Barrick Gold – Goldkäufe in den USA explodieren Part II
Die jüngste Sitzung der US-Notenbank sollte eine nachhaltige Trendwende nach oben beim Goldmarkt eingeläutet haben. Denn inzwischen verliert die Fed und mit ihr alle anderen Notenbanken zusehends an Vertrauen der Investoren. Denn selbst den letzten Investoren wird allmählich klar, dass nicht etwa Zinserhöhungen, sondern Strafzinsen und die nächste Runde Gelddruckens schon bald in den USA und kurz darauf in etlichen anderen Ländern auf der Agenda stehen werden. Hilft dies auch den Goldminentiteln? Bisher muss die Antwort lauten – könnte mehr sein, wie im Falle von Barrick Gold. Egmond Haidt hat den Goldmarkt in zwei Teilen analysiert, den ersten Teil finden Sie hier.Die Notenbank verzagt also und währenddessen steigt die Nachfrage nach physischem Gold in den USA stark an. Seit Anfang September hat die US-Münzprägeanstalt für 93.500 Unzen Goldmünzen verkauft. Das liegt meilenweit über jenen 58.000 Unzen, die im gesamten Vorjahresmonat abgesetzt wurden. Damit setzt sich die starke Nachfrage der vergangenen Monate fort.
Sie hatte im Juni begonnen, als die Staatschuldenkrise in Puerto Rico auf den Radarschirm der Investoren rückte. Puerto Rico liegt in der Karibik und ist eines der US-amerikanischen Außengebiete. Alejandro Garcia Padilla, der Gouverneur von Puerto Rico, fordert von den Gläubigern einen Schuldenschnitt.
Der Inselstaat hat Schulden von 72 Mrd. Dollar – das sind 66 Prozent der Wirtschaftsleistung. Im dritten Quartal 2015 hat die US-Münzprägeanstalt bislang für 365.000 Unzen Goldmünzen verkauft. Das ist mehr als das Dreifache des Vorjahreswertes von 113.000 Unzen. Gleichzeitig liegt der Absatz um ein Vielfaches über dem Niveau des ersten Quartals 2015 (146.000 Unzen) und des zweiten Quartals (127.000).
… während der Comex rapide das Gold ausgeht
Zuletzt waren die Goldbestände an der Derivatebörse Comex auf das Rekordtief von 162.030 Unzen (5,04 Tonnen) gefallen. Hinzu kommt, dass das Open Interest, also die Summe aller offenen Futures und Optionskontrakte auf Gold bei 41,44 Mio. Unzen liegt. Das Verhältnis von Derivaten – sprich Papiergold – zu physischem Gold ist damit auf den Rekordwert von 255,7 nach oben geschossen.
Lange Jahre war ein Wert von um die zehn bis 20 üblich, ehe die Spekulation in den vergangenen Monaten völlig überhand genommen hat. Wenn ein größerer Investor kommen sollte, und die Auslieferung von physischem Gold verlangen sollte, könnte das die Goldhändler an der Comex, also die Banken wie JP Morgan, in die Bredouille bringen.
Zwar droht ein steigender Dollar kurzfristig den Goldpreis etwas zu belasten. Wenn den Investoren aber klar wird, dass im weltweiten Währungskrieg schon bald eine Notenbank nach der anderen ihre Währung abwerten sollte, was zu deutlichen Turbulenzen am Aktienmarkt führen dürfte, könnte der Glanz des sicheren Hafens Gold allmählich zurückkehren.
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Hiesige Anleger profitieren zusätzlich, wenn der Euro gegenüber dem Dollar weiter fällt. Selbstverständlich gehen wir auf das Thema Gold auch in unseren Webinaren ausführlich ein.