Aktien Frankfurt Schluss
Dax folgt Wall Street ins Minus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Dienstag nach einem zunächst trägen Verlauf von der Schwäche der US-Börsen anstecken lassen. Mit einem Minus von 0,75 Prozent auf 11 962,13 Punkten ging der deutsche Leitindex aus dem Handel. Bis zum Nachmittag hatte sich das Barometer mühelos über der Marke von 12 000 Zählern gehalten, die zunehmend roten Vorzeichen aus New York färbten dann aber deutlich auf den Dax ab.
Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 1,00 Prozent auf 23 377,29 Punkte. Für den TecDax ging es um 1,22 Prozent auf 1968,53 Punkte runter. Damit entfernte sich der Technologie-Index weiter von der 2000-Punkte-Marke, die er am Vortag erstmals seit dem Jahr 2001 wieder übersprungen hatte.
Börsianer äußerten die Sorge, dass sich US-Präsident Donald Trump mit seiner geplanten Steuerreform und den angepeilten Änderungen im Gesundheitswesen kurzfristig womöglich nicht durchsetzen könnte. Außerdem habe der deutlich gestiegene Euro den deutschen Markt belastet. Ein stärkerer Euro kann den Export erschweren.
GUT ANGELAUFENE KAPITALERHÖHUNG DER DEUTSCHEN BANK
Die Gemeinschaftswährung war am Nachmittag mit 1,0819 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang Februar gestiegen. Zuletzt wurde sie mit 1,0816 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0802 (Montag: 1,0752) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9258 (0,9301) Euro.
Im Fokus am Aktienmarkt stand weiterhin die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank , die gut anlief. Die Zeichnungsfrist startete, und die Aktien werden nun ohne Bezugsrechte gehandelt. Die Altaktionäre können für zwei gehaltene Aktien eine neue zum Stückpreis von 11,65 Euro erwerben. Zum Handelsschluss gaben die Deutsche-Bank-Papiere optisch zwar um fast 7 Prozent auf 16,005 Euro nach. Den Vortageskurs um den rechnerischen Wert des Bezugsrechts in Höhe von rund 1,85 Euro bereinigt, hätte der Kurs aber bei 15,345 Euro liegen müssen. Die Bezugsrechte wurden zuletzt außerdem zu 2,21 Euro gehandelt.
Die Aktien des Dialyseanbieters Fresenius Medical Care (FMC) und der Mutter Fresenius litten unter negativen Studien der Schweizer Bank UBS und büßten 3,48 beziehungsweise 3,40 Prozent ein.
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SIEMENS-CHEF TRENNT SICH VON AKTIEN
Die Anteile von BMW reduzierten ihr zeitweise deutliches Plus auf 0,52 Prozent. Das reichte immerhin noch für den zweiten Platz im Dax gleich nach der Commerzbank . Den BMW-Papieren kam ein besser als erwartet ausgefallener Ausblick des Autobauers auf das Vorsteuerergebnis 2017 zugute.
Ein größerer Aktienverkauf von Siemens-Chef Joe Kaeser brachte die Papiere des Industriekonzerns unter Druck. Sie verloren 1,24 Prozent auf 123,20 Euro.
STADA VERWIRRT
Im Index der mittelgroßen Werte sackten die Anteile von Stada um 3,17 Prozent ab. Der Arzneimittelhersteller verschiebt wegen einer kniffligen Transaktion seine Bilanzvorlage um etwa eine Woche.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,23 Prozent schwächer bei 3429,62 Punkten. Der CAC 40 in Paris und der Londoner FTSE 100 gaben ebenfalls nach. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsschluss 0,67 Prozent tiefer.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,18 Prozent am Vortag auf 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,14 Prozent auf 141,30 Punkte. Der Bund Future sank um 0,23 Prozent auf 159,51 Punkte./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---