Donald Trump
Wie sich die Wahrnehmung von Donald Trump ändert - Seite 2
In allen Umfragen liegt Hillary Clinton bekanntlich weit vor Trump. Dennoch warnen Journalisten zunehmend, man solle nicht noch einmal den Fehler machen, Trump zu unterschätzen. Am Beginn der Vorwahlen habe dem Außenseiter auch kaum einer zugetraut, Präsidentschaftskandidat zu werden. Die meisten Medien, so schreibt selbstkritisch ein Journalist, hätten ihn ganz gewaltig unterschätzt.
Deshalb ist der Ausgang der Wahlen schwer einzuschätzen. Einerseits wird Trump viele Menschen mobilisieren, die gegen ihn sind - und die sonst nicht zur Wahl gegangen wären. In dieser Beziehung erinnern mich die Wahlen in Deutschland 1980, als der als "rechts" geltende Franz-Josef Strauß für die Union mit dem Slogan "Freiheit oder Sozialismus" antrat. Strauß erreichte damals eine hohe Mobilisierung der Wähler, aber vor allem seiner Gegner. Auch Strauß machte vielen Wählern Angst, weil er - so wie Trump - als unberechenbar galt, besonders in der Außen- und Sicherheitspolitik. "Sicherheit für Deutschland. SPD" so lautete damals der Wahlslogan der Sozialdemokraten gegen Strauß.
Andererseits mobilisiert Trump auch viele Menschen, die normalerweise nicht Republikaner wählen. Während die Demokraten zunehmend auf die Mobilisierung von Minderheiten gesetzt haben, setzt er auf die Mobilisierung von weißen, heterosexuellen Wählern, die den Eindruck haben, sie spielten in der Politik überhaupt keine Rolle mehr. Darunter sind auch viele Arbeiter, die traditionell eher Demokraten wählten.
Trump steht aber vor einem Dilemma, hierauf weisen viele Kommentatoren hin: Einerseits muss er jetzt "präsidialer" wirken und darf, wenn er Wähler der Mitte gewinnen will, nicht mehr so stark polarisieren. Doch genau darauf baute seine gesamte Kampagne bisher auf. Sobald Trump aufhört, zu polarisieren und seine Gegner nicht mehr so scharf angeht, wirkt er sehr langweilig, meint ein Kommentator. Trump könne einfach nicht mit einer Zuhörerschaft umgehen, die nicht ob seiner provokanten und aggressiven Ausfälle johlt.
Der Wahlausgang bleibt also spannend, trotz des scheinbar uneinholbaren Vorsprungs von Clinton.
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