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    Aus der internationalen Finanzmetropole Kulmbach: Neues über Bernd Förtsch - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.03.07 23:30:00 von
    neuester Beitrag 06.02.08 14:51:53 von
    Beiträge: 20
    ID: 1.117.444
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      schrieb am 08.03.07 23:30:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der F.A.Z. vom 9.3.07, S. 26:


      Börsenfernsehen mit Beigeschmack
      Bernd Förtsch gibt in seinem Internetfernsehen Börsentipps, betreibt den Online-Broker Flatex und betreut Aktienfonds / Helmut Thoma wird neuer Aufsichtsrat

      dmoh. FRANKFURT, 8. März. Der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma ist zurück beim Fernsehen; zumindest beim Fernsehen im Internet. Der 67 Jahre alte Österreicher, der bis zum Jahr 1998 RTL-Geschäftsführer war, tritt in den Aufsichtsrat des nur im Internet empfangbaren Deutschen Anlegerfernsehens (DAF) ein. "Der Markt entwickelt sich explosionsartig und da möchte ich mit dabei sein und gucken was passiert", sagte Thoma am Donnerstag in Frankfurt.

      Ein besonders kritischer Blick auf das Unternehmen, dessen Aufsichtsrat er nun geworden ist, könnte hilfreich sein. Beim ersten Hinsehen wirkt alles ganz überzeugend. Von 9 bis 22 Uhr kann der Anleger auf der Internetseite des DAF Börseninformationen in bunten Bildern betrachten. Dazu ist keine besondere Technik nötig, ein DSL-Anschluss aber empfehlenswert. Der Nutzer der Seite erhält per Internet-Fernsehen neben aktuellen Informationen rund um das Börsengeschehen auch Tipps, welche Wertpapiere denn nun kaufenswert sind.

      Spätestens hier lohnt ein zweiter Blick. Das DAF hat seinen Sitz im fränkischen Kulmbach. Dort sitzt auch die Redaktion der Zeitschrift "Der Aktionär". Beides gehört zur Börsenmedien AG, die ebenfalls in Kulmbach beheimatet ist. An selbiger Adresse ist der Online-Broker Flatex zu Hause. Und es ist auch die Heimat von Bernd Förtsch. Er hat die genannten Unternehmen gegründet und ist deren Eigentümer. Da ihn dies allein offenbar nicht auslastet, ist er auch noch Fondsberater der DAC-Fonds. Adresse der Vertriebsstelle der Fonds ist wieder Kulmbach, wie sollte es anders sein. "Wo kann man die DAC-Fonds kaufen? Der günstigste und einfachste Weg: Flatex", heißt es auf der Internetseite und ein Verweis zu Flatex ist auch gleich mit dabei.

      Der DAC Asia-Tech-Fonds, betreut von Markus Frohmader, verweist als Referenz auf ein Fernsehinterview zum Thema. Gesendet wurde es beim Deutschen Anlegerfernsehen. Ein Verweis auf das Video des Beitrags fehlt nicht. Nach 15 Sekunden Werbung für Flatex kann der Anleger sich das siebenminütige Gespräch zum Fonds anschauen. Die Wertentwicklung des Fonds lag im Jahr 2006 bei minus 41 Prozent, die Wertentwicklung vergleichbarer Fonds betrug nach Angaben des Fondsanalysehauses Feri minus 2 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren hat der Fonds jedes Jahr im Durchschnitt gut 4 Prozent verloren, die Vergleichsgruppe 2,2 Prozent gewonnen.

      In der täglichen DAF-Sendung "Depot" präsentieren "Börsen-Profis" ihre Musterdepots und begründen, warum sie welche Werte für kaufenswert halten. Da besteht ein Depot schon mal nur aus vier Werten wie Oceana Gold, Canadian Solar, Nova Energy und Genco Res. Die Kurse notieren teilweise im Cent-Bereich. Die Umsätze dieser Titel an den deutschen Börsen erreichten am Donnerstag nicht einmal 10 000 Euro.

      Der Handel mit solch wenig liquiden Werten ist mit Vorsicht zu genießen. So kann es passieren, dass der Anleger mangels Kaufinteresse seine einst gekauften Aktien kaum mehr los wird. Außerdem sollte er Empfehlungen nicht blind folgen, sondern sich erst einmal selbst ein Bild von dem Unternehmen verschaffen, gerade dann, wenn er dessen Namen noch nie gehört hat. "Der Anleger sollte beachten, dass Herr Förtsch kein reiner Journalist ist, der nur Informationen bietet, sondern zugleich mit seinen Fonds und als Online-Broker aktiv ist", sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Zu den Zeiten des Neuen Marktes wurde Förtsch vorgeworfen, Aktien, die er selbst besessen hat, auf Basis von Fehlinformationen hochgejubelt zu haben. Rechtskräftig verurteilt wurde er nicht. "Das kann aber ja wohl kein Qualitätsmerkmal sein", sagt Kurz.
      Avatar
      schrieb am 09.03.07 00:51:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.195.301 von Joschka Schröder am 08.03.07 23:30:00ist nichts Neues. Wissen wir doch ;)
      Avatar
      schrieb am 09.03.07 08:37:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.195.301 von Joschka Schröder am 08.03.07 23:30:00Wenn du schon bei der regionalen Abgrenzung bist solltest du die Wohn- bzw. Firmensitze einiger anderer Boersenmedien (Rohstoffraketen, Trendraketen, Pennystockraketen, Maydorn etc. etc.) nicht vergessen. So pflichte ich dir mit der Finanzmetropole Kulmbach und Umgebung durchaus bei. Ist aber nichts Neues, da alle mal zusammengearbeitet haben bzw. zusammenarbeiten. Nur gemeinsam ist man stark.


      THUM :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.03.07 08:49:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      ist ja bekannt, daß Herren wie B.F oder M.F. Abzocker sind.
      Leider gibt es ja immer wieder Neulinge an der Börse, die diese
      Verarsche im Fernsehen oder Internet sich anschauen und daran glauben.
      Aber denen das Handwerk zu legen, dazu ist ja die BAFIN nicht in der Lage, haben ja genug mit sich selbst zu tun
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 04.04.07 14:01:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Und im Gegensatz zu Herr Frick erweckt Förtschi einen durchaus seriösen Eindruck!

      Er gibt sich nicht so reiserisch wie M. der Bäcker. :laugh:

      Schaut euch mal "Make Money" (oder besser "lose money") auf n24 an. Da kommt am Anfang auch immer der flatex-Spot.

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      schrieb am 04.04.07 14:03:25
      Beitrag Nr. 6 ()
      Avatar
      schrieb am 04.04.07 14:10:55
      Beitrag Nr. 7 ()
      flatex AG

      Am Eulenhof 14
      95326 Kulmbach
      Telefon: +49 / 9221 / 952 - 0
      Fax: +49 / 9221 / 952 - 17

      E-Mail: info@flatex-ag.de
      Internet: www.flatex.de
      www.flatex-ag.de


      Gesetzlich Vertretungsberechtigte
      Vorstand: Stefan Müller
      Aufsichtsrat: Christian Angermayer, Vorsitzender


      DER AKTIONAER

      BÖRSENMEDIEN AG
      Bernd Förtsch (Vors.)
      Achim Lindner
      Ludwig Wunderlich (Aufsichtsratsvorsitzender)

      Gebäudeanschrift:
      Am Eulenhof 14
      95326 Kulmbach

      Postanschrift:
      Postfach 1449
      95305 Kulmbach

      EMail: info@boersenmedien.de

      Tel.: 09221/9051-0
      Fax-Redaktion: 09221/9051-4119

      Auszug Impressum HAIG Vermögensaufbaufond
      Impressum
      flatex AG

      Am Eulenhof 14
      95326 Kulmbach


      Telefon: +49 (0)9221 952-0
      Fax: +49 (0)9221 952-17
      E-Mail: info@vermoegensaufbau.tv
      Handelsregister Bayreuth HRB 3088
      BaFin 117887
      Vorstand: Stefan Müller
      Aufsichtsrat: Christian Angermayer (Vors.)
      Avatar
      schrieb am 14.06.07 22:16:46
      Beitrag Nr. 8 ()
      Neues über Förtsch´s alten Kumpel Frick aus der Süddeutschen Zeitung (14.6.07) http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/689/118551/vom


      Gefährliches Zocken mit Rohstoffaktien

      Millionenverluste für Privatanleger

      Neuer Skandal am deutschen Aktienmarkt: Dem Moderator einer Fernseh-Börsenshow, Markus Frick, wird vorgeworfen, Aktien von zweifelhaften Firmen hochgejubelt zu haben. Die Finanzaufsicht untersucht den Fall.
      Von Thomas Öchsner

      Der gelernte Bäckermeister Frick, der sich selbst ,,Vermögensberater‘‘ und ,,Deutschlands Stimme des Geldes‘‘ nennt, bewegt seit mehreren Jahren mit seinen Aktientipps viele Anleger.

      Seine Börsenseminare haben bereits 250.000 Menschen besucht. Tausende haben seine E-Mail-Hotline abonniert, in der Frick für 898 Euro im Jahr gerne häufig nahezu unbekannte Werte vor allem aus der Rohstoffbranche empfiehlt.

      Frick ist außerdem Moderator der Sendung ,,Make Money - die Markus Frick Show‘‘ im Nachrichtenkanal N 24. In Anzeigen warb er für ein 10.000-Euro-Musterdepot und behauptet, 2006 seien aus 10.000 Euro 120.000 Euro geworden.

      Blanke Wut

      Die Begeisterung für Frick scheint nun aber in blanke Wut umzuschlagen, nachdem drei von ihm empfohlene Rohstoffwerte - Russoil, Star Energy und Stargold Mines - seit einigen Tagen massiv an Wert verloren haben.

      So riet Frick Ende Mai seinen Anhängern, sich die Aktie des amerikanischen Ölunternehmens Russoil ins Depot zu legen. Damals lag der Kurs des auch in Frankfurt gehandelten Papiers knapp unter einem Euro. Nach seiner Empfehlung stieg die Russoil-Aktie auf bis zu 1,32 Euro.


      Inzwischen hat das Papier fast 80 Prozent seines Wertes verloren und notiert nur noch bei etwa 30 Cent. Ähnlich sieht der Kursverlauf bei Star Energy und Stargold Mines aus.

      Umsatzspitzenreiter

      Die Papiere gehörten zuletzt teilweise zu den Umsatzspitzenreitern an der Frankfurter Präsenzbörse. Von Russoil wurden zum Beispiel 50 bis 70 Millionen Stück täglich gehandelt.

      Rechnet man alle drei Werte zusammen, dürften Anleger in wenigen Tagen mit den Papieren zusammen einen dreistelligen Millionenbetrag verloren haben.

      Entsprechend groß ist der Ärger bei manchen Aktionären, die Frick vertraut haben: Auf der Homepage von N24 rufen sie nun den Fernsehsender auf, die nächste Börsenshow mit Frick am Samstag nicht mehr auszustrahlen.

      Massive Vorwürfe

      Gleichzeitig werden in Dokumentationen, die im Internet kursieren, massive Vorwürfe gegen Frick und mögliche Hintermänner erhoben.

      Die Vorwürfe, die sich auf Grund der strengen amerikanischen Publizitätspflichten der drei US-Unternehmen mit Geschäften in Russland gut belegen lassen, sind schwerwiegend: Demnach handelt es sich bei allen drei Firmen ursprünglich um fast wertlose Börsenmäntel (Stichwort), die später umbenannt und verlockende Namen wie Star Energie erhielten.

      Jeweils nur einen Wert von ein paar Cent

      Durch einen Aktiensplit werden aus wenigen Aktien viele Millionen, die jeweils nur einen Wert von ein paar Cent haben. Die Unternehmen geben Meldungen heraus, in denen von einer Übernahme einer anderen Firma die Rede ist, die wiederum gigantische Rohstoffreserven haben sollen.

      Danach beginnt Frick, die Aktien zu empfehlen. Der Kurs steigt, die Hintermänner der drei Firmen, die im Besitz der Papiere sind, können - mit einem gigantischen Gewinn - die Aktien an Anleger in Deutschland abverkaufen.

      Auf der Strecke bleiben die Privatanleger

      Danach bricht der Kurs zusammen, auf der Strecke bleiben die Privatanleger, die ihre Papiere im Vertrauen auf Frick behalten haben oder ihre Aktien nur zu einem Kurs deutlich unter dem Einstandspreis losgeworden sind.

      Anleger fragen sich nun, ob Frick für das Empfehlen der Papiere in seinen diversen Publikationen Provisionen bekommt.

      Frick wies die Vorwürfe zurück. Er spricht von einer ,,Hetzkampagne‘‘. Er habe von den Firmen kein Geld bekommen, sondern so wie in der Vergangenheit zum Kauf von Aktien geraten, weil er auf Grund von öffentlich zugänglichen Quellen die Papiere für attraktive Werte hielt.

      Er bedauere sehr, wenn Anleger mit seinen Empfehlungen diesmal Verluste gemacht hätten, sagte er der Süddeutschen Zeitung.

      Nur schwer zu beweisen

      Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat wegen der drei Fälle mittlerweile eine Routineuntersuchung eingeleitet. ,,Wir schauen uns die Entwicklung der Aktien an und prüfen, ob hier eine Marktmanipulation vorliegt oder nicht‘‘, sagte eine Sprecherin. Dies sei erfahrungsgemäß aber nur schwer zu beweisen.

      Bei der Staatsanwaltschaft Berlin ist inzwischen eine Strafanzeige gegen Frick eingegangen. Nach Angaben eines Sprechers wird nun geprüft, wie stichhaltig die Anzeige ist. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erwägt ebenfalls eine Anzeige gegen Frick. ,,Die Fälle zeigen wieder einmal, dass Anleger nicht auf die Aussagen irgendwelcher Erleuchteter hören, sondern sich richtig informieren sollten‘‘, sagte ein DSW-Sprecher.
      Avatar
      schrieb am 14.06.07 22:39:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      Avatar
      schrieb am 14.06.07 22:44:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      noch zum Thema: http://zeus.zeit.de/text/2002/06/200206_neue_gurus.xml


      DIE ZEIT


      Prophet in eigener Sache

      Bäckermeister Frick wurde reich mit Aktien und einer Börsen-Hotline. Jetzt verheißt er schon wieder Gewinne

      Thomas Morchner
      Der Neue Markt ist wieder da. Weit über 100 Prozent plus seit dem Terrortief im September vergangenen Jahres - das gibt den Anlegern neue Hoffnung. Doch mit den Kursen feiern auch zweifelhafte Gurus ihr Comeback, die über Telefon-Hotlines und Börsenmagazine ihre Aktientipps verbreiten - und zuweilen selbst davon profitieren. Auch Markus Frick, der nach eigenen Angaben Europas erfolgreichste Börsen-Hotline betreibt, taucht in Internet-Diskussionforen jetzt wieder öfter auf. So diskutieren Privatanleger unter www.wallstreet-Online.de jene Tipps, die sie auf Fricks 0190-Hotline für satte 1,86 Euro pro Minute abrufen (siehe auch Protokoll des Grauens). "Bei Init hatte Frick Recht, und ich hab gut verdient", freut sich ein Surfer mit dem Pseudonym Armandomaradona.

      Die kostenlose Werbung kann der badische Bäckermeister, Buchautor und Jungmillionär gut gebrauchen. Denn er ist längst dabei, sich abseits der 0190-Telefonie ein zweites, seriöseres Standbein zu schaffen. So erscheint in Kürze Fricks zweites Buch zur Geldanlage. Sein Erstwerk mit dem bescheidenen Titel Ich mache Sie reich verkaufte sich bereits 30 000-mal und wird derzeit in fünfter Auflage gedruckt. Im März will die Privatbank Hauck & Aufhäuser einen Fonds auflegen, der von Frick beraten wird. "Der Fonds wird eher konservativ ausgerichtet sein", sagt Frick. Er wolle dort sein gesamtes Privatvermögen - immerhin einige Millionen Euro, mehr verrät er nicht - anlegen.

      "Elendiger Abzocker!"

      Doch es gibt auch Kritisches zu Frick. "Dummschwätzer!", beschimpft ihn im Internet ein Anleger mit Pseudonym Joschka Schröder, und das zählt noch zu den harmlosen Ausdrücken. "Elendiger Abzocker, der sich mit seiner Hotline dumm und dämlich verdient, weil immer noch genug Lemminge anrufen!", poltert ein Mr. Unreal. Das Abzockerimage verfolgt Frick. Hartnäckig hält sich der Verdacht, dass er mit seinem Mentor, dem Börsenguru Bernd Förtsch, die Kurse kleiner Neue-Markt-Aktien manipuliert. In einigen Fällen soll Frick das zu seinem Vorteil ausgenutzt haben. "Alles andere wäre eine Überraschung", sagt Rolf Drees, Sprecher der Fondsgesellschaft Union Investment. Denn wer wirklich wisse, dass eine bestimmte Aktie morgen steige, "der braucht das nicht auf einer Hotline zu verkünden, sondern greift direkt zu", so Drees. Die 0190-Masche mache allerdings viel Sinn, wenn das gewünschte Ereignis - also der Kursanstieg - erst durch die Kauforders gutgläubiger Anrufer ausgelöst werde.

      Tatsächlich sind zuweilen auffällige Kurssprünge zu beobachten, wenn Frick eine Aktie in den Himmel lobt. So kletterte der Neue-Markt-Wert Adva just an dem Tag auf ein Dreimonatshoch, als Frick die Aktie zum neuen "Toptipp" erkor. Es scheint, als habe Fricks Fangemeinde selbst dafür gesorgt, dass die Prophezeiung sich erfüllte. Das Feuerwerk dauerte jedoch nur einen Tag. Danach fiel der Adva-Kurs deutlich ab.

      Den Börsenexperten Frick aus dem badischen Sinsheim machen solche Vorwürfe "sehr traurig". Und bei seinen Auftritten als so genannter Börsenmotivator schafft er es immer wieder, selbst hart gesottene Zweifler zu überzeugen. Zum Beispiel bei einem Vortrag in der ehemaligen evangelischen Kirche von Velbert-Langenberg, die heute ein Konferenzzentrum ist. "Ich bin an der Börse Millionär geworden, und Sie können das auch schaffen!", ruft Frick den kaum 30 Zuhörern zu. Manche runzeln da kritisch die Stirn. Der smarte Profit-Prophet, der im Nadelstreifenanzug unter dem Bild vom Lamm Gottes predigt, passt sich der Stimmung sofort an. "Auch ich habe hohe Verluste gemacht, das gehört an der Börse dazu", tröstet Frick die Kleinanleger. Als er dann über die Schwierigkeit spricht, Verlustaktien abzustoßen, nicken einige Zuhörer. "Wenn Ihre Aktie 20 Prozent fällt, sagen Sie: Jetzt muss sie eigentlich steigen. Wenn die Aktie 40 Prozent fällt, sagen Sie: Jetzt kann sie nur noch steigen. Und wenn Ihre Aktie dann 80 Prozent gefallen ist, sagen Sie: Jetzt brauche ich nicht mehr zu verkaufen, jetzt ist es eh zu spät."

      Der Reichmacher mit dem badischen Zungenschlag kommt bei den Langenbergern gut an. Sein Mix aus Seelentrost und Heilsversprechen, garniert mit schlichten Anfängertipps, gefällt. Niemanden stört es, dass Fricks hoch riskante Strategie - mit wenigen heißen Aktien auf schnelle Gewinne setzen - nur bei steigenden Kursen funktioniert, was Frick übrigens gar nicht leugnet. Doch der Börsenentertainer hat sich womöglich selbst auf Kosten naiver Kleinanleger bereichert. Das legt ein Magazinbericht nahe, der sich auf Kontoauszüge von Frick stützt.

      Demnach profitierte Frick von seinem Kontakt zu Bernd Förtsch, einer der schillerndsten Figuren des Neuen Marktes. Förtsch fungiert als Berater mehrerer Fonds, mit denen er zeitweise Milliarden bewegte. Als Chef der Börsenmedien AG gibt er gleichzeitig das Anlegermagazin Aktionär sowie einige Börsenbriefe (Neuer Markt Inside, Biotech-Report) heraus. Zudem ist Förtsch an der Firma Finance Communications beteiligt, die mehrere Börsen-Hotlines - auch die von Frick - betreibt. Laut einem Bericht des Magazins Capital nutzte Frick die publizistische und finanzielle Macht seines Förderers Förtschs für eigene Geschäfte. So kaufte er angeblich am 18. Mai 2000 für 375 000 Euro Aktien des Bio-Tech-Unternehmens Morphosys. Einen Tag später empfiehlt Förtsch das Papier in der Fernsehsendung 3Sat-Börse und nimmt Morphosys in sein Fernsehmusterdepot auf. Auch Frick preist die Titel am 22. und 23. Mai auf seiner Börsen-Hotline. Auch im Internet verbreitet sich der Tipp schnell.

      Das multimediale Trommelfeuer lässt den Kurs steigen. Frick nutzt dies, um am 24. und 25. Mai seine Aktien mit umgerechnet 60 000 Euro Gewinn zu verkaufen. Ähnlich laufen zwei weitere Transaktionen mit den Neue-Markt-Titeln Team Communications und Sparta. Frick verdient insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro.

      Scalping nennt man das: Jubelmeldungen treiben den Kurs nach oben, dann steigen die Profis aus, bevor die Kursblase platzt. Anlegern, die den Kauftipps blind folgen, wird das Fell über die Ohren gezogen. Frick selbst betont allerdings, er habe die genannten Aktien schon auf seiner Hotline empfohlen, bevor er selbst zugriff.

      "Hören Sie nicht auf Tipps!"

      In den USA ist scalping strafbar. Hierzulande beobachtet das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel zwar Fricks Aktivitäten. "Aber mit den Insiderhandelsvorschriften ist das für uns nicht greifbar", sagt Sprecherin Sabine Reimer. Der Stuttgarter Oberstaatsanwalt Hans Richter, Experte für Strafverfolgung im Bank- und Börsenwesen, sagt: "Man müsste beweisen, dass Frick bereits beim Kauf wusste, dass er das Papier später empfehlen und damit den Kurs beeinflussen wird." Richter ermittelt in einem anderen Fall wegen Insiderhandels, Kursmanipulation und anderer Delikte gegen Sascha Opel, einen Zögling von Bernd Förtsch. Opel saß zeitweise in Untersuchungshaft, er muss mit einer Anklage rechnen. Dessen ungeachtet bespricht er derzeit wieder eine Börsen-Hotline, für die im Videotext des Fernsehsenders n-tvgleich neben der Frick-Nummer geworben wird. Frick behauptet, völlig unabhängig von seinem "Freund Bernd" zu arbeiten, von dem er noch "keinen einzigen Insidertipp" bekommen habe.

      Doch auf seiner Hotline offenbart er einen engen Draht zu dem umstrittenen Strippenzieher. "Ich kann Ihnen verraten, Bernd Förtsch ist begeistert von einer Pixelnet, und was das heißt, das wissen Sie selbst", raunt Frick vielsagend in den Hörer und wird dann noch deutlicher: "Der Bernd Förtsch, der kauft mit Sicherheit wieder schön für seine Fonds bei einer Pixelnet ein", und deshalb, so schlussfolgert Frick, "werden wir bestimmt wieder höhere Kurse bei einer Pixelnet sehen."

      Dass er selbst zuweilen Aktien kauft, die er auf seiner Hotline empfiehlt, sieht Frick nicht negativ, sondern als Zeichen seiner Glaubwürdigkeit. "Da haben wir - und ich sage bewusst wir, damit meine ich Sie und mich - schöne Gewinne gemacht", sagt Frick auf seiner Hotline über den Windparkentwickler P & T Techology. Er verspricht sogleich "weiterhin hier ganz klar weiter steigende Kurse". Eine Woche später ist das Strohfeuer bei P & T Technology allerdings erloschen, die Titel notieren kaum verändert.

      In der Langenberger Kirche scheint der inszenierte Wandel vom Zocker-Saulus zum Anlegerschützer-Paulus perfekt. "Ich sage immer zu den Leuten, hören Sie nicht auf Tipps, nicht von Freunden und auch nicht im Fernsehen", sagt Markus Frick, der selbst täglich auf seiner 0190-Hotline Aktientipps verbreitet. "Und denken Sie immer daran: An der Börse will jeder Ihr Geld, wirklich jeder." Da hat er zweifellos Recht.
      Avatar
      schrieb am 18.06.07 23:34:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      Kurskapriolen oder Abzocke?
      [11:00, 15.06.07]


      Von Redaktion BÖRSE ONLINE

      Schwere Vorwürfe gegen Bäckermeister-Börsenguru Markus Frick im Internet. Er soll nahezu wertlose Aktien empfohlen und Kurse nach oben getrieben haben. Die Wertpapieraufsicht BaFin und die Staatsanwaltschaft in Berlin prüfen. Hier schon die ersten Einzelheiten.

      Markus Frick -
      "Der Vermögensexperte"

      „Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von Make Money.“ So begrüßt Markus Frick jeden Samstag die Zuschauer auf dem Sender N24. Der Börsenguru, Hotline-Betreiber und gelernte Bäcker, weiß, wie man das Publikum begeistert, das vom Reichwerden träumt. „Jeder kann es schaffen“, lautet seine Botschaft, die er immer und immer wiederholt. Und dann greift er schon mal zum Hammer, setzt eine Schutzbrille auf und schlägt vor laufender Kamera ein mit Geldscheinen prall gefülltes Sparschwein in Stücke – wie Jim Cramer aus dem US-TV-Vorbild „Mad Money“. So will Frick klar machen, dass „ungenutztes Geld“ an die Börse fließen sollte. Damit unbedarfte Anleger nicht in Gefahr geraten, warnt er auch: „Die Börse ist keine Einbahnstraße, nicht nach oben und auch nicht nach unten.“ Inbrünstig predigt er Stopp-Kurse und Risikokontrolle. Für diejenigen, denen das zu kompliziert ist, hat er die Lösung parat: „Gehen Sie auf meine Web-Site www.markus-frick.de. Dort erhalten Sie ein kostenloses Probeexemplar meiner E-Mail-Hotline“, wirbt er in der Sendung ungeniert.

      Wer das tut und dann vielleicht noch die Hotline für 898 Euro pro Jahr abonniert, erlebt ein Wunder: Er wird unter anderem auf kleine, bis dato unbekannte Rohstoffwerte hingewiesen, die erst eine Weile im amerikanischen Freiverkehr vor sich hin dümpeln, und sich dann in Deutschland zu wahren Kursraketen entwickeln: Star Energy, Stargold, und – empfohlen am 1. Juni – Russoil. Denn Guru Frick war nach eigenen Angaben ja immer wieder nach Moskau gereist, um für seine Kunden interessante Aktien zu finden. Bei Russoil kam am Morgen des 1. Juni eine Ad-hoc Meldung über eine „definitive Kaufvereinbarung“ mit einem russischen Öl- und Gasunternehmen, „dessen Assets zu 100% in Sibirien liegen“. Prompt empfahl er den Wert in seiner Hotline zum Kauf. Die Umsätze und die Kurse schossen hoch, wie so oft bei Empfehlungen von Markus Frick. Russoil sprang von 80 Cents auf 1,40 Euro. Die Anleger waren begeistert.

      Aber auf einmal kippte offenbar die Stimmung. Denn Frick nahm gleichzeitig die Aktie von Stargold, die monatelang stark gestiegen war, von der Liste. Der Wert stürzte von mehr als fünf Euro auf 50 Cents ab – und Russoil ebenfalls. Die Aktie notiert wieder bei 40 Cents. Daraufhin ging ein Wutaufschrei durch die Internetboards: „Betrüger, Abzocker“ – waren noch die harmloseren Bezeichnungen. Sofort wurde kräftig recherchiert, wurden Akten der amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC zu den von Frick empfohlenen Aktien zusammengetragen und eine Protestaktion von betroffenen Anlegern im Internet ausgelöst. Der Sender N24 und die BaFin wurden mit Beschwerden bombardiert. Bei der Staatsanwaltschaft in Berlin ging eine Anzeige wegen fortgesetzten Kursbetrugs ein. Sowohl Bafin als auch Staatsanwaltschaft Berlin prüfen die Vorwürfe, erklärten Sie gegenüber Börse Online.

      Aktienbäcker Frick :laugh: lässt das bislang kalt. In seiner Hotline erklärte er: „Ich kann mit Hitze sehr gut umgehen, denn ich bin ja schließlich Bäckermeister.“ Ferner verbreitete er die Vermutung, dass Investmentbanken short gehen, also bewusst Kurse seiner Werte zu drücken versuchen. Johannes Minho Roth von FiveT Capital in Zürich, einem Hedge-Fonds, der auf Small Caps spezialisiert ist, hält das für eine Mär: „Bei diesen Werten gibt es keine vernünftige Wertpapierleihe. Da kann keiner richtig short gehen“, erklärt er.

      Schaut man sich die drei besagten von Frick empfohlenen Werte in den letzten Wochen genauer an, fällt auf, dass es sich um recht ungewöhnliche Rohstoff-Explorer-Unternehmen handelt. Die meisten von ihnen haben keine nennenswerten Vermögenswerte und kaum Verbindlichkeiten. Joachim Berlenbach, Spezialist für Explorer-Unternehmem bei der Fondsgesellschaft Tiberius Group, warnt: „Hier ist äußerste Vorsicht geboten. Es kann natürlich auch mal einen Explorer geben, der noch keine Vermögenswerte aufweist und der auf eine solide Lagerstätte trifft, aber dies ist äußerst selten. Exploration ist harte Arbeit, und hier sollten schon solide Bilanzen vorliegen, die auch ein Explorationsprogramm unterstützen.“ Mit anderen Worten: Wer nichts hat, kann auch nicht explorieren.

      So wies beispielsweise Stargold Mines, die bis November 2006 noch unter Sockeye Seafood Group firmierte, im Jahresabschluss 2006 laut SEC-Akten gerade einmal einen Cash-Bestand von 7879 US-Dollar auf. Sockeye Seafood war im November 2006 auf seine Tochter Stargold Mines verschmolzen worden. „Das Tochterunternehmen hat weder Vermögenswerte noch Verbindlichkeiten und keine frühere operative Tätigkeit. (...) Es wurde von uns am 8. November 2006 gegründet zu dem einzigen Zweck, den Merger durchzuführen“, heißt es in den SEC-Filings. Zeitgleich mit der Fusion wurde ein Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 40 durchgeführt. Danach belief sich die Anzahl der ausgegebenen Aktien auf 81 Millionen Stück – zum Nennwert von ganzen 0,0001 US-Dollar je Aktie. Das ist kein Tippfehler: gemeint ist tatsächlich die vierte Stelle nach dem Komma. Der Unternehmenssitz in San Mateo, Kalifornien, kostete laut Jahresabschluss übrigens ganze 190 US-Dollar Miete pro Monat. In den Files heißt es unter den Risikohinweisen auch: „ Wir erwarten Verluste in der Zukunft, weil wir keine Erträge haben.“ Und: „Aktionäre könnten ihr gesamtes in uns investiertes Kapital verlieren.“

      Bei den drei empfohlenen Unternehmen stößt man auf weitere Ungereimtheiten. Vor allem fällt auf, dass gerade in Deutschland, das bekannt ist für seine laxe Aufsicht im Freiverkehr, riesige Umsätze generiert werden, während sich in anderen Ländern nichts tut. Wie kann aus einer Fischbude plötzlich ein an der Börse hochgejubeltes Rohstoff-Explorationsunternehmen werden? Hat sich Guru Frick bei seiner Aktienauswahl vergriffen, so wie es jedem mal passieren kann, der Aktien empfiehlt? BÖRSE ONLINE bleibt dran und wird weiter berichten.
      Avatar
      schrieb am 18.06.07 23:42:19
      Beitrag Nr. 12 ()
      Anlagetipps

      Wer dem Guru folgt, kann ins Verderben rennen



      18. Juni 2007
      Glanz und Elend können bei Börsen-Gurus dicht beieinander liegen. Wie ein Evangelist wurde der ehemalige Bäcker Markus Frick von Anlegern und Medien verehrt. Wer sein Geld so anlege, wie er es in seinen Büchern und Videos, auf Seminaren und in der N24-Show „Make Money“ empfiehlt, werde reich, lautete die Botschaft, der Tausende folgten.

      Was natürlich in der Konsequenz dazu beigetragen haben dürfte, dass die Kurse der in den vergangenen Monaten von Frick vorzugsweise empfohlenen kleinen Rohstoffwerte hohe Kursgewinne verzeichneten. Und solange alle damit verdienten, war Markus Frick ein Held.

      Drei Rohstoffaktien bringen Markus Frick ins Zwielicht


      Doch jetzt scheint aus dem Helden für einige Anleger ein Schurke zu werden. Dem besonders vom Sender N24 als Experte hofierten Frick wünschten Anleger in den Kommentaren zu seinem Blog auf n24.de plötzlich „alles erdenklich Schlechte, von Krankheiten über Unfälle bis hin zur Inhaftierung“ und machten sich über den Hinweis des Senders lustig, Frick habe die umstrittenen Empfehlungen nicht in der Sendung selbst gegeben, sondern in seinem privaten Angebot (für das Frick aber auf N24 unablässig werben durfte). Die Show vom Samstag fiel kurzfristig aus. Eine Presseerklärung von N24 dazu gab es nicht.

      Grund für den Ärger war, dass die Kurse der Aktien von drei nach eigenen Angaben in Russland aktiven Rohstoffunternehmen - Russoil, Stargold Mines und Star Energy -, die Frick als viel versprechend angepriesen hatte, in den vergangenen Wochen bei ungewöhnlich hohen Handelsumsätzen dramatisch an Wert verloren.


      Die Aktien von Russoil waren vor noch nicht einmal vier Wochen in Frankfurt bei 80 Cent gestartet, erreichten nach elf Tagen 1,32 Euro und stürzten am 11. Juni um über 50 Prozent ab. Mittlerweile beträgt das Minus gegenüber dem Hoch über 90 und gegenüber dem Erstkurs rund 85 Prozent. Der Kurs der Stargold-Mines-Aktien stieg von Beginn der Handelsaufnahme in Frankfurt im November 2006 bis Ende Mai von 2,80 bis auf 5,70 Euro und stürzte danach rasch bis auf zuletzt 0,282 Euro ab.

      Merkwürdigkeiten schon zu den besten Zeiten

      Die Star-Energy-Titel kamen zu Jahresbeginn 206 an die Börse, fielen dann bis Juli auf 30 Cent und wurden im Oktober 2006 „entdeckt“. Von da an kletterte der Kurs von 67 Cent bis auf 3,31 Euro im Januar. Danach begann der Aktienkurs immer rascher zu bröckeln. Aktuell notiert die Aktie bei 0,281 Euro.

      Ob es jemals eine Erholung gegen wird, scheint aber derzeit mehr als fraglich. Schon im November 2006 hatte FAZ.NET auf einige Merkwürdigkeiten hingewiesen (Möglichkeiten lassen Aktienkurs der Star Energy steigen). Das Vorstandskarussell drehte sich fast noch schneller als die Geschäftszwecke. Mindestens drei Vorstandsvorsitzende verschliss das Unternehmen allein im vergangenen Jahr.

      Der Vorstandsvorsitzende von Russoil, Silvestre Hutchinson, war einst Chef der Firma Quest Minerals & Mines, deren Vorstand auch Marcus Segal angehörte, der zuletzt als Manager bei Star Energy und Stargold Mines in Erscheinung trat.

      Der Kurs aller drei amerikanisch-russischen Unternehmen wurde und wird vor allem in Deutschland gemacht. Die Umsätze dort liegen um ein Vielfaches über dem in den Vereinigten Staaten. Das hatte Star Energy seinerzeit bewogen, eine deutschsprachige Website einzurichten.

      Die „Erfolgsgeschichte“

      Star Energy wurde Ende 2006 so gefeiert, weil das Unternehmen das russische Unternehmen Volganeft übernommen hatte, ein „faszinierendes und sehr leistungsfähiges Investment-Vehikel“ in Russland, das in der Exploration, Entwicklung, Förderung und dem Verkauf von Öl und Gas aus der russischen Samara-Region tätig sei.

      Das Unternehmen besitze ein 30.000 Quadratmeter großes Grundstück in Tschapaefsk, auf dem das Unternehmen eine Raffinerie errichten wolle. Überdies besitze das Unternehmen 69 Lkws für den Transport von Öl und brennbaren Gütern und beschäftige 185 Mitarbeiter, teilte das Unternehmen mit.

      Börsenbriefe verbreiteten dann, dass Volganeft das Rodnikovsky-Ölfeld in der Orenburg-Region erworben habe und dieses Feld Reserven von insgesamt 95 Millionen Barrel besitze. Obendrein berichtete ein Börsenbrief, dass der testierte Umsatz von Volganeft im Jahr 2005 bei 90 Millionen Dollar gelegen habe und das Unternehmen im „zertifizierten Finanzbericht vom Juni 2006“ Vermögenswerte in einem Gesamtwert von 33,2 Millionen Dollar ausweise, während sich die langfristigen Verbindlichkeiten auf 5,4 Millionen belaufen hätten.

      „Bilanzen nicht mehr länger verlässlich“

      Schon damals verwunderte, dass es dem Unternehmen gelingen konnte, Volganeft für lediglich zehn Millionen Aktien - zum Kaufzeitpunkt rund zehn Millionen Dollar - zu erwerben, während Ölfirmen und Scharen von Finanzinvestoren auf der ganzen Welt nach Übernahmeobjekten suchen und dafür stolze Preise zahlen.

      Am 11. Mai erhielten Anleger eine Ahnung davon, warum das Unternehmen so preiswert gewesen sein könnte. Im Rahmen einer Pflichtmitteilung, wonach man eine Absichtserklärung über den Erwerb einer Holding in der Ukraine unterzeichnet habe, teilte das Unternehmen folgendes mit:

      Man sei beraten worden, dass die für Volganeft vorgelegten Bilanzen nicht mehr als verlässlich betrachtet werden könnten. Nachdem die Bilanzprüfer von Star Energy weitere Auskünfte von denen der Volganeft hätten erhalten wollen, stellte sich heraus, dass diese die Bilanzen überhaupt nicht geprüft hatten. Überhaupt habe man keine für Volganeft zuständige Person sprechen können. Man habe neue Wirtschaftsprüfer engagiert und stellte neue Zahlen für Mai in Aussicht.

      Minimales Eigenkapital

      Auch die zurückgezogenen Bilanzen waren alles andere als überzeugend. Zum Stichtag 6. Oktober 2006 wies das Unternehmen eine nunmehr zweifelhafte Eigenkapitalquote von 1,16 Prozent aus. Der Löwenanteil der Schulden bestand aus Liefer- und Wechselverbindlichkeiten, während der Löwenanteil der Vermögenswerte auf das Anlagevermögen entfiel.

      Grundsätzlich ist nicht davon auszugehen, dass die Bilanzen von Volganeft besser ausfallen werden, sondern vielmehr steht hier zu befürchten, dass ein ausgemachter Schwindel dahinter steckt.

      Inwieweit und ob überhaupt Markus Frick in irgendwelche zweifelhafte Vorgänge um eines oder alle drei Unternehmen verstrickt ist, muss sich zeigen. N24 hat jedenfalls die wöchentliche Sendung „Make Money - Die Markus Frick Show“ am Samstag aus dem Programm genommen. Wie man erklärte, sei dies „vorsorglich“ geschehen, bis die Vorwürfe ausgeräumt seien. Die Vorwürfe bezögen sich nicht auf Inhalte der Show, sondern ausschließlich auf einen Mail-Newsletter, den Frick als selbständiger Unternehmer betreibe.

      Abgeben der Verantwortung ist hochriskant

      Schon zuvor hatte der Sender festgelegt, dass es sich bei der Show an diesem Samstag um die letzte Episode vor der Sommerpause handelt. Frick weist die Vorwürfe gegen ihn zurück und spricht von einer „Hetzkampagne“. Die Vorwürfe seien falsch und entsprächen nicht den Tatsachen, sagte Frick dem Tagesspiegel.

      Indes wurden nach Angaben des Blattes in Leipzig und Berlin Anzeigen gegen Frick gestellt. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) prüft den Handel mit den von Frick empfohlenen Rohstoffwerten routinemäßig ebenfalls.

      Gleich, ob hinter den Verlusten der Anleger kriminelle Machenschaften von Frick und/oder anderen stecken, zeigt doch der Fall, wie gefährlich es ist, sich blindlings auf einen Börsen-Guru zu verlassen oder auf einen, der es vorgibt zu sein.

      Frick selbst, der gern von sich behauptet, selbst wenn man ihm alle Besitztümer nehme, werde er sie binnen zweier Jahre wieder erlangen, weil er wisse, „wie es geht“, räumt ein, bei den drei besagten Aktien „nicht ganz so glücklich“ gewesen zu sein und bedauert die Verluste der Anleger. Doch haftbar wird er wohl nicht sein. Es kann an der Börse eben finanziell suizidal sein, die Verantwortung für die eigenen Anlageentscheidungen an jemanden abzugeben, der nicht dafür zur Verantwortung zu ziehen ist.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.


      Text: @mho
      Bildmaterial: FAZ.NET
      Avatar
      schrieb am 26.06.07 14:30:17
      Beitrag Nr. 13 ()
      Man kennt sich - oder doch nicht so genau?
      [18:15, 25.06.07]

      Von Redaktion BÖRSE ONLINE

      Gegenüber dem „Spiegel“ hat Börsenguru Markus Frick erklärt: „Die Herren Hutchinson und Segal habe er lediglich vergangenen Oktober bei einer Konferenz in Frankfurt getroffen.“ In der E-Mail-Hotline taucht zumindest der Name Segal direkt und indirekt mehrfach auf.

      Silvestre Hutchinson führt RussOil, Marcus Segal ist im Management von Star Energy und Stargold Mines. Vor Segal wird in den USA gewarnt, denn er war vorher bei Myperfectcredit beschäftigt, einer Firma, gegen die es Betrugsvorwürfe gibt. Hutchinson und Segal haben bei einer anderen Rohstofffirma namens Quest Minerals im Management zusammengearbeitet. Der Kurs dieser Aktie ist ebenfalls fürchterlich abgestürzt.

      In der Ausgabe vom 9. März druckt Frick ein Interview mit Marcus Segal, nachdem er die Aktie von Stargold Mines vorher noch mal kräftig gelobt hatte: „Warum ich mir so sicher bin, möchte ich Ihnen gerne erläutern. Ich hatte das Vergnügen, mit Marcus Segal zu sprechen und Sie sollten sich das Interview genau durchlesen, denn dann wissen Sie, was uns noch alles erwartet.“

      In der Ausgabe vom 24. Mai diesen Jahres kündigte Markus Frick an: „Ich erwarte bei StarGold die nächsten Tage und Wochen weiter steigende Kurse. Begründet wird diese Erwartung dadurch, dass ich von interessanten News ausgehe. Marcus Segal, Director und CEO von StarGold Mines, wird auch auf der 1. Deutschen Rohstoffkonferenz in Frankfurt sein. Es kann also sein, dass schon am Wochenende interessante Informationen veröffentlicht werden.“ Am nächsten Tag, am 25. Mai, bekräftigte Frick seine Aufforderung: „Ich wurde gestern oft per E-Mail gefragt, ob ich wüsste, wann die News kommen. NEIN; das weiß ich natürlich nicht. Fragen Sie Marcus Segal, den Vorstand von StarGold doch einfach persönlich am Wochenende in Frankfurt! Ich gehe in den nächsten Tagen von weiter steigenden Kursen aus!“

      Immer wieder hat Frick auch betont, dass er nach Moskau gereist ist, um für seine Leser Aktien aufzuspüren. So schrieb er am 18. Dezember 2006: „Ich bin gerade aus Moskau zurückgekommen. Wie von mir erwartet, habe ich mit Vorständen verschiedener Unternehmen sehr interessante und erfolgreiche Gespräche geführt, unter anderem natürlich auch mit Star Energy. Bei diesem Unternehmen kommt genau das zum Zuge, was ich Ihnen schon über Monate hin schreibe. Immer wieder kommen gute Meldungen und das wirkt sich sehr positiv auf den Kurs aus.“ Bei Star Energy ist Markus Segal, wie gesagt, im Management, und zwar als CFO, Chief Financial Officer.

      Am 1. Juni, als es zu den heftigen Kurskapriolen kam, weil Frick Stargold Mines aus seinem 10 000-Euro-Depot raus- und RussOil reinnahm, erwähnte Frick eine andere Aktie und bereitete sie für eine Empfehlung vor: „Ich hatte Ihnen oft geschrieben, dass ich in den letzten Monaten immer wieder in Moskau war. Es war sehr schwierig, ein Unternehmen zu finden, dass noch niemand kannte und genügend Potential besitzt. Zum einen habe ich ein Unternehmen gefunden, in dem auch Marcus Segal im Management sitzt. Es ist das Unternehmen von Black Sea Oil (WKN A0LGTG). Es ist ein sehr gutes Unternehmen, das sich aber noch im Frühstadium befindet und ich erst noch News abwarten möchte. Man sollte das Unternehmen aber auf der Watchlist haben und ich werde Ihnen Bescheid geben, ob sich ein Einstieg lohnt, wenn die ersten News kommen werden.“

      Dann lobte er RussOil und begründete die Aufnahme in sein Depot: „Das Management mit Silvestre Hutchinson als Vorstand und Evgeniy Fedosov Vasiliyevich als Präsident macht einen sehr guten und seriösen Eindruck. Sie müssen wissen, dass es unheimlich wichtig bei Rohstoffunternehmen ist, dass das Management erstklassig ist, denn das beste Projekt nützt nichts bei einem zweitklassigen Management.“

      Wie war noch die Aussage gegenüber dem „Spiegel“? „Die Herren Hutchinson und Segal habe er lediglich vergangenen Oktober bei einer Konferenz in Frankfurt getroffen.“ Das mag zwar sein, aber intensiv beschäftigt hat sich Markus Frick mit den besagten Personen und ihren Firmen durchaus.
      Avatar
      schrieb am 01.08.07 17:57:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      Schwere Vorwürfe gegen Börsenguru-Bäckermeister Markus Frick. Er soll wertlose Aktien hochgetrieben haben. Zufall oder ein abgekartetes Spiel? BÖRSE ONLINE präsentiert Ihnen in diesem Special die wichtigsten Fakten und Hintergründe.


      Markus Frick: Juristisches Nachspiel beginnt
      [13:15, 01.08.07]

      Von Börse Online

      Am 1. Juni 2007 nimmt Börsenguru Markus Frick die Aktie von RussOil in sein virtuelles Depot auf. Daraufhin explodieren die Umsätze an der Börse, 70 Millionen Stück werden allein in Frankfurt gehandelt. Der Kurs schießt auf mehr als 1,20 Euro hoch. Doch dann verdichten sich die Vermutungen, die Aktie sei lediglich eine wertlose Hülle. Das Papier wird panikartig verkauft, wieder mit Riesenumsätzen. Der Kurs bricht auf 20 Cent ein. In Internetforen verschaffen sich Anleger über ihren Ärger Luft. Doch manche belassen es nicht dabei und gehen einen Schritt weiter – direkt zum Anwalt.

      Die im Kapitalanlagerecht sehr erfahrene Kanzlei Rotter Rechtsanwälte aus Grünwald bei München hat nun außergerichtlich für einen Mandanten bereits Schadensersatzansprüche wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung gegen Markus Frick gestellt. Insgesamt vertritt die Kanzlei in Sachen Markus Frick bereits rund ein Dutzend Anleger.

      Ein Anleger ist Abonnent der E-Mail-Hotline von Frick und hatte nach Angaben der Kanzlei Rotter aufgrund der Empfehlung durch Frick RussOil-Aktien erstanden – und infolge des Kursrutsches knapp 30 000 Euro verloren. „Bei Ihren Anlageempfehlungen verschwiegen Sie hinsichtlich der Empfehlung von RussOil-Aktien, dass es sich bei der RussOil Corp. um einen faktisch wertlosen Börsenmantel handelte, der noch im April 2007 unter dem Namen Cassidy Media Firmierte. Deren Aktien wiesen einen Buchwert von 0, 00001 US-Dollar auf“, heißt es in dem Schreiben von Rotter Rechtsanwälte an Frick. Und weiter: „Tatsächlich war RussOil nie in der von Ihnen beschriebenen Art als Öl- und Gasunternehmen mit Anlagen in Osteuropa tätig. Diese Tatsachen waren Ihnen auch bekannt oder hätten zumindest bekannt sein müssen, da sie selbst behaupteten, das Unternehmen schon seit Wochen im Auge zu haben und die Informationen über Cassidy Media schon im Internet leicht zu recherchieren waren (etwa: http:// secinfo.com/d12TC3.unjd.htm).“

      Nach Auffassung der Kanzlei Rotter Rechtsanwälte hat Markus Frick, der durch seine E-Mail-Hotline, durch Seminare und durch Fernsehsendungen das Anlageverhalten zahlreicher Anleger beeinflusst, in pflichtwidriger Weise Empfehlungen für die Aktienwerte Russoil, Star Energy und Stargold Mines abgegeben. So wurde bezüglich der vermeintlich lukrativen Rohstoffunternehmen von ihm unter anderem nicht offenbart, dass es sich um erst kurz zuvor umfirmierte Börsenmäntel handelt. „Sie nahmen zumindest billigend in Kauf, dass den Anlegern ein erheblicher Schaden durch den Erwerb von Aktien eines wertlosen Unternehmens ensteht“, heißt es in dem Kanzlei-Schreiben an Frick weiter. Rotter Rechtsanwälte verweist dabei auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom 8. Februar 1978 (Az.: VIII ZR 20/77). Demnach obliege einem Börsenbrief die Pflicht, die Tatsachengrundlagen der eingestellten Beiträge und Anlageempfehlungen sorgfältig zu recherchieren und keine unwahren Tatsachenbehauptungen oder Tatsachenbehauptungen ins Blaue hinein aufzustellen.

      Ferner wirft ihm die Kanzlei Rotter sogar eine Haftung auch aus Kapitalanlagebetrug und aus dem Verbot der Marktmanipulation vor: „Durch bewusst unrichtige und einseitig beschönigende Angaben in Ihren Börsenbriefen haben Sie maßgeblich die Kursentwicklung der ansonsten weithin unbekannten RussOil-Aktien beeinflusst “, heißt es in dem Schreiben an Frick.

      Auf Anfrage von BÖRSE ONLINE gab Markus Frick bis zum Redaktionsschluss zum Schreiben von Rotter Rechtsanwälte keine Stellungnahme ab.

      Die Bayerische Landesanstalt für neue Medien (BML) hat unterdessen den Fall Frick / N24 an den Prüfausschuss der Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung, Medienkompetenz der Landesmedienanstalten (GSPWM) abgegeben. Mit einem Abschluss der Prüfung wird noch im August gerechnet. Dann kann die GSPWM auf der nächsten Sitzung am 5. September über den Fall entscheiden und der BLM empfehlen, ggf. eine Beanstandung auszusprechen oder sogar ein Bußgeldverfahren einzuleiten. Die Prüfung konzentriert sich auf die Frage, ob Markus Frick unerlaubt Schleichwerbung gemacht hat. Mehrfach hatte der Börsenguru in der Sendung "Make Money" auf seine Website und die kostenpflichte E-Mail-Hotline hingewiesen, die im Jahresabonnement 898 Euro kostet.
      Avatar
      schrieb am 13.08.07 14:32:12
      Beitrag Nr. 15 ()
      Anlegeranwälte nehmen Frick ins Visier
      [19:21, 10.08.07]

      Von BÖRSE ONLINE

      Das juristische Nachspiel hat begonnen: Mancher Anleger, der mit Aktientipps von Börsenbäcker Markus Frick Pech hatten, belässt es nicht bei Schimpftiraden in Internetforen. „Derzeit liegen uns rund ein Dutzend Strafanzeigen vor“, sagt Simone Herbeth, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Berlin. „Die Ermittlungen laufen, der Ausgang des Verfahrens ist derzeit offen.“ Auch bei der Finanzaufsicht BaFin dauern die Untersuchungen noch an.

      Andere Ex-Frick-Jünger versuchen derweil zivilrechtlich ihr Glück: So hat die Kanzlei Rotter Rechtsanwälte aus Grünwald für einen Mandanten bereits außergerichtlich Schadenersatzansprüche gegen Frick unter anderem wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung gestellt. Der Anleger habe nach Angaben der Kanzlei mit der Frick-Empfehlung RussOil rund 30000 Euro in den Sand gesetzt.

      „Falls Frick beziehungsweise seine Firma bis Mitte August nicht zahlt, werden wir Klage einreichen“, sagt Rechtsanwalt János C. Morlin. Insgesamt vertritt die Kanzlei Rotter im Fall Frick gut ein Dutzend Anleger. Auch die Kanzlei Nieding +Barth aus Frankfurt hat bereits knapp 20 Frick-Mandate übernommen. Derzeit prüft die Kanzlei die Sachlage, räumt aber ein, dass es durchaus nicht leicht wird, Ansprüche durchzusetzen.


      Nach Auffassung der Kanzlei Rotter hat Frick in pflichtwidriger Weise Empfehlungen für die Aktienwerte RussOil, Star Energy und Stargold Mines abgegeben. So habe Frick bezüglich der vermeintlich lukrativen Rohstoffwerte nicht offenbart, dass es sich um erst kurz zuvor umfirmierte Börsenmäntel handelte. „Sie nahmen zumindest billigend in Kauf, dass den Anlegern ein erheblicher Schaden durch den Erwerb von Aktien eines wertlosen Unternehmens entsteht“, heißt es in dem Kanzlei-Schreiben an Frick, das BÖRSE ONLINE vorliegt.

      Die Kanzlei verweist darin auch auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 1978. So habe ein Börsenbrief die Pflicht, Anlageempfehlungen sorgfältig zu recherchieren und keine Tatsachenbehauptungen ins Blaue hinein aufzustellen. Ferner kommt zumindest nach Meinung der Kanzlei Rotter sogar noch eine Haftung aus Kapitalanlagebetrug und aus dem Verbot der Marktmanipulation in Betracht. Frick wies über seinen Anwalt gegenüber BÖRSE ONLINE diese Vorwürfe zurück.
      Avatar
      schrieb am 17.08.07 00:37:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 31.140.165 von Joschka Schröder am 13.08.07 14:32:12Markus Frick: Alles auf eine Aktie
      [15:15, 16.08.07]

      Von BÖRSE ONLINE

      Nach dem Desaster mit seinen abgestürzten Russland-Papieren hat Börsenguru Markus Frick sich wochenlang zurückgehalten. Jetzt geht er wieder ins Risiko – und straft seine eigenen Predigten Lügen. Statt zu streuen, setzt er sein ganzes Kapital auf eine Goldminen-Aktie.

      Niemand kann Markus Frick, Bäckermeister und Börsenguru, vorwerfen, er hätte nicht gewarnt. Ob auf seinen Seminaren oder in seiner E-Mail-Hotline – inbrünstig predigt er seiner Gemeinde, die Gefahren der Geldanlage an der Börse zu beachten: „Ich weiß, dass Sie immer schnell 100 Prozent verdienen wollen, trotzdem sollten Sie nicht vergessen, Ihr Depot auch etwas zu streuen“, schreibt er im April diesen Jahres. Anfang Juni nachdem seine Russland-Aktien ins Trudeln geraten sind, verteidigt er sich: „Wer meinen Empfehlungen in der Vergangenheit gefolgt ist, weiß, dass ich immer auf den hochspekulativen Charakter von Rohstoffaktien hinweise und dringend empfehle, das Risiko beim Handel entsprechend zu streuen.“

      Hat der Guru dazu gelernt und sein heißes System vielleicht auf Sicherheit umgestellt – was angesichts der aktuellen Turbulenzen sinnvoll erscheint? Mitnichten. Jetzt hat er nach Wochen der Abstinenz sein virtuelles Trading-Depot neu bestückt, mit dem er bekanntlich seinen Jüngern zeigen will, dass er in jedem Jahr aus 10 000 Euro ein Vielfaches machen kann. Er hat am Montag, 13. August, fast sein ganzes verbliebenes Geld auf Freegold Ventures gesetzt, eine nordamerikanische Explorationsgesellschaft. Ingesamt hat er Aktien für 7550 Euro gekauft, das Stück für 0,775 Euro. Wie immer geschah dies zum Schlusskurs des vorherigen Börsentages, also vom Freitag, 10. August. Wer es dem Meister des virtuellen Depots am Montag gleich tun wollte, musste schon zu einem Preis zwischen 0,95 und 1,18 Euro kaufen – und Markus Frick konnte sich gleich in der Spitze über eine Kurssteigerung von 50 Prozent freuen.

      Das kennzeichnet das typische Vorgehen Fricks: Es hat in der Regel nichts mit dem Streuen von Risiken zu tun, sondern es baut auf der Konzentration weniger Aktien auf. Klar, dass er den Wert Freegold vorher schon öfters angepriesen hat. Klar auch, dass er Unterstützung hat. Internetdienste wie kursdiamanten.de und rohstoffraketen.de sind wieder dabei. Hinter letzterem steckt, wie mehrfach berichtet, der wegen Kursmanipulation vorbestrafte Sascha Opel. Frick hat beide Dienste immer wieder auf seinen Seminaren präsentiert oder in seiner Hotline gelobt. Zwar warnt der Meister immer geschickt vor Risiken, doch im gleichen Atemzug weckt den Traum vom schnellen Reichtum bei seinen Jüngern. Was mehr wirkt, lässt sich an den Umsatzzahlen der Guru-Empfehlungen jederzeit ablesen: Es ist der Traum vom schnellen Reichtum.

      Fricks Musterdepot baut genau auf diesem Traum auf. Vor allem wenn er verspricht, aus 10.000 Euro nach einem Jahr 100.000 Euro zu machen. Das ist ihm 2006 sogar gelungen – mit Fokussierung auf heiße Rohstoffwerte. Rechnet man diese heraus, betrug die Performance weniger als ein Prozent, in einem Jahr. Ein Zeitraum, in dem der DAX zum Vergleich mehr als 20 Prozent zulegte.

      Für die Empfehlung von Freegold gab es einen Anlass: Erfolgreiche Bohrergebnisse – was immer das konkret bedeuten mag. Soweit man es von hier aus überprüfen kann, ist Freegold nicht mit den abgestürzten Russlandaktien zu vergleichen, die weitgehend als leere Börsenmäntel einzustufen sind. Frick weist auf das hohe Risiko hin, betont aber wieder nach bewährter Manier: „Die letzten News unterstreichen nochmals die Ausnahmestellungen von Freegold am Goldexplorermarkt“.

      Das kann Joachim Berlenbach, Explorationsexperte der Fondsgesellschaft Tiberius Group, noch nicht erkennen. Sein Urteil: „Obwohl die Aktie ein paar schöne Explorationsresultate gezeigt hat, stufe ich sie als „high risk“ und „early stage“ ein, das heißt, Rückschläge bis zur Produktion muss ein Anleger einkalkulieren.“ Selbst wenn also Freegold nicht mit Star Energy & Co zu vergleichen ist, das Vorgehen Fricks weist jedenfalls Parallelen auf.

      Auch von Star Energy gibt es Neues. In seiner Hotline vom 14. August berichtete Frick nachträglich, warum der Wert am Vortrag um 126 Prozent angestiegen ist. Dazu gab es keine kluge Erklärung von ihm, mit denen er früher nicht geizte. Er druckte einfach eine Pressemitteilung ab, nachdem ihn Leser nach eigenen Angaben um Stellungnahme gebeten haben. Danach hat Star Energy milliardenschwere Erschließungsrechte erworben, bezahlt mit gerade mal 839 900 Euro. Bar waren das rund 80 000 Euro, der Rest wurde mit neue geschaffenen 4,7 Millionen Aktien finanziert. Obwohl dies eine enorme Verwässerung des Kapitals bedeutet, bewerteten die Anleger die Nachrichten positiv. Die Marktkapitalisierung stieg nach der Veröffentlichung von rund acht Millionen Euro auf 19 Millionen.

      Doch wie pflegte der amerikanische Zyklenanalytiker Ian Notely stets zu betonen: „Anleger lernen nie!“
      Avatar
      schrieb am 31.08.07 13:44:31
      Beitrag Nr. 17 ()
      Meldung 31.08.2007 08:22
      Die stille Rückkehr von "Mister Dausend"
      von Angela Göpfert
      Das Börsenguru-Comeback des Jahres ist eines durch die Hintertür: Bernd Förtsch hat das "100-Prozent-Projekt" gestartet. Unterstützung erhält er dabei von einem BWL-Studienabbrecher. Man darf gespannt sein, wie viele Ahnungslose diesmal seinen Aktientipps Glauben schenken werden.
      Man muss sich Bernd Förtsch als einen glücklichen Menschen vorstellen. Sisyphusgleich versucht der einstige Gebrauchtwagenhändler immer wieder aufs Neue, auch Privatinvestoren an seinem "exklusiven Börsenwissen" teilhaben zu lassen. Legendär ist Förtschs Aktientipp in der "3satbörse", als er das Kursziel für die Morphosys-Aktie, auf 1000 Euro anhob. Dank seiner Empfehlung wurde der Morphosys-Kurs für kurze Zeit in luftige Höhen getrieben, dann aber kam der rapide Absturz bis zum historischen Tiefstkurs von 4,77 Euro. Zuletzt lag der Titel bei rund 37 Euro.

      "Scalping"-Vorwürfe nie bewiesen
      Seit dieser vollmundigen, im breitesten Fränkisch vorgetragenen Empfehlung als "Mister Dausend" verspottet, agierte Förtsch zunehmend im Hintergrund: Der breit investierte Unternehmer mit Sitz in Kulmbach gibt unter anderem die Anlegerzeitschrift "Der Aktionär" heraus, berät den Vermögensaufbaufonds HAIG, startete im April den Online-Broker Flatex und ging im August mit seinem eigenen Internet-Sender, dem Deutschen Anleger Fernsehen (DAF), auf Sendung.

      Immer wieder monierten Kritiker, dass Förtsch bestimmte Aktien empfiehlt, um die Performance seiner Fonds zu verbessern, oder gar um Kurse unzulässig zu manipulieren ("Scalping"). Nachweisen konnte man ihm das allerdings nicht.

      So bescheiden? Diesmal "nur" 100 Prozent Rendite
      Nun wagt sich Förtsch mit seiner Börsenmedien AG erneut mit einer revolutionären Geschäftsidee aus der Deckung: dem "100-Prozent-Projekt". Für schlappe 1000 Euro werden die Teilnehmer per Mail und SMS "über wichtige Veränderungen und aktuelle Chancen im Aktienmarkt" informiert. Vor allem aber können sie im "virtuellen Aktienclub" die Entwicklung eines "Echtgelddepots" nachvollziehen, das innerhalb von zwei Jahren eine Rendite von 100 Prozent verspricht.

      Obwohl auf der gleichnamigen Website noch ein Start "in Kürze" angekündigt wird, wurde das Echtgelddepot bereits im Mai aufgelegt, wie boerse.ARD.de im Gespräch mit dem Depotführer Florian Söllner erfahren konnte.

      Mister Borussia Dortmund
      Denn der 44-jahrige Förtsch hält sich auch bei seinem neuen Anlegerprodukt dezent im Hintergrund, sein Name taucht nur im Impressum auf. Stattdessen schickt er junge „Medientalente“ wie Stefan Eichner oder eben Florian Söllner vor ins Rampenlicht. Sie sind es, die die Anleger ködern sollen.

      Zumindest Söllner ist darin nicht ganz unerfahren: Selbst ein Kind der "New Economy" – zwei Semester BWL, dann Gründung eines Startups – hat sich Söllner in der Vergangenheit vor allem als Chefredakteur von Zeitungen wie "Bluebull Today" hervorgetan. Diese empfahl zum Beispiel im März 2004 die Aktie des Fußballvereins Borussia Dortmund: Der BVB habe "das Gröbste überstanden", werde "das Tal der Tränen wieder sehr schnell verlassen", und die BVB-Aktie sollte "auf jeder Watchlist stehen". Damals lag die BVB-Aktie im Schnitt bei 2,8 Euro; diesen Wert sollte sie bis heute nie mehr erhalten, sie stürzte seither auf bis zu 1,64 Euro ab.

      Erfahren im Umgang mit Börsengurus
      Bei der selbsternannten "Ersten Multimediazeitung" konnte er dann auch erste Erfahrungen im Umgang mit eher zweifelhaften Börsenstars sammeln – "Bluebull Today" wurde von Michael "Mike" Lielacher herausgegeben: Anfang der 1990er Jahre noch ein umjubulter Wiener Börsenguru, meldete Lielacher mit seiner börsennotierten Firma Bluebull 2005 Konkurs an.

      Verbindungen zur "Kulmbach-Connection" bestehen bei Söllner spätestens seit November 2005. Damals legte er das Musterdepot des wöchentlichen Börsenbriefs "Open-Market-Reports" auf, das angeblich bereits "150 Prozent im Plus" liegt.

      Der Guru hat immer Recht
      Dabei ist das Perfide an solchen Echtgeld- oder Musterdepots stets: Je mehr Leute die empfohlenen Aktien kaufen, desto höher treiben sie die Kurse - und damit treten auch die Weissagungen der Propheten ein. Dieser Effekt tritt vor allem bei selten gehandelten, marktengen Papieren auf. Springt der Kleinanleger zu spät auf den fahrenden Zug auf, zahlt er einen wesentlich höheren Preis als der Depot-Manager.

      Ein weiteres Problem bei kleinen Aktien: Sie sind zwar leicht zu kaufen, aber oftmals schwer zu verkaufen, weil sie wenig gehandelt werden. Bestes Beispiel für ein solch marktenges Papier ist übrigens die Aktie der Vectron Systems AG, die auf der Homepage des "100-Prozent-Projektes" als "Top-3-Performer" gelistet wird. Von dem Produzenten "intelligenter Kassensysteme" sind insgesamt gerade einmal 500.000 Aktien im Umlauf, an einem "normalen" Donnerstag werden sogar nur 200 Stück gehandelt, die allein ein Plus von 2,5 Prozent bewerkstelligen können.

      1000 Euro Mitgliedsgebühr
      Allerdings wehrt sich Söllner im Gespräch mit boerse.ARD.de gegen den Vorwurf, auch beim 100-Prozent-Projekt auf marktenge Werte zu setzen – im Gegenteil: "Die Clubmitglieder präferieren eher liquide als marktenge Werte. Marktenge Werte hochzujubeln ist nicht Teil unserer Anlagestrategie." Nachprüfen kann diese Behauptung freilich keiner, der nicht gewillt ist, die erforderlichen 1000 Euro Clubmitgliedsgebühr abzudrücken.

      Dieses Investment konnten die Clubmitglieder zumindest in den vier Monaten noch nicht wieder "reinholen": Laut Söllner liegt selbst das Echtgelddepot zurzeit noch bei "plusminus Null". Und das obwohl nicht zuletzt der Derivatemarkt mit seinen Hebelprodukten, der ja ausdrücklich Teil der "100-Prozent"-Anlagestrategie sein soll, zahlreiche Möglichkeiten bietet, von fallenden Kursen zu profitieren beziehungsweise sich gegen diese abzusichern.

      Aktionäre sollten sich an eigenen Kopf greifen
      So ist auch das wirklich Erschreckende an Bernd Förtsch und seinem "100-Prozent-Projekt" weder die Existenz eines solchen Gurus, noch dessen Geschäftsidee, Privatinvestoren für viel Geld Aktientipps zu verkaufen von Experten, deren Know-how man zumindest anzweifeln darf. Das zeugt - positiv überhöht - immerhin noch von unternehmerischem Geist. Schockierend ist vielmehr, dass es offenbar genügend Anleger gibt, die auf Muster- und Echtgelddepots sowie Aktientipps von selbsternannten Börsenexperten hereinfallen. Das Heer dieser ahnungslosen Aktionäre berücksichtigt leider nicht, dass keine Zeitschrift, kein Musterdepot und kein Guru ihnen das Selbstdenken erspart.

      Aus: boerse.ard.de
      Avatar
      schrieb am 12.10.07 11:28:42
      Beitrag Nr. 18 ()
      Durchsuchung bei Frick
      [13:30, 11.10.07]

      Von BÖRSE ONLINE

      Der Druck auf Börsenguru Markus Frick steigt: Die Staatsanwaltschaft Berlin bestätigte gegenüber BÖRSE ONLINE, dass die Ermittlungsbehörden Anfang Oktober insgesamt zwölf Büro- und Wohneinheiten des Moderators der abgesetzten N24-Sendung „Make Money“ durchsucht hat.



      Es werde dem Verdacht nachgegangen, ob Frick in seiner kostenpflichtigen E-Mail-Hotline wertlose Aktien nach oben gepusht, die Papiere aber selbst verkauft haben soll, so Michael Grunwald, Pressesprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft. „Es geht um Börsenmanipulation.“ Bis konkrete Ergebnisse vorlägen, werde es allerdings noch einige Zeit dauern.

      Bereits im späten Frühling war eine Anzeige gegen den Ex-Bäckermeister bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingegangen. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte geprüft, ob ein Fall von Marktmanipulation vorliege. Die Erkenntnisse der BaFin seien in die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft eingeflossen, bestätigte Grunwald.

      Einige Anleger, die mit Frick-Empfehlungen Geld verloren haben, wollten unterdessen nicht auf die Ergebnisse der Berliner Ermittlungsbehörden warten und schalteten zwischenzeitlich Anlegeranwälte ein. Rechtsanwalt János C. Morlin von der Kanzlei Rotter Rechtsanwälte aus Grünwald erläutert: "Wir sehen uns durch die Maßnahmen der Staatsanwaltschaft in unserer Einschätzung der Sach- und Rechtslage bestätigt und bereiten derzeit die ersten Klagen vor, nachdem wir außergerichtlich bisher keine befriedigenden Antworten der Gegenparteien erhalten haben. Mittlerweile betreuen wir hierbei rund 250 Geschädigte."
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      schrieb am 14.12.07 15:14:27
      Beitrag Nr. 19 ()
      Neues zu Frick aus Börse Online

      Netzwerk Frick:
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      Markus Frick
      Börsenbäcker durch neue Klage unter Druck
      Von Börse Online

      Ein erster Anleger, der mit Frick-Empfehlungen Geld verloren hat, versucht jetzt, sein Geld per Gericht zurückzuholen. Dabei haben seine Anwälte neue, bisher unbekannte Verbindungen entdeckt.

      „Außergerichtlich haben wir bislang keine Einigung erzielen können“, sagt János C. Morlin von der Kanzlei Rotter Rechtsanwälte aus Grünwald. Sie hat jetzt für einen Anleger unter dem Aktenzeichen 7 O 295/07 eine erste umfassende Schadensersatzklage vor dem Landgericht Heidelberg eingereicht. „In den nächsten Wochen werden weitere Klagen folgen“, kündigt Anwalt Morlin an. Insgesamt vertritt seine Kanzlei derzeit bereits mehr als 300 Frick-Geschädigte. Die Schadensersatzklage richtet sich gegen Frick persönlich und zwei Firmen aus seinem Dunstkreis. Auch bei der Kanzlei Nieding + Barth haben sich bereits 20 Anleger gemeldet, allerdings hat die Kanzlei noch keine Klagen eingereicht.

      Nach Auffassung der Kanzlei Rotter hat Markus Frick, der durch seine E-Mail-Hotline, durch Seminare und durch Fernsehsendungen das Anlageverhalten zahlreicher Anleger beeinflusst, in pflichtwidriger Weise Empfehlungen für die Aktienwerte Russoil, Star Energy und Stargold Mines abgegeben. Dabei habe Frick bei seinen Anlageempfehlungen wesentliche, für die Anlageentscheidung der Abonnenten bedeutsame Umstände verschwiegen. Er habe die Unternehmen nicht den Tatsachen entsprechend dargestellt, obwohl in den allgemeinen Geschäftsbedingungen seiner E-Mail Hotline versichert werde, dass „alle übermittelten Informationen auf der Sachkenntnis, der sorgfältigen und gewissenhaften Recherche der Autoren“ beruhen. So habe er unter anderem nicht offenbar, dass es sich bei den drei Unternehmen um erst kurz zuvor umfirmierte, de facto wertlose Börsenmäntel handelt, so der in der Klageschrift erhobene Vorwurf.

      Hat Frick per Zufall wertlose Aktien empfohlen oder wusste er, was er tat? Die Verfasser der Klage in dem Heidelberger Verfahren sind von letzterem überzeugt. Und in der Klageschrift, die BÖRSE ONLINE vorliegt, werden weitere, bislang nicht bekannte Zusammenhänge zwischen Frick und den Verantwortlichen der von ihm empfohlenen Firmen Star Energy & Co. offenbar. Danach sind die Beziehungen zwischen Markus Frick und den bei den drei von ihm empfohlenen Firmen sehr viel enger als bisher bekannt. Das lässt aus Sicht der Klägeranwälte den Eindruck entstehen, das Frick sehr wohl wusste, welche Werte er tatsächlich empfahl. Bis zum Redaktionsschluss erhielten wir jedoch auf einen umfangreichen Katalog von 15 Fragen an Markus Frick leider nur auf eine Frage eine Reaktion.

      Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ bekam Frick nach seiner Erinnerung im September 2006 in seinem Büro Besuch von den Herren Igor Lipovetsky und Myron Gushlag. Dabei wurde ihm auch das Unternehmen Star Energy vorgestellt. Kurz darauf tauchte das Unternehmen in Fricks Seminaren und Börsenbriefen auf. Frick gibt laut Darstellung des Spiegels zu, dass es auf seinen Seminaren „von Unternehmen bezahlte Werbefenster“ gebe. Für Firmen, die er empfehle, gebe es zugleich „Möglichkeiten zur Eigenpräsentation, ohne zu zahlen“. Dies habe für Star Energy ebenso wie für Russoil und Stargold Mines gegolten. Dieser Sachverhalt sei freilich gegenüber den Abonnenten des Mail-Börsenbriefs nicht offen gelegt worden.

      Alle drei Firmen wurden von einer Firma Bluewater Partners S.A. vermarktet. Dieses Unternehmen wurde in Panama registriert und hat seinen Sitz auf den Cayman Islands. Laut einem Firmenprofil sieht das Unternehmen unter anderem seine Aufgaben darin, Unternehmen dabei zu helfen, „Weltklasse Investor Relations“ aufzubauen und einen „liquiden öffentlichen Markt für die Aktien der Unternehmen“ zu kreieren. Daneben heißt es: „Unser Engagement ist so strukturiert, dass der Erfolg des Unternehmens unser Erfolg ist“, wird Myron Gushlak in dem Profil zitiert. Gushlak ist kein unbeschriebenes Blatt. Gegen ihn liefen bereits Verfahren in den USA und auf den Cayman Islands unter anderem wegen Kursmanipulation von so genannten Penny Stocks. Dem Management von Bluewater Partners gehört auch eine gewisse Elena Furman an. Sie wiederum agiert auch für die Promotingfirma REV Solutions LLC, die drei Kunden betreute: Star Energy, Stargold Mines und Russoil. Und Frick rühmte sich in seiner E-Mail-Hotline selbst „erstklassiger Kontakte zum Management“ der Firma Star Energy.

      Als Gründer von Bluewater Partners im panamaischen Handelsregister eingetragen ist unter anderem ein gewisser Silvestre Hutchinson. Dem Namen von Hutchinson begegnet man wieder, wenn man sich die Vorstandsliste von Russoil zum Zeitpunkt der Frick-Empfehlung anschaut. Ob Zufall oder nicht: Hutchinson saß auch im Vorstand von Quest Minerals + Mining – gemeinsam mit einem gewissen Marcus Segal. Segal wiederum saß zum Zeitpunkt der Empfehlungen durch Frick im Vorstand von Stargold Mines und Star Energy. Auch beim in Panama registrierten Promoting-Unternehmen IAB Island Ventures stößt man auf Silvestre und Margot Huchinson als Direktoren. IAB hat für den – später wieder rückgängig gemachten – Deal zwischen Star Energy und Volga-Neft laut Filings der US-Börsenaufsicht SEC Provisionen erhalten. Die Verbindungen zwischen den Unternehmen sind demnach vielschichtig und undurchsichtig.

      SEC-Filings sprechen eine eindeutige Sprache

      „Frick teilte seinen Abonnenten in verschiedenen Börsenbriefen mit, sich mit den Vorständen der Star Energy Corp., der Stargold Mines Inc. und der Russ Oil Corp. getroffen und mit diesen über die Entwicklungen der von ihm empfohlenen Firmen gesprochen zu haben“, sagt Anwalt Morlin. „Die tatsächlichen Umstände der Firmen hätten ihm daher bekannt sein müssen, zumal die SEC-Filings eine eindeutige Sprache sprechen. Stattdessen schilderte er die Firmen einseitig beschönigend als enorm gewinnträchtig.“

      Die Klägeranwälte stützen ihre Schadensersatzforderung auf drei Anspruchsgrundlagen: Zum einen soll Frick nach ihrer Auffassung Pflichtverletzungen aus dem Abonnementsvertrag begangen haben; dabei stützt sich die Kanzlei auf eine Entscheidung des Bundesgerichtshof vom Februar 1978, in der die Voraussetzungen einer solchen Haftung näher aufgeschlüsselt wurden.
      Daneben kommt nach Meinung von Rotter Rechtsanwälte eine Haftung aus unerlaubter Handlung wegen Kursmanipulation hinsichtlich der drei Aktienwerte im Zeitraum zwischen Oktober 2006 und Juni 2007 in Betracht.
      Ferner fallen – zumindest nach Meinung der Klägeranwälte – unrichtige Angaben in Börsenbriefen auch unter den Anwendungsbereich des Kapitalanlagebetrugs nach Paragraph 264 a Strafgesetzbuch, so dass auch insoweit eine Haftung aus unerlaubter Handlung bestünde. „Uns liegen bisher keinerlei Informationen vor, dass diese Verdächtigung den Tatsachen entspricht“, schreibt dazu allerdings die Berliner Kanzlei Schwarz, Kelwing, Wicke, Westpfahl, die Markus Frick vertritt.
      Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte Anfang Oktober insgesamt zwölf Büros und Wohnungen des umstrittenen Börsengurus und Moderators der abgesetzten N24-Sendung „Make Money“ Markus Frick durchsucht. Es werde dem Verdacht nachgegangen, ob Frick in seiner kostenpflichtigen E-Mail-Hotline wertlose Aktien nach oben gepusht, die Papiere aber selbst verkauft haben soll, bestätigte Michael Grunwald, Pressesprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft. „Es geht um Börsenmanipulation.“ Die Ermittlungen dauern nach Auskunft von Grunwald noch an.
      Bereits im Frühling war eine Anzeige gegen den Ex-Bäckermeister bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingegangen. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte geprüft, ob ein Fall von Marktmanipulation vorliege und den Fall dann an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Die Erkenntnisse der BaFin seien in die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft eingeflossen, bestätigte Grunwald. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat derweil einen Beanstandungsbescheid an N24 wegen der Sendung „Make Money – Die Markus-Frick-Show“ erstellt und wird ihn in den nächsten Tagen an den Sender schicken. „Beanstandet wird darin Schleichwerbung und ein Verstoß gegen Regeln für Sponsoring“, erklärt Wolfgang Flieger von der BLM
      Avatar
      schrieb am 06.02.08 14:51:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      Markus Frick
      Anleger bekommt Schadenersatz
      Von Börse Online

      Der Börsenbrief-Herausgeber Markus Frick muss einem geschädigten Abonnenten Schadenersatz zahlen. Der Abonnent hatte durch Fricks Anlagetipps Verluste in fünfstelliger Höhe erlitten. Diese soll Frick nun erstatten.


      Das Landgericht Heidelberg verurteilte den Börsenbrief-Herausgeber und Ex-Moderator einer Börsensendung dazu, einem Abonnenten seiner E-Mail-Hotline einen fünfstelligen Kursverlust zu erstatten. Der Kläger hatte auf Fricks Anlageempfehlungen vertraut.

      „Soweit uns bekannt ist, handelt es sich um das erste Urteil gegen den früheren Bäckermeister Frick wegen falscher beziehungsweise unzulänglicher Information und Beratung der Abonnenten über die empfohlenen Unternehmen“, sagt Rechtsanwalt Theo Rauh von der Düsseldorfer Kanzlei PPR & Partner, die den Kläger vertritt.

      Frick hatte in seiner kostenpflichtigen „Markus Frick E-Mail-Hotline“ Investmentempfehlungen gegeben. Für 898 Euro im Jahr erhielten Abonnenten börsentäglich eine Mail von Frick. Doch der Anleger, der nun vor dem Landgericht Heidelberg Erfolg hatte, fuhr mit den Empfehlungen des gelernten Bäckermeistes einen fünfstelligen Verlust ein. Die Heidelberger Richter verdonnerten Frick nun dazu, die Kursverluste zu ersetzen. Auch andere Anwaltskanzleien haben bereits mehrere Schadenersatzklagen gegen Frick eingereicht - und hoffen auf eine Signalwirkung des Heidelberger Richterspruchs.

      Das Urteil mit dem Aktenzeichen 2 O 261/07 ist noch nicht rechtskräftig.


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