Project Titan

Elon Musk fährt auf Hochtouren: „Ohne Witz: Apple ist Teslas Friedhof“

Als Anfang des Jahres brodelte es in der Gerüchteküche: Apple baut an einem Auto? Ein Name machte die Runde: das Geheimprojekt „Titan“. Ein Apple-Car bzw. iCar? Viele schüttelten den Kopf. Das sei auch für den Technologiegiganten eine zu große Nummer. Einfach unmöglich (siehe: Darum baut Apple auf gar keinen Fall ein Auto). Aber die Spekulationen hielten sich hartnäckig. Im Februar berichtete wallstreet:online über mysteriöse Sichtungen eines Apple Vans und Abwerbeversuche Apples bei Mitarbeitern des Elektroauto-Pioniers Tesla. Und tatsächlich, bereits 2019 könnte das iCar vor der Tür stehen.

Nun also doch: Apple stößt Tesla-Chef Elon Musk sauer auf

In vier Jahren, so wird es in Silicon Valley gemunkelt, wolle Apple ein eigenes Elektroauto präsentieren. Doch einem scheint das nicht ganz so zu schmecken. Elon Musk, Gründer und Chef des Elektroauto-Pioniers Tesla, scheint von diesem Plan nichts zu halten. In einem Interview mit „Handelsblatt“ setzt Musk zu zwei nicht ganz eleganten Seitenhieben auf Apple an. Spricht aus ihm Hohn oder doch Angst vor einem ernst zu nehmenden künftigen Konkurrenten?

Der erste Seitenhieb: Mitte Februar berichtete wallstreet:online über Apples Versuche, verstärkt Mitarbeiter des Elektroauto-Pioniers Tesla anzuwerben. Und zwar vor allem solche mit Know-how im Automobilbereich. Auch „Bloomberg“ hatte darüber berichtet, dass sowohl Tesla, als auch Apple an Mitarbeitern des jeweils anderen interessiert seien. Dem Bericht zufolge soll Apple versucht haben, Tesla-Leute mit Bonuszahlungen in Höhe von 250.000 US-Dollar und 60 Prozent mehr Gehalt zu locken.

Dass ich nicht lache: Apple ist der Friedhof Teslas

Nun folgte die Replik des Tesla-Chefs: Dabei soll es sich um Ingenieure und andere ehemalige Angestellte handelt, die kaum einen signifikanten Beitrag bei Tesla geleistet haben. „Sie heuern die Leute an, die wir entlassen haben“, sagte Musk im Interview mit dem „Handelsblatt“. Und ergänzt, Apple werde scherzhaft immer „Teslas Friedhof“ genannt. „Wenn du es bei Tesla nicht schaffst, gehst du zu Apple.“

Immerhin: Apple-Car ist der nächste logische Schritt

Der Tesla-Chef räumt aber auch ein, dass ein Elektroauto der nächst logische Schritt für Apple sei. Bzw. das nächste „One more thing“, das der Apple-Firmenchef wohl in vier Jahren verkünden wird. Nur Musk wäre nicht Musk, wenn er nicht nochmal nachlegen würde. Denn, einen echten Konkurrenten auf dem Markt der Elektroautos scheint er mit Apple nicht zu erwarten. Und setzt zum zweiten Seitenhieb an: „Haben Sie sich mal die Apple-Watch angeschaut?“ fragt Musk lakonisch. Und schiebt hinterher: „Allen ernstes: Es ist gut, dass Apple den Schritt in diese Richtung geht und investiert. Doch Autos sind sehr komplex im Vergleich zu Smartphones oder Smartwatches.“

Schluss mit Lustig und demonstrativer Gelassenheit

Im Mai zeigte sich der Tesla-Chef noch herzlich entspannt (wallstreet:online berichtete). Von Angstschweiß angesichts der drohenden Konkurrenz keine Spur. Im Gegenteil, die Konkurrenz aus dem Hause Apple wäre „toll“, sagte Musk laut „Business Insider“ in einer Telefonkonferenz. Medienberichten, wonach viele ehemalige Tesla-Mitarbeiter inzwischen für Apple arbeiteten, entsprächen nicht der Wahrheit. Bei Tesla sehe man nicht, dass Mitarbeiter zu Apple übergelaufen wären. Vielmehr seien fünf Mal mehr Leute von Apple zu Tesla gewechselt als umgekehrt, so Musk damals. Insofern sei er begeistert über die Gerüchte, Apple könnte bald ins das Automobilgeschäft einsteigen. Im März wurde zudem hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, Apple und Tesla könnten gemeinsame Sache machen (siehe: Das sagt Tesla-Vize Jerome Guillen zu den Gerüchten um das Apple Car).

Das ist wohl nun erst recht Geschichte. Keimt hier bei Tesla-Chef Musk doch die Sorge, der Apple-Hype könnte dem Pionier der Elektroautos das Wasser abgraben?