Deutsche Telekom überrascht alle

Grüne Vorzeichen, ein schöner Chart und final in den TOP 5 des DAX – wer hätte das gedacht? Die Deutsche Telekom ist zurück und wenn man sich die Top-Listen der vergangenen zwölf Monate ansieht, dann findet man die Aktie unter den fünf besten Aktien im Leitindex mit 32 Prozent Kursgewinn auf ein Jahr. BMW, Adidas, Infineon und Allianz – all diese Kollegen hat man hinter sich gelassen. 2014 könnte nun mit möglichen Teilverkäufen des Geschäfts noch weitere Fantasie in die Aktie kommen. Dazu weist man ein gutes Chartbild aus und hat sich von einer jahrelangen Tradition verabschiedet. Denn eigentlich galt, dass man mit der Telekom nur über Produkte wie Bonuspapiere oder Discounter verdienen konnte, wenn die Barrieren stimmten und eben die Dividende zur Finanzierung herangezogen wurde. Dies ist nach wie vor möglich, aber vielleicht ja noch ein Tick mehr.

Von den reinen Zahlen her ist die Deutsche Telekom AG nach wie vor der führende Telekommunikationsanbieter in Deutschland und zählt zu den größten Telekommunikationsunternehmen in Europa. 2012 beschäftigte das Unternehmen weltweit rund 230.000 Mitarbeiter, der Jahresumsatz lag bei 58,2 Milliarden Euro, davon wurde mehr als die Hälfte davon im Ausland erwirtschaftet.  Außerhalb Deutschlands kämpft das Unternehmen hauptsächlich auf dem US-Markt um Marktanteile. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, fusionierte die US-Tochter T-Mobile im Mai diesen Jahres mit dem Mobilfunkanbieter MetroPCS. Durch den Zusammenschluss erhöhte sich die Anzahl der Kunden um eine Million auf insgesamt ca. 45 Millionen Kunden.

Erwartungen getoppt

Dank der strategischen Neuaufstellung der US-Tochter konnte der Bonner Konzern nach überraschenden Zahlen im zweiten Quartal, auch im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertreffen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Umsatz um sechs Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Im letzten Monat gab die US-Tochter bekannt, durch die Emission von Anleihen und weiteren Aktien die Kapitalbasis zu erhöhen. Umgerechnet 3 Milliarden Euro sollen somit eingesammelt werden und die finanzielle Flexibilität gesichert werden. Ein Teil des frischen Kapitals soll dazu genutzt werden um neue Frequenzen zu kaufen, da im Netz-Bereich erheblichen Nachholbedarf gegenüber der Konkurrenz besteht. Smartphone-Nutzer dürften das neue Vorhaben begrüßen, da in der heutigen Zeit immer größere Datenvolumina abgefragt werden und das Netz dabei eine entscheidende Rolle spielt. Ob die US-Tochter durch die angestrebten Verbesserungen neue Kunden für sich gewinnen kann, bleibt zu diesem Zeitpunkt offen.