Aktien Frankfurt Ausblick
Dax-Anleger werden wieder etwas vorsichtiger
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt zeichnen sich am Donnerstag leichte Verluste ab. Bereits an der Wall Street hatten die von der neuen US-Regierung vorgestellten Steuerpläne für eine verhaltene Reaktion gesorgt.
Möglicherweise kann aber die laut der GfK beste Verbraucherstimmung in Deutschland seit Oktober 2001 noch in die Bresche springen.
Für den deutschen Leitindex signalisiert der X-Dax zunächst allerdings rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Minus von 0,27 Prozent auf 12 439 Punkte. Tags zuvor hatte der Dax mit 12 486 Punkten noch eine neue Bestmarke erreicht. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Morgen ähnlich im Minus erwartet.
SKEPSIS ÜBER US-STEUERREFORMPLÄNE
Die mit großen Tönen angekündigte Steuerreform brachte - wie bereits von vielen Seiten befürchtet - wenig Konkretes. Der Mangel an Details könnte am Markt daher für etwas Enttäuschung sorgen, sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Fraglich ist zudem laut dem Marktexperten Christian Henke vom Broker IG, ob die Steuerpläne überhaupt vom Kongress verabschiedet werden. Schon bei der Gesundheitsreform habe US-Präsident Donald Trump eine Schlappe erlitten.
Bevor am frühen Nachmittag die Europäische Zentralbank mit ihrer Zinsentscheidung in den Fokus rückt und einige US-Konjunkturdaten anstehen, stehen Unternehmensbilanzen im Fokus. Allein aus dem Dax öffnen unter die Deutsche Bank , BASF , die Lufthansa und Bayer ihre Bücher.
DEUTSCHE BANK UND LUFTHANSA NACH ZAHLEN IM MINUS
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Die Deutsche Bank konnte zwar ihren Gewinn vor Steuern deutlicher steigern als von Analysten erwartet. Ein Händler zeigte sich aber unzufrieden mit der operativen Entwicklung im ersten Quartal. Die Aktien zeigten vorbörslich keinen klaren Trend und gaben zuletzt leicht nach. Der Lufthansa verhalfen gute Geschäfte mit Fracht und Wartung zum gewöhnlich schwierigen Jahresauftakt überraschend zu schwarzen Zahlen. Unter dem Strich vergrößerte sich das Minus diesmal jedoch im Jahresvergleich von 8 Millionen auf 68 Millionen Euro. Ihre Aktien verloren auf der Handelsplattform Tradegate daraufhin rund 1 Prozent.
BASF und Bayer stiegen vorbörslich auf Tradegate um 0,3 und 1 Prozent. Der Chemiekonzern BASF meldete überraschend starke Quartalszahlen. Die Ziele für das laufende Jahr seien aber im Grund nur bestätigt worden, monierte ein Händler, auch wenn BASF inzwischen damit rechnet, dass der operative Gewinn vor Sondereffekten das obere Ende der angegebenen Spanne erreichen wird. Der vor allem wegen der Übernahmepläne zu Monsanto im Blick stehende Chemiekonzern Bayer hatte am Morgen hingegen seine Jahresziele angehoben, nachdem im ersten Quartal alle Geschäftsbereiche besser als erwartet abgeschnitten hatten./ck/ag