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    Rohstoffe  2334  0 Kommentare Aufwärtstrend bei Gold vorerst gestoppt

    Der März begann vielversprechend für die Edelmetalle. Zur Monatsmitte notierte Gold noch knapp unter der Marke von 1.400 US-Dollar pro Feinunze bevor es zum Monatsende auf ein Sechs-Wochen-Tief fiel und bei einem Kurs von 1.284 USD und einem Minus von 3,1 Prozent abschloss.
     
    Die Gründe für den ersten Jahresverlust scheinen für Experten klar: Die Krim-Krise sei in den letzten Tagen in den Hintergrund getreten und die jüngsten Kommentare der US-Notenbankchefin Janet Yellen hätten das gelbe Metall weiter unter Druck gesetzt. „Viel interessanter für die Goldpreisentwicklung sind jedoch andere Aspekte, wie etwa die Bestätigung der Goldprognose von 1050 USD pro Feinunze von Goldman Sachs“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Prognosen einer Großbank wie Goldman Sachs hätten einen größeren Einfluss auf den Goldpreis als politische Krisen. „Aber auch die Krim-Krise ist keineswegs in den Hintergrund getreten, den mit den ersten Sanktionen hat der Wirtschaftskrieg zwischen dem Westen und Russland erst begonnen“, sagt Siegel. Auch andere Argumente, wie z.B. Goldkäufe, die aus Sorge um chinesische Kredite ausgelöst worden sein sollen, seien abwegig. Sollte es dort zu Spannungen kommen, die eine Rezession auslösten, dann ist im Gegenteil mit einem erheblichen Nachfragerückgang in China zu rechnen. Silber hat im März ein Verlust von 6,8 Prozent verbucht und schloss bei 19,79 USD pro Feinunze ab. Das weiße Metall hat zwar den Anstieg von Gold im ersten Quartal begleitet, jedoch in einem ungewohnt ruhigen Rahmen.
     
    Platin blieb in der Seitwärtsbewegung und verlor 1,9 Prozent. Dennoch wurde das Industriemetall mit einem Kurs von 1.418 USD pro Feinunze weiter teurer gehandelt als Gold. Palladium konnte hingegen überzeugen und ein Plus von 4,3 Prozent einfahren. „Palladium profitiert sowohl von der Krim-Krise als auch von den andauernden Streiks in den Minen Südafrikas“, sagt Siegel. Russland ist der größte Palladiumhändler und sollten sich die Spannungen zwischen dem Westen und Russland verschärfen, dürfte das den Preis weiter nach oben treiben. Ein weiteres Indiz dafür ist der Anstieg von Nickel. Das Platinmetall hat im März um 8,1 Prozent zugelegt. „Palladium wird oft  als Beiprodukt in der Basismetallproduktion gewonnen. Das Russische Unternehmen Norilsk Nickel is für einen großen Teil  der weltweiten Versorgung zuständig“, sagt Siegel.
     
    Die Aktien der Minengesellschaften konnten sich nicht von den physischen Metallen entkoppeln und sind zwischen fünf und zehn Prozent im Minus gelandet. „Das ist eine normale Marktreaktion. Mit den steigenden Kursen zu Monatsanfang gab es auch bei den Stabilitas-Fonds Zuflüsse und zum Monatsende wieder Abflüsse. Es scheint, dass einige Trendfolger prozyklisch investiert waren“, sagt Siegel.

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    Die Basismetalle schlossen uneinheitlich ab. Einerseits haben Aluminium (+ 2,9 Prozent) und Nickel (+ 8,1 Prozent) ordentlich zugelegt und andererseits enttäuschten Blei (- 3,4 Prozent), Zink (- 6,1 Prozent) und Kupfer (- 6,4 Prozent). Kupfer habe insbesondere darunter gelitten, dass das rote Metall seine Rolle als Sicherheit bei Kreditgeschäften in China sukzessive verliert.
     






    Martin Siegel
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    Martin Siegel ist Gründer der Goldhandelsfirma Westgold und Geschäftsführer der Stabilitas Fonds GmbH. Der Rohstoffexperte ist Autor verschiedener Bücher zu den Themen Goldmarkt und Goldminenaktien.
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    Verfasst von Martin Siegel
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