>> Drohender Liquiditätsmangel der Privathaushalte in USA << - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 18.03.01 17:35:39 von
neuester Beitrag 18.03.01 18:01:12 von
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@alle
den Artikel solltet ihr euch mal in ruhe durchlesen:
aus der Frankfurter-Rundschau
17.03.2001
Washington will Schlupflöcher bei Pleiten stopfen
Überschuldete Verbraucher werden stärker an die Kandare genommen / Ansturm auf die Insolvenzgerichte in USA
ost WASHINGTON. In die Schuldenfalle getappte US-Bürger müssen künftig damit rechnen, verstärkt zur
Kasse gebeten zu werden. Nach dem Repräsentantenhaus hat jetzt auch der Senat einen Gesetzentwurf
verabschiedet, der Konkursverfahren für Privatpersonen neu regelt. Demnach sollen die Möglichkeiten für die
Streichung von Verbindlichkeiten stark eingeschränkt werden. Statt dessen werden überschuldete Haushalte
zunehmend auf langfristige Rückzahlungsprogramme verwiesen. Die Gesetzgeber reagieren damit auf die in den
neunziger Jahren dramatisch gewachsene Zahl privater Bankrotte. Während 1985 nur rund 300 000 US-
Bürger Konkurs angemeldet hatten, waren es im Vorjahr fast 1,3 Millionen. Zugleich erreichte die Verschuldung
der Privathaushalte in den USA zum ersten Mal die Höhe der verfügbaren Jahreseinkommen. Die Sparquote fiel
derweil auf einen historischen Tiefstand.
Mit der Konkursflut in Zeiten der Hochkonjunktur hat sich nach Ansicht zahlreicher Experten gerächt, dass der
Boom der vergangenen Jahre in den USA vielfach auf Pump finanziert wurde. So ging der Kaufrausch im
abgelaufenen Jahrzehnt mit einer wahren "Kredit-Orgie" (US. News & World Report) einher, bei der die
Verbraucher immer größere Risiken eingingen. Um etwa am Aktienboom teilhaben zu können, wurden die
begehrten Anteilsscheine nicht selten mit geborgtem Geld gekauft. Nach dem Goldesel-Prinzip sollten steigende
Kurse die Rückzahlung ermöglichen und fette Gewinne abwerfen - eine Rechnung, die schon vor dem Sinkflug
der Börsen oft genug nicht aufging.
"Die Leute haben sich wie blöde gefreut, wenn ihre Aktien um zehn Prozent nach oben gingen", erklärt
Frederic Brereton, Finanzberater in Belvidere, einer Kleinstadt im Bundesstaat Illinois, "ohne darauf zu achten,
dass sie zugleich für Verbindlichkeiten bei ihren Kreditkarten viel höhere Zinsen zahlen." Um anderweitig
aufgelaufene Schulden zu tilgen, haben US-Hauseigentümer ihre Immobilien immer stärker belastet - jetzt
besitzen sie im Schnitt nur noch rund die Hälfte ihres Eigenheims. Allein durch ihre Plastikkarten stehen die
US-Verbraucher mit 675 Milliarden Dollar im Obligo.
Schon der durchschnittliche Student im ersten Semester hat auf seinem Kreditkartenkonto Verbindlichkeiten in
Höhe von 2750 Dollar angehäuft, nahezu eine Verdopplung binnen zweier Jahre. Nach Ansicht von Kritikern ist
die Kreditwirtschaft, die massiv für die Gesetzesnovelle geworben hatte und sich eine jährliche Entlastung in
dreistelliger Millionenhöhe verspricht, an dieser Entwicklung nicht unschuldig. So wirft der demokratische
Senator Paul Wellstone den Instituten eine "Haifischmentalität" vor und klagt, ihre aggressive Werbung verleite
viele Bürger geradezu zum Schuldenmachen. Laut Robert Manning, Autor des Buches "Kreditkarten-Nation",
zahlen die Banken allein den 250 größten Universitäten des Landes fast eine Milliarde Dollar jährlich für die
Vermarktungsrechte auf dem Campus. Verbraucherschützer kritisieren denn auch am neuen Konkurs-Gesetz,
dass es die Institute nicht verpflichtet, von derlei Praktiken Abstand zu nehmen.
Andererseits haben Schlupflöcher im Insolvenz-Recht in der Vergangenheit immer wieder für Ärger und
Empörung gesorgt. Prominentester Fall ist der Schauspieler Burt Reynolds, der sich eines Schuldenberges von
acht Millionen Dollar per Bankrotterklärung entledigte, zugleich aber sein auf 2,5 Millionen Dollar geschätztes
Anwesen in Florida behalten konnte. Umstritten zwischen Senat und Repräsentantenhaus ist nun, ob der Wert
der dem Gerichtsvollzieher vorenthaltenen Wohnimmobilien künftig auf 125 000 Dollar begrenzt werden soll.
In jedem Fall soll eine Klausel abgeschafft werden, nach der sich fällige Autokredite bei einer Pleite automatisch
auf den Zeitwert des Fahrzeugs reduzieren. Zudem werden Konkursrichter angehalten, statt Schulden komplett
zu streichen, verstärkt auf die Rückzahlung zumindest eines Teils der Gelder zu drängen. Vorgeschrieben wird
dabei eine kompetente Schuldenberatung.
Obwohl Alimente und Unterhaltszahlungen der Betroffenen weiter ausdrücklich Vorrang haben sollen,
befürchten Frauenverbände, dass etwa alleinerziehende Mütter künftig mit den Kreditinstituten um das Geld
ihrer in Schwierigkeiten geratenen Ex-Männer streiten müssen. Auch die Novelle dürfte nicht verhindern, dass
angesichts der wirtschaftlichen Flaute und zahlreicher Entlassungen in diesem Jahr ein Rekord bei den privaten
Bankrotten droht: Um vor dem Start der neuen Regelung finanziell reinen Tisch zu machen, hat bereits ein
Ansturm auf die Insolvenzgerichte eingesetzt.
[ document info ]
Copyright © Frankfurter Rundschau 2001
Dokument erstellt am 16.03.2001 um 21:09:38 Uhr
Erscheinungsdatum 17.03.2001
http://www.frankfurter-rundschau.de/fr/130/t130014.htm
den Artikel solltet ihr euch mal in ruhe durchlesen:
aus der Frankfurter-Rundschau
17.03.2001
Washington will Schlupflöcher bei Pleiten stopfen
Überschuldete Verbraucher werden stärker an die Kandare genommen / Ansturm auf die Insolvenzgerichte in USA
ost WASHINGTON. In die Schuldenfalle getappte US-Bürger müssen künftig damit rechnen, verstärkt zur
Kasse gebeten zu werden. Nach dem Repräsentantenhaus hat jetzt auch der Senat einen Gesetzentwurf
verabschiedet, der Konkursverfahren für Privatpersonen neu regelt. Demnach sollen die Möglichkeiten für die
Streichung von Verbindlichkeiten stark eingeschränkt werden. Statt dessen werden überschuldete Haushalte
zunehmend auf langfristige Rückzahlungsprogramme verwiesen. Die Gesetzgeber reagieren damit auf die in den
neunziger Jahren dramatisch gewachsene Zahl privater Bankrotte. Während 1985 nur rund 300 000 US-
Bürger Konkurs angemeldet hatten, waren es im Vorjahr fast 1,3 Millionen. Zugleich erreichte die Verschuldung
der Privathaushalte in den USA zum ersten Mal die Höhe der verfügbaren Jahreseinkommen. Die Sparquote fiel
derweil auf einen historischen Tiefstand.
Mit der Konkursflut in Zeiten der Hochkonjunktur hat sich nach Ansicht zahlreicher Experten gerächt, dass der
Boom der vergangenen Jahre in den USA vielfach auf Pump finanziert wurde. So ging der Kaufrausch im
abgelaufenen Jahrzehnt mit einer wahren "Kredit-Orgie" (US. News & World Report) einher, bei der die
Verbraucher immer größere Risiken eingingen. Um etwa am Aktienboom teilhaben zu können, wurden die
begehrten Anteilsscheine nicht selten mit geborgtem Geld gekauft. Nach dem Goldesel-Prinzip sollten steigende
Kurse die Rückzahlung ermöglichen und fette Gewinne abwerfen - eine Rechnung, die schon vor dem Sinkflug
der Börsen oft genug nicht aufging.
"Die Leute haben sich wie blöde gefreut, wenn ihre Aktien um zehn Prozent nach oben gingen", erklärt
Frederic Brereton, Finanzberater in Belvidere, einer Kleinstadt im Bundesstaat Illinois, "ohne darauf zu achten,
dass sie zugleich für Verbindlichkeiten bei ihren Kreditkarten viel höhere Zinsen zahlen." Um anderweitig
aufgelaufene Schulden zu tilgen, haben US-Hauseigentümer ihre Immobilien immer stärker belastet - jetzt
besitzen sie im Schnitt nur noch rund die Hälfte ihres Eigenheims. Allein durch ihre Plastikkarten stehen die
US-Verbraucher mit 675 Milliarden Dollar im Obligo.
Schon der durchschnittliche Student im ersten Semester hat auf seinem Kreditkartenkonto Verbindlichkeiten in
Höhe von 2750 Dollar angehäuft, nahezu eine Verdopplung binnen zweier Jahre. Nach Ansicht von Kritikern ist
die Kreditwirtschaft, die massiv für die Gesetzesnovelle geworben hatte und sich eine jährliche Entlastung in
dreistelliger Millionenhöhe verspricht, an dieser Entwicklung nicht unschuldig. So wirft der demokratische
Senator Paul Wellstone den Instituten eine "Haifischmentalität" vor und klagt, ihre aggressive Werbung verleite
viele Bürger geradezu zum Schuldenmachen. Laut Robert Manning, Autor des Buches "Kreditkarten-Nation",
zahlen die Banken allein den 250 größten Universitäten des Landes fast eine Milliarde Dollar jährlich für die
Vermarktungsrechte auf dem Campus. Verbraucherschützer kritisieren denn auch am neuen Konkurs-Gesetz,
dass es die Institute nicht verpflichtet, von derlei Praktiken Abstand zu nehmen.
Andererseits haben Schlupflöcher im Insolvenz-Recht in der Vergangenheit immer wieder für Ärger und
Empörung gesorgt. Prominentester Fall ist der Schauspieler Burt Reynolds, der sich eines Schuldenberges von
acht Millionen Dollar per Bankrotterklärung entledigte, zugleich aber sein auf 2,5 Millionen Dollar geschätztes
Anwesen in Florida behalten konnte. Umstritten zwischen Senat und Repräsentantenhaus ist nun, ob der Wert
der dem Gerichtsvollzieher vorenthaltenen Wohnimmobilien künftig auf 125 000 Dollar begrenzt werden soll.
In jedem Fall soll eine Klausel abgeschafft werden, nach der sich fällige Autokredite bei einer Pleite automatisch
auf den Zeitwert des Fahrzeugs reduzieren. Zudem werden Konkursrichter angehalten, statt Schulden komplett
zu streichen, verstärkt auf die Rückzahlung zumindest eines Teils der Gelder zu drängen. Vorgeschrieben wird
dabei eine kompetente Schuldenberatung.
Obwohl Alimente und Unterhaltszahlungen der Betroffenen weiter ausdrücklich Vorrang haben sollen,
befürchten Frauenverbände, dass etwa alleinerziehende Mütter künftig mit den Kreditinstituten um das Geld
ihrer in Schwierigkeiten geratenen Ex-Männer streiten müssen. Auch die Novelle dürfte nicht verhindern, dass
angesichts der wirtschaftlichen Flaute und zahlreicher Entlassungen in diesem Jahr ein Rekord bei den privaten
Bankrotten droht: Um vor dem Start der neuen Regelung finanziell reinen Tisch zu machen, hat bereits ein
Ansturm auf die Insolvenzgerichte eingesetzt.
[ document info ]
Copyright © Frankfurter Rundschau 2001
Dokument erstellt am 16.03.2001 um 21:09:38 Uhr
Erscheinungsdatum 17.03.2001
http://www.frankfurter-rundschau.de/fr/130/t130014.htm
@MSolver
Danke für diese Meldung.
Ich erwarte von der US-Konsum-Seite her Schlimmes für die nächsten Monate.
Die US-Konsumkredite sind im Januar über alle Erwartungen kräftig gestiegen:
http://www.dismal.com/economy/releases/release_2k.asp?r=usa_…
Offenbar wollen viele einfach nicht wahrhaben, dass die Party
erst mal vorbei ist. Sinkende Löhne werden z.Z. einfach mit höheren Krediten kompensiert.
Coubert
Danke für diese Meldung.
Ich erwarte von der US-Konsum-Seite her Schlimmes für die nächsten Monate.
Die US-Konsumkredite sind im Januar über alle Erwartungen kräftig gestiegen:
http://www.dismal.com/economy/releases/release_2k.asp?r=usa_…
Offenbar wollen viele einfach nicht wahrhaben, dass die Party
erst mal vorbei ist. Sinkende Löhne werden z.Z. einfach mit höheren Krediten kompensiert.
Coubert
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