Faber warnt vor Geldentwertung
„Heutzutage ist es eher ein Risiko, keine Aktien zu halten“
Die Investorenlegende Marc Faber rät Anlegern zum Aktienkauf. „Große Gewinne sind nicht drin, es geht darum, das Geld zu erhalten. Ich würde es streuen, in etwa gleichgewichtet in Gold, Immobilien, Aktien und Unternehmensanleihen“, sagt Faber im Interview mit der „WirtschaftsWoche“. Auf Aktien dürfe aktuell keineswegs verzichtet werden, so Faber: „Heutzutage ist es eher ein Risiko, keine Aktien zu halten.“ Faber erwartet eine Geldentwertung: „Bargeld ist riskant, weil es in zehn Jahren weniger wert sein wird als heute. Staatsanleihen werden nur mit wertlosem Papiergeld zurückbezahlt“, warnt er.
Faber zählt zu den einflussreichsten Investoren der Welt. Der in Thailand lebende Schweizer berät Fonds und managt für Kunden 300 Millionen Dollar. „Vorsichtig bin ich in Schweizer Blue Chips gegangen, in Novartis, Roche, Nestlé, Swiss Re, Zurich Insurance, Swiss Life, UBS. Außerdem habe ich Unternehmen aus den Sektoren Energie, Telekom und Versorger, wie etwa GDF Suez, Veolia Environnement, Iberdrola, Telefónica, Telecom Italia, Orange, Total, Enel, E.On und RWE“, nennt Faber Namen.
Lesen Sie auch
In Kalifornien erwartet Faber, der frühzeitig vor den ersten Tech-Crash gewarnt hatte, eine zweite Dotcom-Blase. „Von den ganzen Tech-Unternehmen aus dem Silicon Valley halte ich dagegen nicht viel“, so Faber im Interview mit dem Wirtschaftsblatt. „Diese Unternehmen müssen doch so viel Cash verbrennen, um zu überleben. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.“ Deshalb empfiehlt Faber auch nach wie vor Gold als Anlage. „Langfristig ist Gold einfach die beste Versicherung gegen das unverantwortliche Verhalten der Zentralbanken.“