Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 1343)

[prallhans]

Noch was: öl unter 20$ ist nicht nur Überangebot. Ölaktien muss man sehr genau anschauen. Auch da drohen die Divis zu kippen. Und Öl könnte für immer an Bedeutung verlieren

[prallhans]

Adidas hat ein Geschäftsmodell und das heisst Spass und Freizeit. Verzichtbar in einer Kriegswirtschaft. Das ist einfach so. Die bestellen keine Bekleidung in Asien. Und die kaufen dann keine deutschen Produkte. Teufelskreis solange der unsinnige Totallockdown währt. Börsen sind aber gestützt siehe Fed Bilanz

[otho]

zu DIS

https://www.nytimes.com/2020/04/12/business/media/disney-ceo…


Auszug:
But Disney’s much-imitated model was almost perfectly exposed to the pandemic. The shift from on-screen entertainment into in-person experiences helped Disney become the biggest media company in the world. But those businesses have been impossible to protect from the pandemic. The company’s largest division brought in more than $26 billion in the year ending last June by extending its brands to cruise ships and theme parks. Those are all shuttered now. It has three new cruise ships under construction in Germany, their futures unclear. The jewel in its second largest division, television, is ESPN, which in a sports-less world is now broadcasting athletes playing video games. The third group, studio, had expected to bring in most of its revenue from movie openings in theaters, which are now closed.
There has been a glimmer of good news in the introduction of Disney+. The company’s troubled share price jumped about 7 percent in after-hours trading last Wednesday on the news that the streaming service had attracted 50 million subscribers. But the project is still an investment, years away from generating revenue that could replace a big movie opening in theaters. And the service is desperate for new content — at a time when television and film production has ground to a halt.

Credits gehen an New York Times und Eddie Elfenbein von Crossing Wall Street

Seltsam, dass ich mich erst Mitte letztes Jahr intensiv mit den Themen von Taleb: schwarzer Schwan, Antifragilität beschäftigt habe (ohne großartig danach zu handeln 😉). Manches risikoaffine Geschäft habe ich schon länger gemieden (Luftfahrt und Banken). Wie sich jetzt bei DIS zeigt wird die Anfälligkeit automatisch höher, wenn man alle Felder bespielen will. Die Umsatzströme sind dann eigentlich diversifiziert, aber weil der Kern aus Unterhaltung, Freizeit, Happening besteht, kommt das Problem trotzdem geballt auf allen Ebenen, mit Ausnahme Streaming und Lizenzgebühren. Plötzlich ist auch der Sportkanal ESPN kein Anker mehr.

Gute Zeit, um über den wahren Begriff von Risiko nachzudenken.

Btw: In meinem Hauptdepot Consors haben die Bankbeamten die Risikoeinschätzung meines Depots von B auf D erhöht, von jetzt auf gleich. Vorher deutlich niedriger, jetzt deutlich höher als der Dax. Obwohl der Depot-Löwenanteil besteht aus: MSFT, CSCO, JNJ, MRK, PAYX, IBM, ABBV, Dt. Telekom, GSK.. Da wird dann stumpf Value at Risk weitergerechnet, oder irgendwas anderes? Null aussagefähig in Situationen, die das Normale überschreiten, und gerade dafür bräuchte man eigentlich eine vernünftige Risikobewertung. Fun Fact: bin 8% über Dax seit 1. Januar 😲

Als intelligenteres Hausmittel kann ich empfehlen, sich seines Simulationskopfes zu bedienen, Szenarien durchzuspielen, Chance-Risiko abzuwägen, wir machen das sowieso die ganze Zeit im Alltag. Bei Geldanlagen lohnt es sich überproportional. Es bedeutet auch nicht, dass man immer defensiv ist, eher, dass man die Abwägung zwischen Chance und Risiko bewusst getroffen hat. Den defensiven Teil würde ich deswegen prominent beachten, weil uns der im Spiel hält, if things are going South..

Für mich ist defensiv: PG, Nestle, Unilever, KMB, CHD, HRL etc. Aktien für Essen, Trinken, Putzen
und Unternehmen die im Neuland für die Infrastruktur sorgen

[haowenshan]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.340.330 von haowenshan am 15.04.20 20:54:21

ah ich seh gerade, die sz hat auch darüber geschrieben
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/adidas-coronavirus-st…

[haowenshan]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.336.331 von codiman am 15.04.20 15:57:15

Zitat von codiman: Dann kam ADIDAS.

ADIDAS holt sich von der KfW 2,4 Mrd. EUR ! Unsere (hier im Thread) oft und viel gefeierte ADIDAS.
-Kerngesundes Unternehmen,
-super Marke,
-hohe Marge (Schuh für 5 US $ produzieren und für 100 US $ verkaufen),
-online Vertrieb stark
...braucht Geld um weiter existieren zu können?!
Schmeißt das nicht einen Teil unserer Überlegungen über den Haufen?
Kommt vielleicht doch ein zweiter Tsunami, der alles durcheinander wirbelt ?

ad adidas.

vorweg ich habe keinen handelshintergrund aber so richtig überraschen tun mich liquiditäterfordernisse in dieser höhe nicht, nachdem ich es mir jetzt überschlagsmässig angesehen habe:

sie haben um die 23,6 mrd € umsatz (also grob 2 mrd € pro monat) (davon 3 mrd € e-commerce/internet), davon bleiben ihnen am ende des tages knapp 2 mrd € gewinn/jahr. als gross margin geben sie 52% an, nettoliquidität unter 1 mrd € zum jahresanfang

ihnen brechen global (!) (angefangen mit china seit jänner) de fakto sämtliche umsätze weg (so hoch ist der online anteil nicht), an kosten werden sie kurzfristig nicht allzu viel einsparen können, ob sie außerhalb europas viel an staatlicher unterstützung wie zb kurzarbeit erwarten können, weiß ich nicht. gegebenenfalls sind bzw wurden artikel für neue saison gerade vorzufinanzieren gewesen, ich denke auch, dass gerade jetzt zum frühlingsbeginn für sportartikel eine wichtige saison ist. sport-großevents, die die umsätze ankurbeln könnten, wie fußball-wms, olympia, etc wird es bis es eine impfung gibt wohl nur in dosierter form geben...

also ich denke nicht, dass es ihnen recht viel anders geht als einem kleinem handelsbetrieb, für eine gewisse zeit können sie eine schließung ihrer läden durchhalten, aber monate sicher nicht...

[Eye2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.339.616 von Diogenes48 am 15.04.20 20:00:55

Zitat von Diogenes48: Die Entscheidungen heute, die Kontaktbeschränkung aufrecht zu halten wird die Deutsche Volkswirtschaft in erheblichen Maße belasten, wenn nicht sogar in Teilen zerstören.
Gute Nacht Deutschland.

Why so panic? Du hast ja mehr Angst als die Hysteriker, die gegen jeden anschreien, der auch nur an Lockerungen denkt.

Das was passiert war abzusehen, aber auch das wird die Industrie nicht umbringen. Es schreit halt jetzt jeder so laut wie möglich, wie schlecht es ihm geht. Vielleicht fällt was ab vom Gabentisch. Adidas hat's vorgemacht.

Klar ist das peinlich und Banane und strukturell, äh, teuer (speziell für die, die sie gerade vorgeben zu schützen). Aber gut, so ist die Welt. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es anderswo entscheidend anders ist? Schau nach Frankreich, die drehen noch mehr am Rad. König Macron gefällt sich als Louis Deux Mille Vingt, der allen Untertanen vorschreiben kann, dass sie nur 1km von zu Hause rumlaufen dürfen.

Was habt ihr eigentlich immer mit euren "Qualitätsaktien"? Fünfach secured nach Dividendenzahlungen? Haltet ihr das für wesentlich? Ich halte es eher für einen Fehler, ein vernünftiges Mass an Risikobewusstsein ist zu bevorzugen, bei der Risikoaversion des Zeitgeistes. Aber gut, für richtig wesentlich halte ich nur eins: So wenig Liquidität wie möglich. Denn die ist gar nicht so viel wert, wie die Leute denken. Und mit jedem Tag weniger.

Grüsse Juergen

[prallhans]

Adidas hat 59.000 Mitarbeiter. Davon ganze 7.500 in Deutschland. Warum bekommen sie von Deutschland Staatshilfe? Die Wertschöpfung ist im Ausland.

[Diogenes48]

Die Entscheidungen heute, die Kontaktbeschränkung aufrecht zu halten wird die Deutsche Volkswirtschaft in erheblichen Maße belasten, wenn nicht sogar in Teilen zerstören.
Gute Nacht Deutschland.

Ich kann nur allen Investoren raten, m.M., raus aus Deutschen Werten und auch gleich aus Europäischen, die nicht mind. 2/3 Ihrer Erträge aus nicht EU Ländern gewinnen - denn wenn Deutschland hustet, bekommt der Rest der EU Fieber.

Das wird uns die Vergesellschaftung der Schulden in Europa bringen - Eurobonds - einen weiteren Weg in den Sozialismus und oh Freude einen Lastenausgleich - nichts weiter als Steuererhöhung auf Besitz
des "Mittelstand" - womit Du und Ich gemeint sind und nicht die 60% der Bevölkerung die vom Staat mehr oder weniger alimentiert werden. Oder darf es vielleicht eine Hauszinssteuer sein, wie in der Weimarer Republik, die Politik wird sich schon etwas einfallen lassen um die jetzt in einigen Bereichen ziemlich sinnlos gemachten Schulden - ala Adidas - einzutreiben.

Was tun, Guter Rat ist teuer, Eigentum belasten ?, Wohnsitz wechseln ?, Vermögen Vergesellschaften ?,
auslagern nach GB ? Diese und ähnliche Fragen werden uns sicher die nächsten Monate neben der Frage in welche Aktien investiere ich, beschäftigen - besonders dann, wenn dieses Investment zur Altersabsicherung gedacht ist.

Investment in "Safe Haven" ist angesagt, wir Privatanleger wollen Anteile an Unternehmen, die überdurchschnittlich „stabil“ sind und ein „sicheres Geschäftsmodell“ aufweisen „moat stocks“!

Ich glaube, das wir noch einmal auf Grund der schlechten Quartalszahlen 1.Q + 2.Q. Rückläufe haben werden, sicher sehr unterschiedlich in den einzelnen Aktien - hier wird man genau hinsehen müssen -
aber das diese vergängliche Pandemie auch eine sehr große Chance für alle die sein wird, die z.Zt. Cash halten und neu investieren können. Zumal wenn auch noch der Zeithorizont groß genug ist.

What goes down, must come up

[ORACLEBMW]

Und warum steigt dieser Dow wieder etwas? Er müsste stur straks runter rasen...

[ORACLEBMW]

Unfassbar, dass die deutsche Regierung ein globales Unternehmen wie Adidas, das jahrelang Geld an die Aktionäre ausgeschüttet hat (wo sind die Mrd. Gewinne hin?), heute mit deutschen Steuergeldern finanziert.

Warum hat Adidas keine Kapitalrückstellungen gebildet? Etc.

Adidas gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

So eine unfähige Regierung.

Wen stört es wenn Adidas pleite geht? Steuern haben die sowieso nie bezahlt, Arbeitsplätze haben die irgendwo in Bangladesh...