VW-Abgasaffäre
Donald Trump - Sargnagel für VW? "Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen"
Bei Volkswagen beginnt das große Zittern. Platz der Deal, auf den sich der deutsche Autobauer in letzter Sekunde mit den US-Behörden im Abgas-Skandal geeinigt hat? Das Problem: Das US-Justizministerium muss dem Vergleich zustimmen. Doch die tun erstmal nichts. Wie die „BILD am SONNTAG“ berichtet, gelang es VW-Verhandlungsführer Francisco Garcia Sanz nicht, eine Einigung mit Vertretern der US-Behörde vor dem Regierungswechsel zu erzielen. Sie lehnten eine rasche Entscheidung ab.
Somit sind alle Augen auf den künftigen Präsidenten Donald Trump gerichtet. Sein Wahlkampf-Motto „America First“ lässt erst einmal nichts Gutes für den im Oktober geschlossenen Milliardendeal erwarten. Dem Bericht zufolge befürchten die Wolfsburger, dass die Trump-Regierung mit dem designierten Justizminister Jeff Sessions den VW-Deal platzen lässt und noch höhere Strafzahlungen verlangt. „Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen“, so ein VW-Manager zu BamS. Trump hatte mehrfach angekündigt, die heimische Industrie zu protegieren, zulasten ausländischer Wettbewerber.
Hintergrund - VW-Dieselskandal:
Im September hatte der VW-Konzern eingestanden, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstand mithilfe einer Software die Ergebnisse für Dieselwagen manipuliert zu haben. Die Software erkennt, wenn ein Auto gerade auf dem Prüfstand getestet wird und schaltet den Motor dann in einen Modus um, in dem er deutlich weniger Stickoxide ausstößt.
Danach verging nahezu kein Tag ohne neue Nachrichten zum VW-Abgas-Skandal: Rücktritte, Betrugsermittlungen, eine Gewinnwarnung, teure Rückrufaktionen, Entschuldigungen, Transparenzoffensiven, das Zittern der Bundesliga vor einem Rückzug des Großsponsors Volkswagen. Dann brachte ein Whistleblower neue VW-Enthüllungen ans Licht. Zum Dieselgate gesellte sich das Benzingate. Und die Prüfinstitute standen nun selbst auf dem Prüfstand.
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In der Folge des VW-Abgasskandals fuhr der Volkswagenkonzern auch zum ersten Mal seit 20 Jahren einen Quartalsverlust ein. Die Zahlen waren sogar noch schlechter als befürchtet. Das Dieselgate hatte dem Konzern zum Oktober nach Bekanntwerden des Skandals einen Verlust von 3,5 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit) eingebrockt. Auch unter dem Strich präsentierte sich das Ergebnis mit minus 1,7 Milliarden Euro tiefrot (mehr dazu hier).