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Freenet-CEO im Gespräch! - Seite 2

In Kürze wird das Unternehmen Zahlen für das 3. Quartal berichten. Die Periode verlief analog der Planung. Oftmals hat Vilanek den Bericht für die ersten 9 Monate eines Jahres genutzt, um die Prognose nach oben zu setzen. Wir stellen dem Firmenchef jedes Jahr traditionell die Frage nach einer stets zu konservativen Prognose. Beantworten mag er sie indes nicht. „Wir liefern seit Jahren das, was wir versprechen. Läuft es besser, freuen wir uns alle.“ Wie immer gehen wir davon aus, dass der Konzern die eigene Prognose mindestens leicht übertreffen wird. Auf Basis eines EBITDA von über 370 Mio. Euro, errechnet sich ein EBIT von 310 Mio. Euro. Das Finanzergebnis wird sich auf bis zu 40 Mio. Euro belaufen. Das entspricht einem Profit vor dem Zugriff des Fiskus von 270 Mio. Euro. Steuern zahlt freenet aufgrund milliardenschwerer Verlustvorträge nur 12 %. Unterm Strich rechnen wir mit einem Überschuss von über 240 Mio. Euro oder einem Ergebnis je Aktie von etwa 1.90 Euro. 50 bis 75 % des Free Cashflows schüttet das Unternehmen an seine Anteilseigner aus. Wir rechnen mit einer Dividendenauszahlung von 1.60 Euro für 2015 nach 1.50 Euro im Vorjahr. Auf aktuellem Kursniveau von 31 Euro entspricht dies einer ordentlichen Dividendenrendite von über 5 %.

Für das Jahr 2016 erwartet der freenet-Chef weiteres organisches Wachstum und eine Verbesserung bei allen nennenswerten Ertragskennzahlen. Er rechnet im nächsten Jahr mit einem EBITDA von 375 Mio. Euro. „Wir sind zuversichtlich, das EBITDA im Jahr 2016 weiter zu steigern.“ Bei gleichbleibenden Abschreibungen wird sich das EBIT auf 315 Mio. Euro erhöhen. Im April 2016 muss das Unternehmen eine Anleihe im Volumen von 400 Mio. Euro zurückzahlen. Die Anleihe wird mit 7.125 % verzinst. Das kostet den Konzern in jedem Jahr 28.5 Mio. Euro an Zinsen. Das ist angesichts der aktuellen Zinsen natürlich viel zu viel. Freenet kann sich sicherlich zu Zinssätzen von etwa 1.5 % finanzieren. Mit anderen Worten: Beim Finanzergebnis hat das Unternehmen erheblich Luft, Geld zu sparen. Da die Zinsen für die Anleihe im Jahr 2016 noch voll bezahlt werden müssen, wird sich das reduzierte Finanzergebnis jedoch erst im Jahr 2017 bemerkbar machen. In 2 Jahren wird freenet ca. 22 Mio. Euro weniger Zinsen zahlen. Das wirkt sich deutlich auf den Nettogewinn und das Ergebnis je Aktie aus. Zudem steigt der Free Cashflow, was wiederum die Dividende stärker antreibt.