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    CANCOM - DID - Interview mit Klaus Weinmann - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.01.01 14:11:29 von
    neuester Beitrag 18.01.01 14:43:44 von
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      schrieb am 18.01.01 14:11:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mathias Goeritz (DID): Sehr geehrter Herr Weinmann, im Grunde genommen bietet Ihr Unternehmen die komplette Betreuung von Unternehmen in Sachen Hard- und Softwarebeschaffung an, erklären Sie bitte, wie CANCOM im Einzelnen dem Kunden als Dienstleister entgegentritt.

      Klaus Weinmann (CANCOM): In unserem Kerngeschäft, dem CANCOM Systemhaus, bieten wir unseren Kunden aus dem DTP-Umfeld neben den branchenspezifischen Systemlösungen auch Netzwerkplanungen, Installationen, Reparatur, Wartung bis hin zu Schulungen an. Darüber hinaus haben wir natürlich DTP-spezifische Consulting-Dienstleistungen im Angebot. Dazu gehören z.B. die Integration von Redaktionssystemen und Colour Mangement im Workflow.

      DID: Der Bereich IT-Solutions scheint Ihr Geschäft zu dominieren. Rechnen Sie damit, dass der Bereich E-Business zukünftig diese dominierende Stellung übernehmen wird, oder gehen Sie parallel zum Wachstum im E-Business von einem starken Wachstum im Bereich IT-Solutions aus? Wieviel Prozent des Umsatzes entfallen auf die genannten Bereiche IT-Solutions und E-Business?

      CANCOM: Der Systemhausbereich nimmt ca. drei Viertel des Geschäftsvolumens ein. Wir haben bereits sehr früh das E-Business in das operative Geschäft integriert. Hierbei war das E-Business nie Selbstzweck, sondern stets Mittel zur Effizienzsteigerung. Bereits vor einigen Jahren gehörten bei CANCOM Webshops, e-mailings, online order tracking und der Abverkauf von Altware per Online-Auktion zur Tagesordnung. Diese E-Business-Erfahrung führte dazu, frühzeitig die Auktion in die Handelsplattform Novodrom und den ESD-Bereich in Tendi auszugliedern und eigenständig aufzustellen. Als Dienstleistungsunternehmen werden wir natürlich nie auf die Präsenz vor Ort und den persönlichen Kontakt des Kunden zu "seinem" Vertriebsmitarbeiter oder Consultant verzichten können; der Einsatz des Webs eignet sich jedoch hervorragend für die Abwicklung von standardisierten und häufig vorkommenden Vorgängen. Hier gibt es ein großes Potential für die Entlastung unseres Vertriebs. Die Vertriebsmitarbeiter haben dann mehr Zeit sich um die Beratungswünsche von größeren Kunden zu kümmern und Neukunden zu akquirieren. Daher gehen wir von einem starken Wachstum sowohl im "klassischen" operativen Geschäft als auch im E-Business aus.

      DID: Im Bereich E-Business bewältigen Sie das Problem der Großkunden zustehenden Rabatte durch einen sogenannten "customized store", ein Internetshop, der nur für einen Kunden mit dessen ermäßigten Preisen agiert. Wie viele Großkunden konnten Sie zur Nutzung dieses Angebotes bewegen?

      CANCOM: Der customized store dient vor allem der Vereinfachung der Bestellvorgänge unserer größeren Kunden. Da es sich um eine beratungsintensive Materie handelt, lassen sich jedoch längst nicht alle Bestellungen über das Web abwickeln. Dies ist auch nicht gewollt, denn ein Großteil des Kundenbedarfs stellt sich oft erst beim Beratungsgespräch heraus. Ich denke es ist wichtig, ein gutes Mittelmaß zwischen Bestellung über das Internet und dem persönlichen Kontakt zu erzielen, denn als Systemhaus wollen wir natürlich nicht als anonyme Verkaufsmaschine erscheinen. Wir wissen sehr wohl um die Qualität unserer Vertriebsmitarbeiter. Dennoch nutzt eigentlich jeder unserer größeren Kunden in unterschiedlichem Maße den customized shop, der ja auch z.B. das online order tracking ermöglicht. Die Nutzungsbandbreite geht von bloßer Preisauskunft bis zur Orderabwicklung, die bereits ein wesentlicher Teil unserer Kunden nutzt.

      DID: Welche Erwartungen setzen Sie in das Warenwirtschaftssystem ff-eCommerce?

      CANCOM: ff-eCommerce ist eine plattformunabhängige, umfassende und ausgereifte Warenwirtschaftslösung für mittelständische Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Darüber hinaus ist ff-eCommerce eine Plattform für datenbankgestützte eShop-Lösungen im B2B und B2C Bereich. Wir setzen das System selbst seit Jahren ein und haben kurz nach dem Börsengang die Rechte daran erworben. Das Ziel der neugegründeten ff-eCommerce Software AG ist es, eine Marke zu etablieren und in den nächsten 3-5 Jahren der führende Anbieter für professionelle eCommerce-Lösungen im Bereich mittelständischer Handelsunternehmen zu werden. Professionell bedeutet, die Internetgeschäfte sollen in die regulären Betriebsabläufe der Zielunternehmen eingegliedert werden. Zur Zeit setzen nur ca. 1/3 der rund 200.000 Zielunternehmen in Deutschland ein modernes ERP-System ein, das in diesem Sinne eCommerce-tauglich ist. Wir betrachten ff-eCommerce als ein weiteres Beispiel für die sinnvolle Ausgliederung eines Teilbereiches des operativen Geschäfts.

      DID: Mit welchen Argumenten können Sie es vertreten, mit der 51prozentigen Tochter ebizcuss.com eine Miniemission am französischen Aktienmarkt zu platzieren und damit entsprechende Kosten einer zweiten Aktiennotiz indirekt dem Unternehmen CANCOM aufzubürden? Die Einnahmen aus dieser Emission dürften kaum die Platzierungskosten gedeckt haben.

      CANCOM: Da die schlechte Börsenlage auch an den französischen Märkten nicht spurlos vorbeigegangen ist war am Nouveau Marche zur Zeit keine befriedigende Bewertung durchsetzbar. Daher haben wir uns entschlossen, den Börsengang in einem reduzierten Umfang am Marche Libre durchzuführen. Wir werden die Notierung als Sprungbrett für die höheren Segmente nutzen. Mit der Akquisitionswährung der eigenen Aktie kann ebizcuss nun die ambitionierten Expansionsstrategie im französischsprachigen Raum umsetzen ohne bei CANCOM am Tropf zu hängen. Es gibt bereits konkrete Akquisitionsziele und die Umsegmentierung wird einen weiteren Aufschlag auf den Firmenwert zur Folge haben. Dies kommt wiederum den CANCOM-Aktionären zu Gute, denn wir bauen damit stille Reserven in nicht unerheblicher Höhe auf. Im übrigen war der IPO in Frankreich nicht sonderlich kostspielig

      DID: Die Platzierung der knapp 200.000 (192.163) Aktien zu 11,90 Euro müsste nach Abzug der Emissionskosten knapp 2 Mio. Euro eingebracht haben. Mit erwarteten 18 Mio. Euro Umsatz in 2000 ist eBIZCUSS.com kein kleines Unternehmen. Allerdings gehören bei B2B-Plattformen horrende Verluste erfahrungsgemäß dazu. Wie lange kommt eBIZCUSS.com mit seinen Emissionserlösen aus?

      CANCOM: Verluste liefen nur in 1999 auf, im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000 rechnen wir mit einem ausgeglichenem Ergebnis (+/- 100.000 Euro). Im laufenden Geschäftsjahr 2001 ist ein Gewinn geplant, Finanzierungsprobleme für eBIZCUSS.com sehen wir deshalb nicht. Die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft von eBIZCUSS.com finanzieren das Internetgeschäft. Wir führen die Unternehmen grundsätzlich auf jeden Fall so, dass sie im Bereich des Break Even arbeiten.

      DID: Die Münchner Tochter Tendi AG hat ihren Geschäftsbetrieb erst Ende letzten Jahres aufgenommen, mit welchen Umsätzen und Verlusten wird im laufenden Jahr gerechnet? Halten Sie an dem Börsengang der Tendi AG fest? Mit der CANCOM-Aktie ist das Unternehmen bereits am Neuen Markt präsent. Worin sehen Sie den Sinn einer Emission dieser Tochter?

      CANCOM: Tendi ist keine Neugründung sondern die Weiterentwicklung eines seit 1997 bestehenden CANCOM-Unternehmens. Bereits vor zwei Jahren wurde die Logistik an CANCOM ausgelagert. Da sich Tendi auf den Vertrieb von Software konzentriert, wird der Hardwareanteil des Geschäftes in diesem Jahr auslaufen. Nach einem negativen Ergebnis in 2001 aufgrund der erforderlichen Investitionen strebt Tendi wieder ein positives Ergebnis in 2002 an. Der Börsengang der Tendi steht nach wie vor zur Disposition, was allerdings auch stark von der Verfassung der Märkte abhängt. Der Sinn eines möglichen spin-offs liegt darin, einerseits den wahren Wert der CANCOM-Gruppe aufzudecken und andererseits Tendi mit einer Kapitalausstattung zu versehen, die sie unabhängig von der Muttergesellschaft macht.

      DID: Welche Umsatz-Größenordnungen erwarten Sie konkret von Tendi in 2000 und 2001?

      CANCOM: Wir erwarten einen Umsatz von ca. 40 Mio. DM in 2000 und 80-85 Mio. DM in 2001.

      DID: Wie hoch schätzen Sie für CANCOM die Belastung durch Zahlungen an die Tendi AG ein?

      CANCOM: Im laufenden Jahr erwarten wir, dass Tendi ca. minus 3 Mio. DM Verluste einfährt, im Folgejahr ist bereits ein Gewinn in Höhe von 0,5 Mio. DM anvisiert.

      Teil 2 dieses sehr ausführlichen Interviews folgt am kommenden Mittwoch, dem 24. Januar 2001. Schwerpunkte werden dann die Unternehmensergebnisse in 2000 und der Ausblick auf 2001 sein.
      Avatar
      schrieb am 18.01.01 14:43:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vielen Dank,ChiaraL, für das Interview!
      Man sieht, daß bei Cancom mehr dahintersteckt als ein
      Apple-Dienstleister. Vor allem wird auch deutlich, daß
      Cancom mit seinen Internet-Tochterunternehmen nicht den Weg der
      "größten Cashburnrate" geht, sondern von Beginn an eine
      effiziente Kostenkontrolle vornimmt!
      Bye Netfox


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