Ölpreise nach starken Vortagsgewinnen wieder auf dem Rückzug
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag wieder etwas zurückgefallen. Händler sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem die Preise seit der Wochenmitte wegen des Kriegs im Jemen stark gestiegen waren. Am Mittag kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 58,28 US-Dollar und damit 91 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 79 Cent auf 50,64 Dollar.
"Offensichtlich weicht die erste panikartige Reaktion auf das militärische Eingreifen Saudi-Arabiens im Jemen einer nüchterneren Betrachtung", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank den Handel. Die Erfahrungen mit militärischen Auseinandersetzungen in den Ölregionen der vergangenen Jahre zeige, dass "dies noch lange keine Beeinträchtigung des Ölangebots zu Folge haben muss".
An den vergangenen beiden Tagen hatten geopolitische Ereignisse das seit Monaten auf die Preise drückende Überangebot auf dem Ölmarkt überlagert. Saudi-Arabien hatte auf die jüngsten militärischen Erfolge der vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen mit Bombenangriffen im Nachbarland reagiert und zudem neun weitere schiitische Länder in einer Allianz zusammengeführt. Beobachter befürchten, dass sich in der ölreichen Region am Persischen Golf der Konflikt zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran weiter zuspitzt.
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Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist stark gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Donnerstag bei 54,55 US-Dollar gelegen habe. Das sind 3,72 Dollar mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf