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    Immer mehr Fonds machen dicht! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.09.02 11:43:36 von
    neuester Beitrag 19.09.02 12:32:57 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 19.09.02 11:43:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      SJB FondsSkyline: Fondsschließung - und nun?
      [19.09.2002 - 10:30 Uhr]
      Korschenbroich (ots) - Unverhoffte Fondsschließungen sind
      ärgerlich und können teuer werden. "Investoren sollten schnell
      reagieren, Kostenfallen meiden und ihrer Allokationsstrategie treu
      bleiben", sagt Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline
      OHG 1989 "Es wird schließlich nur ein defektes Werkzeug gegen ein
      funktionierendes ausgetauscht."

      Um einen Fonds zu schließen, gibt es drei Gründe.
      Marktveränderungen können die Investmentkoordinaten verschieben. Ein
      Beispiel ist der Invesco GT Hongkong. Vor Rückgabe der Kronkolonie an
      China 1997 war es sinnvoll, sich auf Hongkong zu konzentrieren,
      danach nicht mehr. Der Fonds wurde verschmolzen mit dem Invesco GT
      PRC, der auch an den Börsen Shanghai und Shenzhen präsent ist.
      Zweitens können Fondsgesellschaften fusionieren. Um Doppelungen in
      der Produktpalette zu vermeiden, bleibt von mehreren Fonds mit
      identischem Anlagehorizont in der Regel nur einer übrig. Beispiele
      sind die Fusionen von Morgan Chase und Flemings oder Allianz und Dit.
      Und drittens: Der Fonds ist einfach erfolglos. Negative Ergebnisse
      und Mittelabflüsse lassen das Fondsvolumen schmelzen. Das treibt bei
      gleich hohem Verwaltungsaufwand die Kostenquote in die Höhe. Dies
      wiederum wirkt sich negativ auf die Performance aus. Ein Beispiel
      dafür ist nahezu die komplette CB Fund-Linie von Adig. 34 Fonds
      dieser Reihe werden am 30. September geschlossen. "Fonds mit einem
      Volu- men von unter 15 Millionen Euro sind kaum profitabel zu
      verwalten", betont Gerd Bennewirtz, Gründungsgesellschafter der SJB
      FondsSkyline. "Solche Fonds sind grundsätzlich mit Vorsicht zu
      genießen."

      Nach Angaben des unabhängigen Datenbankanbieters Eurofonds sind im
      letzten Jahr 791 Fonds geschlossen worden. 2002 waren es bis Mitte
      September nach aktueller Datenlage bereits 698 Fonds, von denen
      allerdings 396 keine Angaben zu den Gründen machten. 161 Fonds wurden
      fusionsbedingt eingestellt, 111 aufgrund zu geringen Volumens. Acht
      Fonds endeten mit Ihrer Laufzeit, 20 wegen Beendigung der
      Vertriebszulassung, und zwei Fonds wurden wegen Liquidation der
      Gesellschaft geschlossen. "Am Ende dieses Jahres werden",
      prognostiziert Bennewirtz, "insgesamt über 1.000 Fonds geschlossen
      sein." Grund: Von den 7.536 in Deutschland zugelassenen Fonds haben
      nicht weniger als 2.461 ein Volumen von weniger als 15 Millionen
      Euro. Bennewirtz: "Jetzt rächt sich, dass sich die Auflagepolitik der
      Gesellschaften nicht am Markt, sondern am Marketing orientierte."

      Die Schließung eines Fonds ist zunächst allein Angelegenheit der
      Fondsgesellschaft. Das deutsche Recht regelt lediglich den zeitlichen
      Ablauf. Zuerst muss die Bundesanstalt für
      Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin unterrichtet werden. Deren
      Entscheidung muss im Bundesanzeiger und im Rechenschaftsbericht oder
      Halbjahresbericht des Fonds angezeigt werden. Die Gelegenheit dazu
      gibt es also nur zweimal im Jahr. Mit der Bekanntmachung beginnt eine
      Kündigungsfrist von drei Monaten. Soviel Zeit bleibt Investoren
      maximal, um auf die unliebsame Nachricht zu reagieren. "Schneller ist
      aber besser", rät Bennewirtz. "Die Motivation des Fondsmanagements
      geht erfahrungsgemäß gegen Null."

      Investoren fallen bei einer Fondsschließung oft aus allen Wolken.
      Besonders diejenigen, die mit einer antizyklischen Nachkaufpolitik
      eigentlich alles richtig gemacht haben. Per KAG-Dekret werden sie nun
      gezwungen, ihre Verluste zu realisieren, und bekommen nur ihren
      Anteil am aktuellen Fondsvermögen wieder. Um das Geld im Haus zu
      halten, bieten die Gesellschaften oft an, kostenlos in einen anderen
      Fonds des Hauses umzuschichten. Einige Gesellschaften verlangen für
      diese Selbstverständlichkeit Gebühren und disqualifizieren sich damit
      selbst.

      "Gratis zu switchen, ist zwar die günstigste Form der
      Schadensbegrenzung", so Bennewirtz, "aber nicht immer die beste.
      Niemand sollte, um Gebühren zu spa-ren, seine durchdachte Asset
      Allokation opfern." Genau das würde man aber tun, wenn man
      beispielsweise von einem Deutschland- in einen Osteuropafonds
      wechseln würde, wie es Griffin Capital Management gerade angeboten
      hat. Bei Verkauf der Fondsanteile ist zu beachten, dass nach
      geltender Rechtsauffassung die steuerliche Spekulationsfrist gilt.
      Liegen zwischen der Anschaffung der Fondsanteile und der
      Fondsschließung weniger als 12 Monate, dann ist ein eventuell
      erzielter Gewinn voll steuerpflichtig. Allerdings gehören erzielte
      Gewinne zu den seltensten Schließungsgründen. Verluste können
      innerhalb der Spekulationsfrist steuerlich geltend gemacht werden,
      danach nicht mehr. Dies ist jedoch normal und keine Sonderregelung
      bei Fondsschließung.

      Quintessenz: Es empfiehlt sich ein ebenso zügiges wie besonnenes
      Verhalten. Am Anfang sollte ein fundierter Depotcheck stehen. Wenn
      der defekte gegen einen intakten Fonds ausgetauscht wird, muss die
      individuelle Anlagestrategie des Investors das Hauptkriterium sein.
      Welcher Fonds mit welchem Portfolio am besten dazu passt, liegt in
      der Kernkompetenz unabhängiger Finanzdienstleistungsinstitute. Diese
      wissen auch, ob die Anlagedisziplin des Managements hoch, die
      Gesamtkostenbelastung niedrig und das Fondsvolumen ausreichend ist.
      "Und eines sollte man nicht vergessen", resümiert Bennewirtz.
      "Fondsschließungen sind keine Naturnotwendigkeit. Schließlich
      existiert der Pioneer Fund seit 1928, der Adig Fondak seit 1950, der
      Templeton Growth Fund seit 1954 und der DWS Investa seit 1956. Das
      zeigt: Gute Fonds kennen kein Verfallsdatum."
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 12:32:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ist schon witzig, daß den Profis mehr und mehr auffällt, daß sie mit Schrott gehandelt haben.


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