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    US-Wahl und die Märkte  4711  0 Kommentare Trump als US-Präsident gewählt - Ein Horrorszenario für die Märkte?

    Es war eine dramatische Wahlnacht. Die Demokratin Hillary Clinton ging als Favoritin ins Rennen. Doch es war klar, dass es kein einfaches Rennen am Wahltag werden wird. Doch mit dem recht früh klarem Ergebnis für Donald Trump hat wohl keiner so recht gerechnet. Erst recht nicht die Märkte, die einen Sieg der Demokratin eingepreist hatten. Trump erwischte sie auf dem kalten Fuß.

    Den Anfang macht der mexikanische Peso, der aufgrund seiner Sensibilität im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen an den Finanzmärkten als „Trump-o-Meter" gilt. Glatte 13 Prozent ging es im Vergleich zum US-Dollar in den Keller. Ein Dollar kostete am frühen Morgen bis zu 20,7450 Peso. Damit ist der Peso so schwach wie nie zuvor.

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    Gold - Sicherer Hafen?

    Das Edelmetall Gold legte zunächst im Verlauf der Wahlnacht um satte vier Prozent zu. Am frühen Morgen kletterte der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kletterte zuletzt bis auf 1330,26 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit Ende September. Mittlerweile hat der Goldpreis einen Teil seiner deutlichen Gewinne wieder abgegeben und notiert aktuell bei 1298,18 US-Dollar.

    Asiatische Börsen gaben nach

    Nachdem die asiatischen Börsen deutliche Verluste einstecken mussten, zogen die europäischen Märkte sowie der deutsche Markt nach. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte stürzte an der Tokioter Börse um fast 1000 Punkte in den Keller. Zum Handelsende notierte der Index einen Abschlag von 919,84 Punkten oder 5,36 Prozent beim Stand von 16 251 54 Punkten. Auch die Börse in Hongkong sackte ab, während der Kandidat der Republikaner bei der Auszählung in wichtigen US-Bundesstaaten führte. Der Hang Seng-Index verlor rund drei Prozent. In Seoul ging es mit dem Kospi-Index ebenfalls um rund drei Prozent abwärts. In Taiwan zeigte sich ein Minus von rund zwei Prozent - ähnlich an der australische Börse.

    Auftakt an der Börse Frankfurt

    Auch die deutschen Anleger wurden mit dem Sieg Donald Trump auf dem falschen Fuß erwischt. Der deutsche Leitindex Dax fiel im frühen Handel um 1,73 Prozent auf 10 300,06 Punkte. Der MDax verlor 1,13 Prozent auf 20 384,05 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gab um 1,20 Prozent auf 1709,50 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,50 Prozent.

    Das klingt jedoch weit entfernt von einer Verkaufspanik, wie sich am Morgen mit Indikationen unter 10 000 Punkten noch abzeichnete. Wie die Nachrichtenagentur „dpa-AFX“ berichtet hatte die Deutsche Börse kurz vor Börsenstart den Systemstatus "Fast-Market" aktiviert, der in hektischen Ausnahmesituationen ausgerufen wird. In diesem Modus werden die zulässigen Schwankungsbreiten etwa für Aktien ausgeweitet, um zu verhindern, dass der Handel bei sehr großen Kursveränderungen zu schnell ausgesetzt wird. Für Anleger bedeutet das allerdings ein erhöhtes Risiko.

    Auch die Börsen in Europa rutschten im Siegeszug von Donald Trump ins Minus. Mit einem negativen Vorzeichen von zwei Prozent ist aber auch der Eurostoxx 50 von den roten vier Prozent noch vor Markteröffnung entfernt. Europweit stehen auch die Bankenwerke unter Druck. Vor allem die Deutsche Bank kommt mit knapp minus fünf Prozent kräftig unter die Räder. Die Commerzbank steht mit 3,59 Prozent im Minus.

     

    Horrorszenario oder Abwarten?

    Die Investoren müssten sich nun sammeln und überlegen, wie sie mit der neuen politische Lage umgehen, erklärte Marktexperte Daniel Saurenz Feingold Research. Er sprach von einem "Horrorszenario für die Finanzmärkte“. Langfristig dürfte ein Wahlsieg von Donald Trump für die Märkte ein größeres Problem sein als das Brexit-Votum der Briten, kommentiert Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Zwar könnten sich die Aktienmärkte nach dem unvermeidlichen Ausverkauf wieder rasch erholen. Doch gehe die immer noch größte Volkswirtschaft der Welt unter einem Präsidenten Trump in der Handelspolitik auf Konfrontationskurs. Auch bleibe die Unsicherheit darüber, was genau Trump tun werde.

    Deutsche Wirtschaft wird kaum leiden

    Nach Auffassung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird die deutsche Wirtschaft kaum unter der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten leiden. "Ich erwarte eigentlich keine großen negativen Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Trump wird seine Wahlversprechen - also aus der Welthandelsorganisation auszutreten, Freihandel mit Europa zu beenden - all das wird er nicht umsetzen können."

    Die angekündigte Abschottung der US-Märkte werde Trump nicht durchsetzen können. Die USA seien zwar das wichtigste Exportland für deutsche Unternehmen. "Aber die deutsche Wirtschaft ist global sehr stark, sehr diversifiziert, sehr flexibel", sagte Fratzscher. Kurzfristig rechne er mit starken Verwerfungen an den Finanzmärkten. "Aber langfristig sehe ich eine Parallele zur Brexit-Wahl, dass sich da wenig tun wird." Der Dollar werde "perverserweise" auf lange Sicht von der Wahl Trumps profitieren. "Gerade in großen Krisen ist der US-Dollar eine sehr stabile Währung. Viele, die Angst haben, die Sorge haben, fliehen in den Dollar", sagte Fratzscher.

    (Mit dpa-AFX)
     





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