ANALYSE
Deutsche Bank traut SLM nach GE-Gebot noch weitere Kurssprünge zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank rechnet bei der Aktie des 3D-Drucker-Herstellers SLM Solutions mit weiteren Kurssprüngen. Auch nach dem starken Anstieg infolge des Gebots durch den US-amerikanischen Konzern General Electric stuft Deutsche-Bank-Analyst Uwe Schupp das Papier mit "Buy" ein. Das Kurziel erhöhte der Experte in einer Studie vom Mittwochabend um fast 80 Prozent auf 48 Euro und damit 10 Euro über das Niveau des GE-Angebots.
Schupp geht zu 50 Prozent davon aus, dass GE wegen der hohen Bedeutung der noch relativ jungen Technologie zur Herstellung von dreidimensionalen Metallbauteilen noch einmal nachlegt, um den Erfolg der Offerte sicherzustellen. Zudem könnte es sein, dass ein Konkurrent von GE in das Rennen um SLM Solutions einsteigt. Dann könnte die Aktie sogar auf 59 Euro steigen. Die Wahrscheinlichkeit für ein Gegengebot bezifferte Schupp auf 25 Prozent.
Größtes Risiko für den Kurs sei aktuell, dass GE sich wieder zurückziehe, weil dem US-Unternehmen nicht wie gefordert mindestens 75 Prozent der Papiere angeboten werden. In diesem Fall könnte die Aktie wieder auf das Niveau leicht unter 30 Euro fallen, das die Aktie vor dem GE-Gebot vom Dienstag hatte. Der amerikanische Siemens-Rivale hatte am Dienstag 38 Euro je SLM-Aktie oder 683 Millionen Euro insgesamt geboten.
Die Aktie zog seitdem um 43 Prozent auf 39,75 Euro an - offenbar setzen schon einige Investoren auf eine Erhöhung der Offerte oder einen weiteren Interessenten. Mit dem Kursanstieg in den vergangenen beiden Tagen baute die SLM-Aktie ihr Plus in diesem Jahr auf 109 Prozent aus. Das Papier ist damit mit Abstand der größte Gewinner im TecDax . Sollte GE die Übernahme gelingen, dürfte das Ergebnis von SLM Solutions stärker steigen als zuletzt angenommen.
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Wegen der Vertriebsmacht des US-Konzerns und der Zusammenarbeit mit dem schwedischen 3D-Drucker-Herstellers Arcam, den die Amerikaner ebenfalls übernehmen wollen, dürfte der Gewinn deutlich stärker steigen als bisher prognostiziert. Die ansonsten eher aggressiven Ziele bis 2020 erschienen so erreichbar. Der Deutsche-Bank-Experte erhöhte seine Schätzungen für das Ergebnis je Aktie in den Jahren 2017 und 2018 deutlich./zb/ag/stb