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    Psychospiele, Drohungen und Leistungsdruck  5739  2 Kommentare Ex-Mitarbeiter packt aus: "Bei Apple herrscht ein Klima der Einschüchterung und der Manipulation"

    Tech-Konzern wie Google und Apple gelten in Sachen Arbeitsklima als das Nonplusultra. Doch ein ehemaliger Mitarbeiter erhebt nun schwere Vorwürfe. Statt Wohlfühloase herrsche bei Apple ein Klima der Einschüchterung. Die Rede ist von Psychospielen und einer manipulativen „iCult-Maschinerie“.

    Niemand verkörpert das neue Wohlfühl-Arbeitsklima so sehr wie die Tech-Konzerne des Silicon Valleys: Schicke Restaurants, Cafés, Eisdiele, Fitness-Center, Einkaufszentrum, Friseur, Reinigung, Krankenhaus, Beachvolleyball-Anlage und Kletterwand – was sich anhört wie eine Mischung aus Unicampus und Ferienressort, entspricht in Wahrheit einem gängigen Firmengelände im Silicon Valley. Apple, Google, Facebook und Co. scheuen keine Kosten und Mühen, um den Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz so hoch wie möglich zu halten. Essen vom Caterer statt Kantinenessen - auch für Zuhause, Putzfrau, Massagen, Pediküre, Shuttle-Service mit WLAN, Kinderbetreuung und eine Versicherung für den Hund – das alles ist im Wohlfühl-Paket inklusive. Das Silicon Valley gleiche dank dieses „Komfort-Wettrüsten“ immer mehr einer Insel der Seligen, so wallstreet:online.

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    Doch die Äußerungen eines ehemaligen Apple-Mitarbeiters werfen nun Schatten auf dieses leuchtende Wohlfühloasen-Image. Überraschend ist dabei nicht nur, was Ben Farrell über seinen Ex-Arbeitgeber sagt. Es überrascht vielmehr, dass er überhaupt irgendetwas sagt. Denn Äußerungen von ehemaligen Mitarbeitern sind bei Apple mehr als ungewöhnlich.

    Doch Farrell hält offenbar wenig von irgendwelchen Schweigeabkommen. Er zieht es vor zu reden und das, was er in seinem Blog über Apple zu sagen hat, ist starker Tobak.

    „Dreckige, manipulative iCult-Maschinerie“

    Er habe seinen Sicherheitspass an der Apple Garderobe zurückgegeben und dafür seine Kreativität, Individualität und sein freies Denken zurückerobert, schreibt Farrell. Er gibt sich sichtlich erleichtert, nicht mehr Teil der Apple-Familie zu sein. Aus gutem Grund, wenn man seinen Äußerungen glauben darf.

    Seinen ehemaligen Arbeitgeber nennt Farrell eine „kollektive iCult-Maschinerie, deren dreckige, abgenutzte, schmierige und naive interne Mechanismen des Schikanierens, des Belästigens und der Psychospiele jedes Jahr glänzende und polierte iPhones herauspressen". Farrell will all das nun hinter sich lassen: „Ich bin wieder ein Individuum mit meinen eigenen kreativen Ideen, Ansichten, Werten und Vorstellungen … ICH BIN FREI.“

    Wie die „Welt“ berichtet, soll Farrell von Oktober 2013 bis April 2015 im technischen Serviceteam Apple Care in Sydney beschäftigt gewesen sein. Eine mittlere Managementposition bei einem der beliebtesten Unternehmen weltweit - Ein Job, für den viele alles geben würden. Auch Farrell war einer von ihnen. Er habe die Apple-Produkte geliebt und sei ein Verfechter all dessen gewesen, wofür Apple vermeintlich stehe, schreibt er. „Unglücklicherweise habe ich hinter ihre auf Hochglanz polierte Edelstahl-Fassade geblickt, ich bin durch ihre matten Glastüren gegangen und habe eine vergiftete Kultur der Manipulation, Einschüchterung, Drohung und Politik gesehen, die so inkongruent ist mit all den Werten, die sie predigen.“

    Immer und überall erreichbar sein – auch am Hochzeitstag

    16-Stunden-Tage gespickt mit einem Meeting nach dem anderen gehörten laut Farrell bei Apple zum Alltag. Nicht ständig und überall erreichbar zu sein – für die Apple-Chefs scheinbar keine Option. Als Farrell wegen einer Viruserkrankung stationär behandelt werden musste, schickte man ihm eine E-Mail mit dem Hinweis „dringlich“. Er sollte vom Krankenbett aus eine Präsentation fertig machen. Selbst am Morgen seiner Hochzeit sei er von Apple per E-Mail und per Telefon „belästigt“ worden, so der Ex-Mitarbeiter.

    Damit nicht genug. Farrell berichtet außerdem von einem Treppensturz seiner schwangeren Frau, die deshalb ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Weil er bei seiner Frau sein wollte, ließ er kurzerhand einen geplanten Business-Trip sausen. Die Quittung kam prompt: Sein Fehlen wurde als „performance issue“ gelistet, das Management warf ihm vor, sich einen „großen Fehlschuss“ geleistet zu haben.

    Nicht der erste Kratzer im Wohlfühl-Image

    Die Vorwürfe, die der Ex-Mitarbeiter erhebt, wiegen schwer und wollen so überhaupt nicht in das Wohlfühl-Image passen, das Apple so gerne von sich zeichnet. Stimmen müssen sie deshalb aber nicht zwangsläufig. Denn klar ist auch: Dem Blogeintrag wohnt eine gehörige Portion Wut inne. Und es wäre nicht das erste Mal, dass ein Mitarbeiter seinem ehemaligen Arbeitgeber übel mitspielt. Anderseits: Farrell ist keineswegs der erste und einzige, der am schillernden Apple-Image kratzt. Im vergangenen Jahr kritisierten schon die beiden ehemaligen Apple-Manager Don Melton und Nitin Ganatra die Arbeitsbedingungen des Kultunternehmens. Demnach müssten die Mitarbeiter 24/7 erreichbar seien, Apple-Chefs schickten oftmals mitten in der Nacht E-Mails und würden eine unverzügliche Antwort erwarten. „Diese Leute sind verrückt“, so Melton in einem Podcast, über den der „Business Insider“ berichtet. 




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