50 Jahre Berskhire Hathaway

Warren Buffett: "Haben Deutschland auf dem Radar"

Eigentlich könnte sich Warren Buffett getrost zur Ruhe setzen und seinen Kult-Status genießen. Aber der Altmeister hat noch lange nicht genug und bekräftigt einmal mehr sein Interesse an deutschen Unternehmen.

Alle Jahre wieder feiern begeisterte Berkshire-Fans ihre beiden Helden. Diese sind mit 84 und 91 Jahren zwar nicht mehr ganz die Jüngsten, doch das tut dem Kult um Warren Buffett und Charlie Munger keinen Abbruch. Im Gegenteil, zum 50. Jubiläum von Berskhire Hathaway kamen so viele Fans wie noch nie zuvor zum „Woodstock für Kapitalisten“ nach Omaha. Einige wenige durften ihrem Idol Buffett sogar besonders nah kommen und in seinem Elternhaus übernachten (siehe hier).

50 Jahre Berkshire – Vom ganz untern nach (fast) ganz oben

Einst ein Textilhersteller in Finanznöten, führte Buffett Berkshire zurück in die Erfolgsspur. Heute ist das Unternehmen eine Investmentfirma von Weltformat. Die Aktie sei in den vergangenen 50 Jahren um unglaubliche 1,8 Millionen Prozent gestiegen, huldigt das „Handelsblatt“ der Investorenlegende. Wer 1965 Berkshire-Aktien für 1000 Dollar gekauft und über 50 Jahre gehalten hätte, könne sich heute über Wertpapiere im Wert von 18 Millionen Dollar freuen (Weitere verpasste Investment-Chancen zum Haare raufen finden Sie hier).

Um den Erfolg von Berkshire zu unterstreichen, ziehen Buffett-Fans gerne einen Performance-Vergleich mit dem S&P 500. So auch das „Handelsblatt“, das betont, ein Investment in den US-Index hätte die 1000 Dollar lediglich in 111.000 Dollar verwandelt. Ganz schön mickrig im Vergleich zu Berkshires 18 Millionen. Doch genau einen solchen Vergleich mit dem S&P 500 halten Kritiker für irreführend. Buffett stehe nur deshalb so erfolgreich dar, weil er sich an einem falschen bzw. zu niedrigem Maßstab messen lasse (Mehr dazu: Drei Gründe, die Warren Buffett so erfolgreich machen – Oder ist der das gar nicht?).

Buffett und Munger nehmen Deutschland ins Visier

Nichtsdestotrotz könnten sich Buffett und Munger eigentlich getrost zurücklehnen und ihren Kultstatus genießen. Aber auch auf ihren alten Tagen haben die beiden Investorenlegenden noch lange nicht genug. „Ich mag große Deals, sehr große Deals“, so Buffett und betont, dass er Appetit auf mehr hat (Nudeln mit Ketchup ist übrigens seine neue Lieblingsspeise, siehe hier). Und dieser Appetit könnte womöglich in Deutschland gestillt werden.

Beim Aktionärstreffen in Omaha kündigte der Altmeister an, Berkshire werde in den nächsten fünf Jahren mindestens eine Übernahme machen. Das berichtet „dpa-AFX“. Die Chancen, dass sie in Europa oder gar in Deutschland stattfinden könnte, scheinen hoch. „Wir haben uns in Europa lange Zeit schwergetan“, erklärte Berkshire-Vize Munger. Doch Deutschlands Unternehmen seien traditionell stark, wenn es um Technologie und Ingenieurswesen ging. „Wir bewundern das.“ Buffett sagte, man habe Deutschland nun viel mehr auf dem Radar als noch vor ein paar Jahren.

Schon in der Vergangenheit überschlug sich Buffett mit Lobpreisungen. Deutschland sei ein großartiger Markt: Viele Leute, viel Kaufkraft, die Deutschen seien produktiv, so der Altmeister. „Wir interessieren uns auf jeden Fall dafür, weitere deutsche Unternehmen zu kaufen“ – gerne auch in bar. (Siehe: Bar auf die Hand – Investoren-Legende Warren Buffett kauft Unternehmen in Euorpa).