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    Arne Tönissen - Wie alles passierte - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.11.04 17:21:07 von
    neuester Beitrag 23.12.04 16:43:15 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 21.11.04 17:21:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Weltraum - unendliche Weiten

      Wir schreiben das Jahr 2104. Raumschiff Outlow dockt an Riegel 4 an. Einziger Bewohner: Arne Tönissen.

      "Herr Tönissen, können wir über alles sprechen?"

      "Ja. Ich will sprechen. In der Sprache, die noch mein Großvater, Sigram Schindler, sprach, in deutsch."

      "Da müssen wir zwar viel Übersetzungsarbeit leisten, aber vielleicht wird dadurch alles autentischer. O.K. Warum sind Sie hier? Wie ist das alles passiert?"

      "Eine lange Geschichte. Ich fasse mich aber kurz. Sie begann im Wesentlichen am 19.11.2004, als mein Großpapa, damals Vorstandsvorsitzender von Teles eine Adhoc veröffentlichte. Man gab bekannt, man etabliere europaweit und darüberhinaus den Sky-DSL-Dienst."

      "Nichts außergewöhnliches - oder?"

      "Anfangs nicht. Der Kurs der Aktie stieg an, fiel dann aber auch wieder. Als dann eine Investorengruppe die Chancen begriff, trieb sie den Kurs in astronomische Höhen."

      "Tolle Sache - nicht wahr?"

      "Für Großpapilein wars toll. Mit 70 der krönende Abschluss eines bewegten Arbeitslebens. Doch dann gings bergab. Deutschland ertrank in Schulden. Ungebildete bestimmten die Politik. Alten Menschen wurde die notwendige Medizin vorenthalten, Rentenansprüche kassierte der Staat."

      "Unfassbar - Dafür hat man dann geschuftet!"

      "Nun, das demographische Problem löste sich dadurch von allein. Gut, dass das der Prof nicht mehr erleben musste. Nach Jahren der Zwangsbewirtschaftung wurden Telesaktionäre dann 2065 enteignet."

      "Also alles aus?"

      "Fast alles. Papa war rechtzeitig in die Schweiz übergesiedelt. Er hatte damals offiziell noch 24,9 % der Firmenanteile. Sie wissen, die Höchstbeteiligung nach dem Kapitalbereinigungsgesetz 2053. Diesen Anteil gab er nie auf."

      "Warum sind Sie dann hier?"

      "2094 trat die Schweiz der Gemeinschaft bei. Umgangssprache war schon 2090 thaichineto geworden. Englisch hatte ja nach dem amerikanischen Fiasko ausgedient. Ich als Erbe konnte nicht bleiben. Man hätte mit mir das gleiche gemacht wie mit Chordokowski, 100 Jahre früher. Noch Ende 2093 ging ich auf Riegel 4 ins Exil. Hier habe ich zwar nichts, aber immerhin."

      "Herr Tönissen - Vielen Dank für das Interview."
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 18:49:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      LSD :laugh:

      dievierte:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.11.04 21:49:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      etschy , du bist wirklich gut.:laugh:

      jetzt weis ich wenigstens das man dich nicht ernst nehmen darf.
      Avatar
      schrieb am 25.11.04 09:34:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo gerri,

      du hast Recht, wenn du schreibst, dass "man mich nicht ernst nehmen darf ".

      Mann kann aber.

      Das Leben ist Tragödie genug. Stell dir einfach mal vor, du hättest vor 100 Jahren in Deutschland gelebt. Was passiert ist, weiß jeder.

      Konsequenz: Die Gewinne aus Aktienanlagen (und Teles wird meines Erachtens einen erkläglichen Anteil liefern) sollten beizeiten zumindest teilweise versilbert und verprasst werden.

      Mißfelder von der Jungen Union hat schon öffentlich verlangt, älteren Menschen künstliche Hüften aus Kostengründen zu verweigern.

      Versicherungsfritzen können mir nicht weißmachen, dass später wenige Junge viele Alte aus humanitären Gründen unterhalten. Schau dir die Dummheit und die Rücksichtslosigkeiten bei der Love parade, big brother oder der Fernsehsendung taff an. Pisa lässt grüßen.

      Wenn du schon mal richtig krank warst, wirst du wissen, was es bedeutet, von anderen abhängig zu sein.
      Avatar
      schrieb am 25.11.04 10:51:13
      Beitrag Nr. 5 ()
      etscheverry,
      Dein Klagen ist nicht grundlos. Aber ich habe irgendwann begonnen, dieses `die heutige Jugend!`-Ausrufen, das man doch zu gut von seinen Großeltern kennt, bewußt für immer zu vermeiden. Damit meine ich allgemein das Klagen über den Niedergang der Werte. Natürlich sieht es so aus. Aber:
      vor einigen Jahren sah ich eine Ausstellung von Botticelli-Zeichnungen, die Dantes `göttliche Komödie` illustrierten. Auf der Rückseite einer dieser Zeichnungen hat Botticelli einige Notizen hinterlassen. Er klagt dort über die dreiste und dumme Jugend, über den Niedergang der Werte, über den Verfall der Sitten, die `Spaßgesellschaft`... - tief in der Renaissance.
      Ähnliche Texte gibt es von fast allen Denkern aus fast allen Jahrhunderten.
      Es gibt eine einfache `Theorie` dafür, wieso eigentlich jeder beim Älterwerden diese Werteverlußte beklagt. Es liegt schlicht an dem mit dem Alter doch wachsenden Spektrum der Dinge, die man sieht. Die rohen Seiten des Lebens, den Werteverfall erkennt man schlicht nicht, wenn man behütet zu Hause aufwächst, sondern erst, wenn man beginnt, in der Welt zu wandern. In der Kindheit sieht man im wesentlichen Freunde. Später nicht.
      Und in der Politik? Da bildet sich das doch nur ab. Es gibt Wellen und Strömungen. Pfeifen wie dieser JU-Bube, den Du zitierst, werden entweder erwachsen oder verschwinden.
      Kurz gesagt: es kann einfach nicht sein, daß nur Du selbst (ich selbst) die richtigen Maßstäbe hast, daß alle anderen die Problematik nicht sehen, daß alle anderen korrupt sind. Es gibt - mit Schwankungen - immer ähnliche Mischungen.
      (sorry für diese Abschweifungen).

      Aber ja: die Finanzierung eines güldenen Lebensabends nimmt man besser selbst in die Hand. Vielleicht mit Aktien. Aber vielleicht ist es ein weiser, Freud`scher Verschreiber, wenn Du von `erkläglichen` Anteilen an Aktiengewinnen durch Teles schreibst.
      Du meintest aber sicherlich `erklecklich`.

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      schrieb am 25.11.04 11:08:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      Da will ich mal hoffen, dass du Recht hast, Physik.

      Erkläglich meinte: Aktiengewinn durch gewonnene Klagen.
      Avatar
      schrieb am 25.11.04 16:18:39
      Beitrag Nr. 7 ()
      Physik,

      hast du dich schon mal mit dem demographischen Faktor auseinandergesetzt?

      Ist dir klar, dass es umfangreiche Rentenkürzungen geben wird? Dass in die Krankenversicherung gar nicht so viel eingezahlt werden kann, wie von den Alten gebraucht wird?
      Und, und, und.

      Um den Qualitätsstandard in der deutschen Industrie zu erhalten, muss es eine gewisse Bildung geben. Gehe doch mal in die Schule und prüfe.

      Ich wohne am Rande Berlins. Kürzlich wurde in unserem Ort von der Polizei eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Es war ein Treff von kriminellen Jugendlichen. Man dachte, es ist Schulschluss. Wenn man U-Bahn fahren will, sind alle Fenster der U-Bahn zerkratzt. Der Vandalismus hat hier ungeahnte Ausmaße erreicht. Es sind nicht einzelne, die zerstören, es sind viele.

      Nimm noch die Wahlerfolge der Rechtsextremen in Brandenburg und Sachsen. Dann sehe ich für die Zukunft schwarz.

      Klar, es gab immer Zukunftshorrorvisionen. Aber so viel Vision konnte es vor dem Dritten Reich gar nicht geben.

      Vor 10 Jahren war ich in Russland. Die Alten waren da völlig auf sich allein gestellt. Für ein paar Rubel standen die den ganzen Tag auf dem Markt. Wer vorher Geld hatte, dem hatte die Inflation alles genommen. Das blüht uns allen auch.
      Avatar
      schrieb am 25.11.04 16:42:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      Etscheverry,
      natürlich hast Du Recht "ist dir klar, dass es umfangreiche Rentenkürzungen geben wird? Dass in die Krankenversicherung gar nicht so viel eingezahlt werden kann, wie von den Alten gebraucht wird?",
      aber solche Probleme sind lösbar - und meines Erachtens werden sie auch gelöst (wie, wann, etc. who knows).

      Mit der Beschreibung Deines Wohnumfelds bestätigst Du ein wenig, was ich vorher schrieb: das, was ich sehe, beeinflußt die Einschätzung der `Gesamtlage` - da man ja dazu neigt, recht großzügig zu extrapolieren und zu verallgemeinern.
      Ich wohne zum Beispiel in Berlin Mitte. Mittendrin. Fast exakt am Hackeschen Markt. Dies ist die Gegend *Europas* mit der höchsten Geburtenrate bei gleichzeitig hohem Durchschnittseinkommen. Viele der `Boomkids`, die mit ihren dotcoms noch rechtzeitig Kasse machten, haben sich hier quasi neue Projekte gesucht: Familie. Ein sehr erfreulicher Anblick junger, kreativer, toleranter Menschen mit Tatendrang und Zukunftsvisionen. Kleine Unternehmen, Läden, etc sprießen überall. Soll ich das auf die Allgemeinheit übertragen?
      Das gäbe wohl ein zu positives Bild.

      Die Wahlerfolge der Rechtsextremen sind in der Tat beunruhigend - aber da zeigt die Demoskopie ja auch: es sind nicht überwiegend Jugendliche, die die wählen. Sondern viele `ältere`, die den Werteverfall beklagen etc. Ja, ein sicheres Zeichen für Dummheit.
      Richtig, man sollte aufpassen.

      Aber nicht in Panik verfallen.

      Denke ich.
      Avatar
      schrieb am 23.12.04 16:43:15
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