederfinden werde.