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    Balda  1598  0 Kommentare Wann platzt der Knoten?

    Seit rund einem Jahr dümpelt die Aktie des Kunststoffspezialisten um die Marke von drei Euro. Dabei ist der Turnaround im operativen Geschäft gelungen - und die Bewertung liegt weiter unter dem Cash-Bestand.

    Wie der Konzern am Mittwochmorgen bekannt gab, kletterte der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2014/15 (ab 01.07.) um 16 Prozent auf 40,4 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern blieben 0,39 Millionen Euro hängen nach einem Verlust von 1,51 Millionen Euro im Vorjahr. Unter dem Strich steht dank der Erträge aus der nach wie vor üppigen Liquidität ein Nettogewinn von 3,76 Millionen Euro oder 0,06 Euro je Aktie. Da die Daten besser ausgefallen sind als erwartet, geht der Vorstand jetzt davon aus, beim Umsatz im laufenden Jahr mindestens das obere Ende der bislang genannten Spanne von 73 bis 78 Millionen Euro zu erreichen. Die EBIT-Marge soll im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen.

    stoppkurs

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    Bewertung unter Cash

    Prunkstück bei Balda ist weiterhin die Bilanz, die dank des Verkaufs der Beteiligung TPK eine Eigenkapitalquote von über 92 Prozent aufweist. Der Buchwert je Anteil liegt bei 4,17 Euro und damit rund 40 Prozent über dem aktuellen Kurs. Selbst der Cash-Bestand liegt mit 3,25 Euro über dem Börsenwert. Eine solche Bewertung macht eigentlich wenig Sinn, sofern der Turnaround nachhaltig ist und keine weiteren Risiken lauern. Offenbar gelingt es dem Aufsichtsratschef und Großaktionär van Aubel nach wie vor nicht, die Anleger von seinen guten Absichten zu überzeugen. Dazu gab es zuletzt eine Reihe an Klagen gegen frühere Vorstandsmitglieder, aber auch von den Ende 2012 übernommenen USFirmen. Damit drohen nicht nur hohe Kosten, sondern es werden auch Managementkapazitäten gebunden, die nicht für den weiteren Ausbau des Geschäfts zur Verfügung stehen. Größtes Manko bei Balda dürfte aber sein, dass man nicht so richtig weiß, was mit dem immensen Cash-Bestand passieren soll. Auf eine Dividende hat der Vorstand im laufenden Jahr verzichtet. Ein Zukauf wird angestrebt. Dafür werden aber kaum bis zu 200 Millionen Euro fällig. Wenn doch, würde Balda wohl Gefahr laufen, sich deutlich zu überheben.

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    Ingmar Königshofen
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    Ingmar Königshofen ist Geschäftsführer bei der FSG Financial Services Group, welche unter anderem das Portal Boerse-Daily.de betreibt. Dort werden mehrmals täglich top-aktuelle Analysen zu DAX, US-Indizes sowie zu besonders attraktiven Einzelwerten veröffentlicht.
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