Deutlicher Druck – Ölpreis hängt an Trumps Politik - Seite 2
Wer keine Neuigkeiten über das “schwarze Gold” verpassen möchte, dem können wir den Öl-Daily der BNP Paribas ans Herz legen.
So möchte der Iran, nachdem das Embargo im Januar 2016 beendet worden war, die Produktion von zuletzt 3,9 Mio. Barrel weiter steigern. Gleichzeitig braucht der Irak höhere Einnahmen, um den Kampf gegen den IS voranzutreiben. Libyen und Nigeria sind zwei weitere Sonderfälle. In den Ländern erholt sich die Produktion allmählich, nachdem sie zuvor wegen Angriffen von Milizen auf die Infrastruktur gesunken war.
Wegen dieser Gemengelage würde es hauptsächlich auf Saudi-Arabien ankommen, den Großteil der möglichen Kürzung der Förderung zu schultern. Oder kommt es vielleicht doch anders? Das wird nicht zuletzt von Trump abhängen. Während des Wahlkampfs hat er das Ende des Embargos gegen den Iran wiederholt scharf kritisiert. Sollte Trump es schaffen, die Vereinbarung zu kippen, würde die Förderung des Iran um rund eine Mio. Barrel pro Tag sinken. Damit müssten die anderen OPEC-Länder ihre Produktion nicht kürzen und der Ölpreis könnte deutlich nach oben drehen.
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„Die internationalen Ölfirmen werden bezüglich des Iran erst einmal abwarten und schauen, was Trump tun wird“, sagte Jason Bordoff, Chef des „Center on Global Energy Policy“ an der Columbia University. Sollte Trump den Deal tatsächlich kippen, würde das allerdings den Hardlinern im Iran vor der Präsidentschaftswahl im Mai kräftig in die Hände spielen.
Kann sich die OPEC auf einen Deal einigen?
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Trumps Wahlsieg macht es insgesamt unwahrscheinlicher, dass sich die OPEC auf eine Kürzung der Förderung einigen wird. Denn die US-Fracking-Industrie könnte die Chance nutzen, um ihre Produktion auf Kosten der OPEC zu steigern. Genau dafür will Trump sorgen, denn im Gegensatz zur Demokratischen Partei setzt er stark auf fossile Energieträger, wie Öl und Gas. Würde die OPEC die Förderung kürzen, während die US-Fracking-Unternehmen ihre erhöhen, wäre die OPEC der Verlierer. Laut einer Analyse von BMI Research, einer Tochter der Ratingagentur Fitch, ist daher nach dem Sieg Trumps die Wahrscheinlichkeit, dass sich die OPEC Ende November nicht einigen wird, von 25 Prozent auf 45 Prozent nach oben gesprungen.