Aixtron versucht die Wende

“Das konnte man ja sehen!” Wenn Sie diesen Satz in einigen Wochen oder Monaten lesen, dann könnte es um die Aktie von Aixtron gehen. Denn wenn alles gut läuft zeichnet sich just gegen die Marktstimmung ein doppelter Boden im Chartbild ab. Mitte Juli und eben gestern noch einmal wurde die Marke um 5 Euro für gut befunden und nun strebt der Titel nach oben. Franz-Georg wird ihn sich in den Webinaren vornehmen (hier gern anmelden), doch für`s erste sieht es gut aus – Anlageprodukte hatten wir schon zur Wochenmitte vorgestellt. Nächste Zielregion wären 6,25 Euro, danach liegt die 7,50 Euro-Marke in Reichweite. Wichtige Kursdaten zu Aixtron gibt es  derweil auch hier bei Boersengefluester.de. Gereon Kruse hat sich Aixtron am Tief auch noch einmal gewidmet. Denn Mitte Juli war der Kurs von Aixtron sogar unter die Marke von 5 Euro gerutscht. So tief notierte der TecDAX-Titel zuletzt im April 2009. Damals – zu Zeiten der Finanzkrise –  testet der Anteilschein des Spezialmaschinenbauers sogar den Bereich unter 3 Euro – um dann ein Jahr später schon wieder für 25 Euro gehandelt zu werden.

Viel beweglicher kann eine Aktie kaum sein. Der helle Wahnsinn. Auslöser der jüngsten Abwärtsspirale war eine Mixtur aus schlechten Nachrichten des US-Wettbewerbs Cree, umfangreichen Leerverkaufspositionen der einschlägigen Hedgefonds sowie eine Verkaufsstudie von Kepler Cheuvreux mit einem von 7 auf 5 Euro gesenkten Kursziel. Zumindest der letzte Punkt sollte nun im Kurs ausreichend berücksichtigt sein.

Die Gesellschaft ist dazu frei von Bankschulden und verfügt über liquide Mittel von 124 Mio. Euro. Allerdings verschlingt die Entwicklung der technologisch anspruchsvollen Maschinen für die Abscheidung von Halbleitermaterialien enorme Summen. Einsatzgebiete sind die Herstellung von LEDs, aber auch zukunftsträchtige Bereiche wie Kunststoffelektronik und High-Tech-Werkstoffe auf Basis von Nanostrukturen. Im letzten Bereich sind Unternehmen wie SGL oder die US-Gesellschaft GrafTech International aktiv.

Bemerkenswert: Bei GrafTech hat Mitte Mai die Private-Equity-Gesellschaft Brookfield Asset Management eine Offerte vorgelegt, die den Graphitspezialisten mit rund 690 Mio. Dollar bewertet – bei einem für 2015 zu erwartenden EBITDA von gut 60 Mio. Euro. Das Interesse der Investoren an den neuen Materialien ist also vorhanden. Aixtron bringt es dagegen momentan auf eine Kapitalisierung von 561 Mio. Euro, was einem Aufschlag von genau einem Drittel auf den Buchwert entspricht. So günstig gab es den Titel schon ewig nicht mehr: Der langjährige Durchschnitt liegt hier bei fast 2,8.