Rio Tinto steigert Produktion - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

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Der Minenbetreiber Rio Tinto plc (ISIN GB0007188757/ WKN 852147) konnte im Jahr 2005 eine deutliche Produktionssteigerung erzielen.

Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, erhöhte sich die Gewinnung von Eisenerz um 16 Prozent auf 124,5 Millionen Tonnen, von Bauxit um 33 Prozent auf drei Millionen Tonnen, von Aluminium um 2 Prozent und von raffiniertem Gold um 23 Prozent auf 369.000 Feinunzen.

Die Eisenerzaktivitäten in Hamersley im Bundesstaat Western Australia konnten im Schlussquartal sowie im Gesamtjahr sogar Absatzrekorde ausweisen. So konnte der Absatz um 15 bzw. 18 Prozent gesteigert werden.

Die Aktie von Rio Tinto stieg gestern in London um 0,26 Prozent auf 2.822,23 Pence.


Wertpapiere des Artikels:
RIO TINTO PLC


Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),09:11 18.01.2006

[resistenz]

Pinke Diamanten

von Michael Vaupel

Interessant, interessant, was ich hier in Westaustralien so alles lerne. Gerade steht auf meiner Agenda: Rio Tinto.

Wenn Sie sich ein wenig mit Rohstoffen beschaeftigen, haben Sie den Namen dieses britisch-australischen Rohstoff-Riesen (Exploration, Foerderung von Ressourcen ...) sicherlich schon einmal gehoert.

In Westaustralien hat Rio Tinto eine riesige Diamantenmine (genannt "Argyle"), die mich besonders interessiert hat. Warum? Dort werden die seltenen pinken (oder rosa) Diamanten gefoerdert ... und zwar liefert diese eine Mine sage und schreibe 95 % der WELTPRODUKTION pinker Diamanten.

Pinke Diamanten, was hat es mit denen auf sich? Die sind eine Klasse fuer sich. Zum Vergleich: Wenn Sie einen weissen Diamanten nehmen – ein Karat, gute Qualitaet – dann muessen Sie dafuer un die 20.000 Dollar (US-Dollar) auf den Tisch legen. Fuer einen pinken Diamanten, ebenfalls ein Karat, ebenfalls gute Qualitaet, sprechen wir hingegen gleich von 400.000 Dollar. Das gibt Ihnen einen Eindruck von der Seltenheit und Begehrtheit dieser pinken Diamanten.

(Ein kleiner Exkurs: Gerade soll der Sultan von Brunei einen bestellt haben, groesser als 1 Karat, Kaufpreis mindestens 1 Million US-Dollar. Wenn Sie richtig reich und noch bearisher als Martin Weiss oder Bill Bonner sind, dann sollten Sie weniger Gold kaufen ... als vielmehr Diamanten. Ueberlegen Sie einmal: Eine Million in Gold ist physisch eine ganze Menge. Eine Million in pinken Diamanten angelegt ... entspricht 1 oder 2 Diamanten, leicht transportabel, leicht zu verstecken.)

Irgendwie hat es Rio Tinto echt raus ... denn voellig klar, dass in die Argyle-Mine investiert werden muss. Solange Rio Tinto bei der Foerderung pinker Diamanten praktisch ein Monopol besitzt, sollte Rio Tinto das auch ausnutzen (aus Sicht des Unternehmens die richtige Entscheidung) – was bedeutet, dass die Produktion in dieser Mine moeglich ausgebaut werden sollte.

Und Rio Tinto hat es echt geschafft, aus den Investitionen in die Argyle-Mine – die aus Eigennutz erfolgen – auch noch einen anderen Nutzen zu ziehen: Rio Tinto hat der westaustralischen Regierung vorgeschlagen, den Anteil Westaustraliens an den Gewinnen der Argyle-Mine (die sogenannten "royalties") von 7,5 % auf 5,0 % zu senken. Im Gegenzug moechte Rio Tinto 900 Millionen US-Dollar in die Erweiterung der Kapazitaeten stecken. Naja, was heisst schon `im Gegenzug`, denn die Investition in die Argyle-Mine ist einfach betriebswirtschaftlich sinnvoll.

Aber das Management von Rio Tinto hat sich wohl gedacht: "Versuchen koennen wir es ja mal", und hat deshalb letzten Monat bei der westaustralischen Regierung maechtig Druck gemacht. Diese hat nun zugestimmt: Ok, 5,0 % statt 7,5 % sind auch ok.

Was mir sofort aufgefallen ist: Trotz dieser 900 Mio. Dollar schweren Investition wird die Foerderung der Argyle-Mine ab diesem Jahr nicht etwa steigen – sondern zurueckgehen. Ohne Investitionen wuerde die Foerderung schon dieses Jahr gegen Null tendieren. Grund: Die einfach abbaubaren pinken Diamanten sind abgebaut, nun muss Rio Tinto richtig tief in die Erde gehen und unterirdisch foerdern (vorher war eine offene Mine moeglich). Trotz der 900 Mio. Investition wird die Produktion pinker Diamanten im laufenden Jahr deshalb um rund ein Drittel (Quelle: Australian Financial Review) zurueckgehen.

Halten wir fest: 95 % der WELTPRODUKTION pinker Diamanten stammen aus der Argyle-Mine in Westaustralien. Die Produktion dieser Mine geht trotz hoher Investitionen drastisch zurueck – in diesem Jahr um ein Drittel. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage stabil bzw. steigt leicht. Fuer mich voellig klar, dass die Anlage in pinken Diamanten in den naechsten Jahren eine sichere Sache sein wird.

Tja, fuer Normalsterbliche wie uns ist eine "Diversifikation" in pinke Diamanten mit einem Einzelpreis von mindest. 400.000 Dollar allerdings leider keine Alternative ...

Viele Gruesse,

Michael Vaupel