Ölpreise fallen weiter - Sorge um Griechenland und China
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Nach dem "Nein" der griechischen Bevölkerung beim Referendum am Sonntag sind die Ölpreise am Montag im Tagesverlauf weiter gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am frühen Abend 58,29 US-Dollar. Das waren 2,03 US-Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel noch deutlich stärker um 2,84 Dollar auf 54,06 Dollar. Beide Ölpreise befinden sich damit auf dem tiefsten Stand seit Mitte April.
Die Abwärtsbewegung am Ölmarkt hatte bereits am Freitag begonnen. Das griechische Referendum ist nicht der einzige Grund, der den weiteren Preisrückgang am Montag erklärt. "Der Ölmarkt hat Sorgen über Griechenland hinaus", sagt John Kilduff, Partner beim New Yorker Hedgefonds "Again Capital LLC". Die Rohstoffmärkte schauten derzeit genau auf Chinas schwächelnden Aktienmarkt.
Außerdem sind die Atomverhandlungen mit dem Iran entscheidend. Am Dienstag läuft die aktuelle Verhandlungsfrist ab. Sollten die Sanktionen aufgehoben werden, könnten sich die Ölexporte des Landes innerhalb von sechs Monaten verdoppeln, hieß es aus dem Iran. Der Iran ist das viertgrößte Mitgliedsland der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec).
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Der OPEC-Preis für Rohöl ist unterdessen erneut gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Montag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Freitag bei 58,05 US-Dollar gelegen habe. Das waren 94 Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./tos/jsl