Technologieaktien
Die Nasdaq flirtet mit 5000 Punkten
Geht alles glatt, könnte die Nasdaq bald eine alte Bekannte wiedersehen: die Marke von 5000 Punkten. Eineinhalb Jahrzehnte ist es her, dass der Sammelindex der Technologiebörse in derart luftige Höhen kletterte. Anders als die ebenfalls als Leitindizes geltenden S&P 500 oder Dow Jones Industrial Average hat der Nasdaq Composite nach dem New-Economy-Knall noch immer kein neues Allzeithoch erreicht.
Der Hauptgrund dafür liegt in der gewaltigen Übertreibung zur Jahrtausendwende. Die Kursentwicklung vieler Technologieaktien hatte sich völlig von der Realität abgekoppelt. Alleine zwischen August 1999 und März 2000 verdoppelte sich der Nasdaq Composite von 2500 auf 5000 Punkte. Superschwergewichte wie Cisco oder Oracle legten noch stärker zu. Dementsprechend abenteuerlich waren die Bewertungen.
Es kam, wie es kommen musste: Binnen weniger Monate purzelten beim Nasdaq Composite drei Tausendermarken, zwischen März 2000 und Oktober 2002 gingen unvorstellbare 78% an Wert verloren. Zum Vergleich: Während der Finanzmarktkrise 2008/09 war der Verlust mit 56% weitaus geringer.
Deshalb haben viele Technologieaktien bis zu ihren Hochs noch weite Wege vor sich. Cisco, im März 2000 das wertvollste Unternehmen der Welt, müsste seinen Aktienkurs um 177% steigern. Bei Intel sind es 123%, bei Microsoft 35%. Oracle hat es nach einer zwölfjährigen Kletterpartie fast geschafft, notiert aber seit 2013 an der NYSE.
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Gäbe es die Apple-Aktie nicht, die seit März 2000 rund 2800% zulegte, müssten Nasdaq-Fans auf die 5000 Punkte wohl noch lange warten. Gleichwohl erscheint uns das Fundament dieser Hausse viel stabiler als ihr Pendant zur Jahrtausendwende. Denn viele Technologiefirmen leben nicht mehr von wirklichkeitsfernen Fantasien, sondern verfügen über solide Geschäftsmodelle, erwirtschaften hohe Gewinne und sind kaum verschuldet.