Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 1597)

[int21]

Moin,

Nachdem ich mich monatelang hier nicht meldete auch von meiner Seite ´mal wieder ein Lebenszeichen. Hat sich seit dem letzten Posting einiges getan, kurz der Reihe nach:

Privat habe ich zwischendurch den Unterschied zwischen gesund und nicht gesund kennen gelernt, nicht am eigenen Leib aber sehr nah bei – so ein Touchdown verändert die Perspektiven und wir können von Glück sagen, dass unsere kleine Family da so gut wieder `raus gekommen ist. Vielleicht auch eine Folge davon war dann die endgültige Entscheidung für eine maritim-segelnde Pretiose, man lebt halt nur einmal. Dies wiederum hatte durchaus Auswirkungen auf das Vorsorgedepot, denn ich habe zum ersten Mal eine größere Summe zu diesem Zweck entnommen und damit einen Punkt genutzt, der aus meiner Sicht eine Vermögensbildung mit Aktien deutlich attraktiver macht als so manch andere Art derselben: wenn sich das Leben ändert, kann man zwischendurch auch Teilentnahmen machen. Klar braucht´s dafür auch Disziplin um dieser Versuchung gewöhnlich zu widerstehen, aber das ist echte Freiheit, und die habe ich genutzt. Ironie der Geschichte: das Depot steht trotzdem aktuell höher als am Jahresanfang.

Bei der Gelegenheit ging meine noch steuerfreie Position Indus (kurz > 40) komplett über Bord, ebenso der letzte DWS-Fonds, der einen irgendwie vollkommen leblosen Eindruck machte. Bei Indus störte mich einfach mehr und mehr das doch wenig ambitiöse Management zusammen mit dem starken nationalen Fokus, der Kurs sprach denn auch die gleiche Sprache. Ein ähnliches Schicksal steht vermutlich einem Teil meiner Equinor und in jedem Falle Yara bevor, auch sowas was schon viel zu lange dahin dümpelt – da warte ich aber bis der Kurs wieder am oberen Ende des Seitwärtstrends angelangt ist.

Ansonsten habe ich übers Jahr immer ´mal wieder Fundstücke hinzugefügt, dieser und der GB-Thread lassen da ja keinen Mangel aufkommen und es besteht eher die Qual der Wahl als echter Mangel an Ideen. Manches funktioniert, anderes nicht, zu verlockend waren jüngst der Einstieg bei Geo Group und früher im Jahr Aufstockungen bei Altria. Ich merke, dass ich meine Disziplin bei Verlustpositionen noch stärker trainineren muss, aktuell mahnen mich da Marker und Galectin. Die Jahresperformance wird bereinigt um Zu- und Abflüsse heuer irgendwo bei +18 % pendeln. Damit bin ich vermutlich eher im hinteren Feld der hiesigen Cracks, aber für mich persönlich bin ich eigentlich damit zufrieden. Derzeit sieht die Mannschaft so aus:

** steuerfrei

18,1% ** FUCHS PETROLUB
13,4% ** MOWI
9,6% ** WHEATON PRECIOUS METALS
5,3% ** EQUINOR
5,3% S+T
3,4% ** NESTLE
3,2% SIMULATIONS PLUS
2,8% ALTRIA
2,7% ESSITY
2,1% NOVO-NORDISK
2,0% PHILIP MORRIS
2,0% SANDSTORM GOLD
1,7% NOVOZYMES
1,6% PAYPAL
1,6% SVENSKA CELLULOSA
1,5% FRANCO NEVADA
1,3% VERICEL
1,2% MONGODB
1,2% EDWARDS LIFESCIENCES
1,2% GEO GROUP
1,2% YARA
1,0% ABBOTT
0,9% GALECTIN THERAPEUTICS
0,9% JOHNSON + JOHNSON
0,9% FABASOFT
0,7% CRYOLIFE
0,7% KINDER MORGAN
0,7% MARKER THERAPEUTICS
0,7% IDORSIA
0,6% ADMA BIOLOGICS
0,6% DOCUSIGN
0,5% LANCASTER COLONY
0,5% VISA
0,5% SWEDISH ORPHAN BIOVITRUM
0,4% MICROSOFT
0,3% NOVARTIS
0,3% BIOLIFE SOLUTIONS
0,2% ELASTIC
7,5% Cash

Die Altpositionen Fuchs, Mowi und WPM waren übrigens alle mal klein und wuchsen über die Zeit in ihr aktuelles Übergewicht hinein, sie stehen folglich aber auch unter allgemein strengerer Aufsicht. Angst vor kleinen Positionen und/oder Nebenwerten habe ich nicht. Ob Fuchs auch künftig so prominent vertreten bleibt werden wir sehen, aktuell scheinen ja viele für europäische Aktien verhalten optimistisch auf 2020 zu blicken. E-Mobile sehe ich bislang nur vereinzelt, Ladeinfrastruktur für solche quasi gar nicht, alles noch sehr viel Ambition und wenig Wirklichkeit. Fuchs selber sieht offenbar im E-Mobil sogar eine Chance für höherwertige Schmierstoffe, aktuell ist Investitionsphase, ab 2020 sollen die Zahlen wieder freundlicher werden. Wohlan.

Allen, die hier täglich unermüdlich und äußerst kompetent schreiben hiermit mein herzliches DANKE für Eure Mühen und Eure Geduld, und manches Mal auch für´s dicke Fell wenn mal die Fetzen fliegen. Auch wenn ich nur ab und an aus der Versenkung auftauche lese ich doch täglich sehr gerne Eure Posts …. und lerne demütig dazu . Wenn wir alle eine etwas bessere Welt wollen, dann halten wir Threads wie diesen hier am Leben, wo kostenlos erstklassiges Wissen geteilt und durchaus eine konträre Meinung auch einmal wertgeschätzt wird. Sowas untergehen zu lassen führte das Ziel solch einer Plattform vollkommen ad absurdum: wenn die Klügeren immer nachgeben übernehmen die Dummen die Macht.

Der hier versammelten Gemeinde an dieser Stelle schon einmal ein frohes, friedliches Weihnachtsfest sowie einen guten Start ins neue Jahr – und uns allen auch 2020 gute Geschäfte

int21

[prallhans]

Polyus, Sberbank, Nornickel, Gazprom, Evraz, Lukoil, Mosenergo

[vidar]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.213.676 von clearasil am 21.12.19 17:40:45

Russland läuft derzeit gut und hätte das Zeug dazu ... weiter gegenzuhalten.

[clearasil]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.213.634 von prallhans am 21.12.19 17:31:34

jeder trend hat a end - stimmt. aber wenn der us-trend bricht, zeigst du mir den der dann dagegen hält. papua-neuguinea vielleicht.

Trump will einen schwächeren dollar, wollte er 2019 auch schon.

ich sag mal so: D und EU werden nicht schlechter laufen als USA.

Rezession sehe ich keine, sollten wir auch in 2019 schon haben, da müssten schon unerwartete Schocks kommen. Und das weiß auch keiner.

Wir sind dabei heiss zulaufen, was bekanntlich schön ist, aber dann immer mal in einem kühlen Bad endet.

ansonsten bin ich in Einzelunternehmen und deren individuellen Aussichten investiert.

[prallhans]

eben. jeder Trend hat a End.

Eurostoxx 600 am Jahrzehntwiderstand. Und Trump will einen schwachen Dollar. Das hilft den Emergings. Und über einen stärkeren Euro profitiert die Eurozone, zudem wenn Lagarde, bzw. die Einzelstaaten die Schuldengrenzen reissen.

Tech sehe ich dann endlich zumindest in den USA nicht mehr als Outperformer. Kommen die USA in die Rezession? Und zieht das wie immer die Welt mit runter?

[clearasil]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.213.448 von prallhans am 21.12.19 16:47:12

@ prallhans - ja, sehr interessante Frage. Zeig mir die Länderindizes, die stärker sind wie die USA aktuell? Bovespa ist nett, wird aber von der Inflation aufgefressen.

QE X-adrenaline wirkt.

[prallhans]

die Gretchenfrage lautet, ob US Aktien oder EU Aktien in 2020. Oder Emerging Markets?

[clearasil]

https://seekingalpha.com/article/4313633-big-cap-stocks-to-b…

georakelte Top- und Flopbranchen USA für 2020:

tech und energy unten - was auch meinem orakel entspricht.

[jambam1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.209.596 von Rastelly am 20.12.19 20:04:00

Zitat von Rastelly: @ investival

super dieser Beitrag.
Jeder der ein wenig Zeit übrig hat , sei es auch über Weihnachten,
sollte sich Werner Sinn anhören und ansehen über den Klimawandel:

Es ist und bleibt eine Zauberformel!

Gruss RS

Wenn hier grad von Wahrheiten die Rede ist und dass man sie über die Feiertage zu sich nehmen könnte, dann bitte auch diesen Beitrag von Kachelmann:

https://meedia.de/2019/04/26/kachelmann-ueber-duerre-warnung…

26.04.2019 | 19:11 Uhr26.04.2019 um 19:18 Uhr
Kachelmann über Dürre-Warnungen der Medien:
“Über 90 Prozent aller Geschichten zu Wetter und Klima sind falsch oder erfunden”

[startvestor]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.209.392 von investival am 20.12.19 19:30:14

Einfach cleverer handeln und dann kriegt man das mit den max. 10.000 Euro Verlust in den Derivaten von Option bis CFD schon hin? Das schaffen nur Minitrader. Ansonsten ist das ausgeschlossen. Stell dir vor jemand hat Gewinntrades von 100.000 Euro. Der müsste ein Übergenie sein, um nur 10.000 Euro Verlusttrades zu machen. Der wäre der beste Trader der Welt, dann kann er auch nach Thailand oder Costa Rica oder Monaco usw. ziehen - aus Steuergründen.

Nee, dieses Gesetz ist ein Derivateverbot und weil das viele nicht verstehen werden, werden sie 2021 furchtbaren Ärger mit dem Finanzamt kriegen. Da werden viele Leute (wie immer) per Saldo Verlust machen und diesmal überraschend hohe Steuerforderungen bekommen. Nur die Minitrader werden es nicht merken.

Bin gespannt, wie die Broker das lösen? Wäre besser, die Deutschen komplett rauszuschmeißen um den Ärger zu vermeiden. Und das, nachdem sie wegen Brexit nach Deutschland gezogen sind (z.B. IG). Was ein Mist.