Nordex, Aixtron und United Internet – für eine Überraschung gut

Heute hatten wir uns bereits Dialog Semiconductor gewidmet und dies als Startschuss zu einer intensiven TecDAX-Analyse gesehen. Dialog weist im Vergleich ein hohes Handelsvolumen auf, doch auch United Internet, Jenoptik, LPKF Laser und speziell Nordex sind Aktien, die eine genaue Betrachtung verdient haben. Die Analystenschätzungen haben sich teilweise merklich verändert, was auch frische Anlageideen erfordert. Diese haben wir gefunden und vor allem sehr hohe Seitwärtsrenditen ausmachen können.

 

 

United Internet

Die Werbung hat fast schon jeder einmal gesehen und wer sie häufiger anschauen muss wird vermutlich schon etwas genervt sein. Die Rede ist von United Internet, konkret von 1&1. So anstrengend und hausbacken der werbliche Auftritt aber ist, so vielversprechend kann die Aktie sein. Mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen für die vergangenen 100 Tage von 7,63 Mio. Euro auf Xetra liegt United Internet zwar deutlich hinter Dialog Semiconductor (9,45 Mio. Euro). Allerdings hat die Aktie von United Internet seit Jahresanfang um 41 Prozent zugelegt und notiert bei Kursen um 23 Euro (Börsenwert 4,45 Mrd. Euro) in der Nähe des Allzeithochs. Anleger honorieren die anhaltend starke Geschäftsentwicklung. So wuchs im 1. Quartal die Anzahl kostenpflichtiger Verträge um 330.000 auf 12,37 Millionen. Vorstandschef Ralph Dommermuth bekräftigte daher das Ziel, im Gesamtjahr eine Mio. derartiger Verträge zu gewinnen. Der Umsatz soll um zehn Prozent vorankommen. Der Firmenlenker will den hohen Gewinn aus den etablierten Geschäften mit Internetzugängen und Mobilfunk dafür nutzen, um das neue Geschäft mit Software zum Bau eigener Internetseiten für Privatleute und kleinen Firmen auszubauen. Der Internetdienstleister hat zudem im Mai angekündigt, bis zu eine Million Aktien über die Börse zurückzukaufen. Auf Grund der erwarteten kräftigen Gewinnsteigerungen ist das Papier mit einem 2013er-KGV von 21,3 nicht zu teuer und sollte weiter haussieren.

 

Aixtron

Um 45 Prozent und damit sogar etwas stärker als United Internet hat Aixtron seit Jahresanfang zugelegt. Allerdings notiert die Aktie mit 12,88 Euro weit unter dem 5-Jahres-Hoch vom Januar 2011 von 33,48 Euro. Dabei haben Analysten ihre Schätzungen in den vergangenen Monaten kräftig eingedampft. Aktuell gehen die Profis für 2013 von einem Verlust je Aktie von 0,61 Euro aus. Vor 3 Monaten waren es nur minus 0,12 Euro. Entsprechend schlecht bewerten Analysten die Aktie auch: von den 33 Profis, die das Unternehmen beobachten, raten lediglich 9 zum Kauf der Aktie. So stufte Goldman Sachs Ende Mai die Aktie auf „neutral“ mit Kursziel 13 Euro herunter. Weil sich der Auftragseingang langsamer als erwartet erholen dürfte, erhöhten die Goldmänner die Schätzungen für den 2013er-operativen Verlust von 4 auf 39 Mio. Euro. Die Erwartungen für das nächste Jahr schraubten sie von 50 auf 37 Mio. Euro zurück.