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„0110100110“ vs. Verstand, Intuition und Erfahrung - Seite 2
Vorschusslorbeeren müssen nachhaltig bestätigt werden
Bedenkt man, dass nur wenige aktive Fondsmanager oder Vermögensverwalter nachhaltig den Markt schlagen bzw. es schaffen, konstante positive Renditen zu erwirtschaften, so kann man sich die Frage stellen, warum ein Roboter das nun auf einmal besser kann, womit eine ganze Industrie seit Jahrzehnten kämpft. Dies gilt es erst einmal nachhaltig zu beweisen. Vor allem haben RoboAdvisors noch nicht gezeigt, dass sie auch in Krisenzeiten gute Ergebnisse erzielen können.
Die aktuell am Markt befindlichen Robo-Advisor lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:
- Beratungstools: Bei dieser Form wird lediglich eine Software angeboten, um ein geeignetes Portfolio für den Nutzer zu ermitteln. Den Kauf der Portfoliobestandteile muss der Nutzer jedoch selbstständig übernehmen. Dazu muss er aber selbst aktiv werden und bewusste Entscheidungen treffen – ob ihm das Portfolio passt oder nicht, und ob er es versteht oder nicht. Da entstehen Hemmschwellen, die es zu überwinden gilt.
- Fondslösungen: Der Anbieter bündelt vorab erstellte Portfolios in einem Dachfonds, den der Kunde über die Börse erwerben kann. Das gibt es in ähnlicher Form schon lange, auch auf ETF-Basis.
- Verwaltete Depots: Robo-Advisor dieser Kategorie haben das umfassendste Angebot. Für den Kunden wird ein Portfolio ermittelt und die Anlage dann entsprechend im Depotkonto einer Partnerbank umgesetzt und überwacht. Dies ist die größte Konkurrenz für Finanzberater – vor allem auch, wenn man die Kosten berücksichtigt.
Bei der Vermögensverwaltung stoßen RoboAndvisor an ihre Grenzen
Was aber, wenn es um einen vermögensverwaltenden Ansatz geht? Um die feine Balance, zunächst dauerhalt Verluste zu vermeiden und auf der anderen Seite eine möglichst gute Performance zu erzielen. Wir denken, bis dahin ist es für RoboAdvisor noch ein langer Weg. Vermögensverwaltende Fonds wie unsere Mandate „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ und „PRIMA – Globale Werte“ haben den Vorteil, dass sie dem Fondsmanagement große Freiheiten einräumen – wir dürfen also als Fondsberater sozusagen dem „Freestyle“-Prinzip folgen. Dabei setzen wir auf Stockpicking und konzentrieren und auf unterbewertete Aktien, wie derzeit etwa die SOFTWARE AG, Metro oder auch eine Verisign Dann stehen die vier Prinzipien des Value-Investing im Vordergrund, indem wir in eigentümergeführte Unternehmen mit wirtschaftlichem Burggraben und Sicherheitsmarge investieren. Dazu kommt mit „Mr. Market“ die Verhaltensökonomie ins Spiel, die die kurzfristige Effizienz des Marktes in Frage stellt. Die Psychologie des Marktes hat bisher noch kein Computer in den Griff bekommen, hierzu bedarf es Erfahrung, Verstand und ein Denken jenseits des Tellerrandes - und schlussendlich auch etwas Bauchgefühl. Und genau das hat ein RoboAdvisor (noch?) nicht zu bieten!