ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Übernahme von Drillisch treibt TecDax
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat seine Schwächephase vom Vortag schnell hinter sich gelassen und am Freitag wieder zugelegt. Besonders für den TecDax ging es im frühen Handel mit plus 1,83 Prozent auf 2186,26 Punkte kräftig nach oben. Treiber ist eine Übernahme im Telekommarkt: United Internet will das Mobilfunkunternehmen Drillisch schlucken. Die Aktien der beiden Unternehmen legten teils im zweistelligen Prozentbereich zu.
Der Dax rückte in der ersten Stunde nach der Eröffnung um 0,11 Prozent auf 12 725,42 Punkte vor und befindet sich damit in Schlagdistanz zu seinem am Dienstag erreichten Rekordhoch bei 12 783 Punkten. Auf Wochensicht tritt der Leitindex aktuell aber quasi auf der Stelle. Der MDax der mittelgroßen Werte gewann Freitagfrüh 0,29 Prozent auf 24 980,58 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,07 Prozent hoch. Jüngste Daten zum Wirtschaftswachstum und der Inflation in Deutschland waren wie erwartet ausgefallen.
DRILLISCH UND UNITED INTERNET ZIEHEN TECDAX HOCH
Die Drillisch-Aktien schnellten zuletzt um 8,89 Prozent auf 52,85 Euro hoch. Kurz davor hatten sie mit 54,00 Euro ein Rekordhoch erreicht. United-Internet-Papiere sprangen gar um 10,83 Prozent in die Höhe auf 47,37 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Januar 2016. "Endlich wagt United Internet bei Drillisch den großen Schritt", kommentierte ein Händler.
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth will mit dem Milliarden-Deal eine starke vierte Kraft im deutschen Markt neben den Netzbetreibern Deutsche Telekom , Vodafone und Telefonica Deutschland schaffen. Dazu will United Internet seine Sparte 1&1 Telecommunication über zwei Kapitalerhöhungen in die Drillisch AG einbringen und so schon einmal die Mehrheit erwerben.
THYSSENKRUPP UND ALLIANZ MIT QUARTALSZAHLEN
Derweil setzte sich die Berichtssaison im deutschen Leitindex mit den Quartalsergebnissen von Thyssenkrupp und der Allianz fort. Für die Papiere des Essener Industrie- und Stahlkonzerns ging es um mehr als 2 Prozent nach unten, obwohl die operativen Ergebnisziele für das Geschäftsjahr erhöht wurden. Damit waren sie nach den Anteilen von BMW der zweitschwächste Wert im Dax. BMW wurden allerdings mit Dividendenabschlag gehandelt und wirkten daher nur optisch schwach. Ein Händler nannte das zweite Geschäftsquartal von Thyssenkrupp durchwachsen.
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Den Anteilen des Versicherers Allianz gaben die aktuellen Geschäftszahlen keinen frischen Schwung. Die Papiere gaben moderat nach, waren aber erst jüngst auf den höchsten Stand seit 2007 geklettert. Dank guter Finanzgeschäfte in Amerika und einer Erholung beim konzerneigenen US-Vermögensverwalter Pimco konnten die Münchener höhere Katastrophenschäden zum Jahresstart verkraften.
Im MDax stehen die RWE-Ökostromtochter Innogy sowie Deutsche Wohnen mit ihren Bilanzen im Blick. Nach der Zahlenvorlage gewannen die Innogy-Papiere zuletzt knapp 1 Prozent, Deutsche-Wohnen-Aktien rückten um 0,30 Prozent vor./ajx/fbr