Marktanalyse
„Käuferstreik‘‘ oder „Flucht in Anleihen‘‘ - Seite 2
Für die Ölpreise werden immer tiefere Kursziele ausgegeben
Zumal auch die Ölpreise in dieser Woche weiter kräftig nachgaben. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich alleine zu Beginn der Woche um 6,8% auf 31,26 Dollar je Barrel (159 Liter) und notierte damit so niedrig wie zuletzt am 7. April 2004. US-Leichtöl der Sorte WTI brach um 6,2% auf 31,10 Dollar ein, was der niedrigste Stand seit dem 24. Dezember 2003 war. Aktuell kostet ein Fass der Sorte WTI sogar nur noch 29,44 Dollar, Brent ging auf 29,46 Dollar runter.
Immer mehr Analysten nehmen inzwischen ihre Prognosen für den Ölpreis zurück. Jüngst senkte Barclays seine durchschnittliche Preisprognose für 2016 von 60 auf 37 Dollar. Zuvor war Morgan Stanley nicht die erste Bank, die einen Fall des Ölpreises bis auf 20 Dollar für möglich hält. Auch Goldman Sachs hat bereits prognostiziert, dass Öl 2016 einen solchen Preis erreichen könnte. Die Experten von Standard Chartered halten es sogar für möglich, dass der Ölpreis bis auf 10 Dollar fällt.
Wir kennen dieses Phänomen: In einem fortgeschrittenen Trend überbietet man sich mit utopischen Kurszielen. Fehlt beim Ölpreis nur noch, dass jemand ankündigt, wir würden bald fürs Betanken unserer Autos bezahlt. Das ist bester Nährboden für eine baldige, stärkere Gegenbewegung.
Russischer Rubel fällt auf 12-Monats-Tief
Mit dem fortschreitenden Verfall der Ölpreise steht auch die russische Landeswährung Rubel weiter unter Druck (wir berichteten, siehe „Ölpreise – Neues Korrekturtief bringt Staaten in Bedrängnis“). Der Euro stieg zum Rubel auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Für einen Dollar wurden erstmals seit Dezember 2014 wieder mehr als 75 Rubel berechnet, für einen Euro wieder mehr als 83 Rubel (siehe Chart).
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Seit Beginn der Ukraine-Krise hat der Rubel rund 60% an Wert verloren. Immerhin ging die Jahresrate der allgemeinen Verbraucherpreise im Dezember auf 12,9% zurück (November: 15%, wir berichteten).
Berichtssaison startet wenig erfreulich
Der Preisverfall bei Rohstoffen macht natürlich auch Unternehmen wie Alcoa zu schaffen. Im abgelaufenen vierten Quartal fuhr das vom Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen einen Verlust von 500 Millionen US-Dollar ein. Vor einem Jahr wurden noch 159 Millionen US-Dollar Gewinn verbucht. Damit beginnt die neue Berichtssaison nicht gerade freundlich.
Fazit
Sie sehen, hier reiht sich eine schlechte Nachricht an die andere und alles hängt irgendwie zusammen. Logisch, wir befinden uns eben in einer globalisierten Welt. Doch wenn Sie unsere vorangegangenen Analysen gelesen haben, dann kommt das alles für Sie nicht überraschen.
Und daher bleibt es dabei, dass wir bei weiter fallenden Kursen für unser „Geldanlage Premium Depot“ weitere Schnäppchenkurse tätigen werden und derweil einfach auf eine Marktberuhigung warten, von der dann als erstes unsere Volatilitätstrades profitieren werden. Kommt es dann zu einer stärkeren Gegenbewegung, wird unser Depot den Gewinnturbo zünden.
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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 17.01.2016)