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    ### Verbio AG ### (Seite 931)

    eröffnet am 02.10.06 13:51:24 von
    neuester Beitrag 23.05.24 15:38:44 von
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      schrieb am 21.08.08 21:29:43
      Beitrag Nr. 1.532 ()
      mittlerweile hat auch boerse.ard.de ihre fehlerhafte Berichterstattung über Verbios Halbjahrezahlen geändert:

      Verbio steigert sich
      Der Biokraftstoffhersteller Verbio hat im ersten Halbjahr seine Erlöse um 46 Prozent auf 299 Millionen Euro in die Höhe geschraubt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nach Warentermingeschäften lag bei 3,8 Millionen Euro und wurde damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar mehr als verdreifacht.


      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_306570
      Avatar
      schrieb am 20.08.08 23:28:41
      Beitrag Nr. 1.531 ()
      20.08.2008
      Energiebilanz
      Energiebilanzen von europäischem Bioethanol bislang deutlich unterschätzt

      Berlin - Die heute vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) veröffentlichte Studie zeigt eine deutlich bessere Energiebilanz von europäischem Bioethanol auf.

      Die Studie "Bioenergie aus Getreide und Zuckerrüben: Energie- und Treibhausgasbilanzen" belegt laut Angaben des Verbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft Landwirtschaftliche Biokraftstoffe e.V. (LAB), dass die positiven Treibhausgaseinsparungen und Energiebilanzen von europäischem Bioethanol bislang deutlich unterschätzt wurden. Mit Bioethanol aus Getreide oder Zuckerrüben könnten zwischen 25 t CO2eq und 33 t CO2eq pro Hektar und Jahr eingespart werden. Die Treibhausgaseinsparungen seien damit bis zu vier Mal höher, als in bisherigen Berechnungen angenommen. Wesentlicher Grund dafür seien vor allem die bei der Bioethanolproduktion erzeugten Futtermittel, die in bisherigen Studien oft unberücksichtigt blieben oder deren Effekte unvollständig bewertet wurden.

      Der Verband der deutschen Bioethanolwirtschaft Landwirtschaftliche Biokraftstoffe e.V. (LAB) weist darauf hin, dass in Europa Bioethanol heute aus Getreide oder Zuckerrüben gewonnen wird. Die neben Bioethanol zusätzlich entstehenden Futtermittel DDGS, Vinasse, Rübenschnitzel und Gluten werden für die Nahrungs- und Futtermittelherstellung genutzt. Bei Verarbeitung von Weizen würden neben ca. 2.700 Liter Bioethanol ca. 2.700 Kg Futtermittel pro Hektar gewonnen. Dadurch werde zum Beispiel Sojaschrot ersetzt, für das auf 1,3 Hektar Sojabohnen angebaut werden müssten. Die Herstellung von Bioethanol und Futtermitteln in Europa setze damit in Drittländern Flächen für die Erzeugung von Nahrungsmitteln frei. :eek: Der LAB-Vorsitzende Norbert Schindler, MdB, forderte in Berlin: "Diese Freisetzungseffekte müssen bei der Treibhausgasbilanzierung von Biokraftstoffen berücksichtigt werden. Ebenso müssen direkte und indirekte Landnutzungsänderungen durch die Umwandlung von Naturflächen zu Ackerland für den Rohstoffanbau zur Biokraftstoffproduktion bei den Biokraftstoffen aus den jeweiligen Erzeugungsregionen angerechnet werden. Es geht nicht an, die Regenwaldabholzung und die Verdrängung von Sojaanbau oder Viehwirtschaft aus herkömmlichen Erzeugungsregionen auf Naturflächen außen vor zu lassen." Schindler betonte: "Eine sachgerechte Bewertung der verwendeten Rohstoffe und Technologien setzt voraus, dass alle Biokraftstoffe - ob aus Europa oder aus Südamerika - nach denselben objektiven Kriterien beurteilt werden."

      Ein weiteres Ergebnis der IFEU-Studie sei, dass Biokraftstoffe der sogenannten ersten Generation mindestens ebenso viele Treibhausgase einsparen und eine vergleichbare Energiebilanz aufweisen, wie Biokraftstoffe, bei deren Herstellung die gesamte Pflanze direkt verarbeitet wird. LAB-Geschäftsführer Dietrich Klein erklärte dazu in Berlin: "Es darf keine willkürliche Bevorzugung einzelner Biokraftstoffe geben. Alle Biokraftstoffe müssen nach denselben umfassenden und objektiven Kriterien bewertet werden." Klein betonte, dass in Europa hergestelltes Bioethanol aus Getreide oder Zuckerrüben schon jetzt und auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Die vollständige Studie steht auf der Internetseite www.ifeu.de zur Verfügung. (ots)
      Avatar
      schrieb am 19.08.08 12:12:38
      Beitrag Nr. 1.530 ()
      16.08.2008
      Ernteprognose
      Welt-Getreideernte nochmals höher geschätztBonn - Die weltweite Getreideerzeugung dürfte 2008/09 höher ausfallen als von den meisten Analysten bisher angenommen. Dafür sprechen zumindest die jüngsten Daten des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA).


      Wie die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) mitteilt, hat das USDA seine Erwartungen für das laufende Wirtschaftsjahr nochmals deutlich nach oben geschraubt. Das USDA veranschlagt die globale Weizenerzeugung 2008/09 in seinem am 12. August veröffentlichten Bericht auf 670,8 Millionen Tonnen, das sind 6,5 Millionen Tonnen mehr als im Vormonat und gut 60 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Allein für Russland wurde die Ernteschätzung um 3 Millionen Tonnen auf 57 (Vorjahr: 49,4) Millionen Tonnen angehoben. Damit trägt das USDA zum einen der höheren Erntefläche, zum anderen den bisher überwiegend positiven Ertragsschätzungen aus dieser Region Rechnung. Für die Ukraine wurden die Angebotsprognosen für Weizen um 1 Millionen Tonnen auf 22 (Vorjahr: 13,9) Millionen Tonnen angehoben. Die Überschwemmungen im Westen der Ukraine verhinderten dabei eine noch stärkere Anpassung nach oben.

      Die Weizenernte der EU-27 wird vom USDA nun auf 143,2 (Vorjahr: 119,3) Millionen Tonnen veranschlagt, das sind rund 1,5 Millionen Tonnen höher als bisher und 3 Millionen Tonnen mehr als die EU-Kommission jüngst prognostiziert hatte. Etwas negativer eingeschätzt wurden die Ernteaussichten für das dürregeplagte Argentinien sowie für Kasachstan und Afghanistan.

      Der globale Weizenverbrauch steigt den amerikanischen Analysten zufolge in der laufenden Saison auf 649,8 (Vorjahr: 622,1) Millionen Tonnen. Sollte sich diese Einschätzung bestätigen, ist 2008/09 mit einem Angebotsüberhang von knapp 21 Millionen Tonnen Weizen zu rechnen. Vor allem am Exportmarkt dürften die Karten 2008/09 neu gemischt werden. Die USA - im Vorjahr mit einem Marktanteil von 28 Prozent noch klar dominierend – bekommt nach USDA-Angaben zunehmend Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion sowie der EU.

      Eine für viele Marktteilnehmer unerwartet deutliche Korrektur nahm das Agrarministerium bei der Prognose der US-Maisernte vor. So wird die Erzeugung nun auf 312,1 (Vorjahr: 332,1) Millionen Tonnen veranschlagt, fast 15 Millionen Tonnen höher als im Vormonat. Da diese Schätzung - anders als die vorangegangenen Prognosen - auf einer Erhebung bei landwirtschaftlichen Betrieben beruht, kommt ihr eine höhere Bedeutung zu.

      Weltweit rechnet das USDA mit einer Erzeugung von 789,6 Millionen Tonnen, das entspricht etwa dem Vorjahresergebnis. Abwärtskorrekturen für Argentinien und die Schwarzmeerländer wurden durch Anhebungen bei der EU und der Türkei im Übrigen weitgehend kompensiert.

      Auf der Verbrauchsseite zeichnet sich 2008/09 ein Anstieg um gut 24 Millionen Tonnen auf 799,7 Millionen Tonnen ab. Diese Entwicklung dürfte maßgeblich auf den zunehmenden Maiseinsatz im Bioethanolsektor zurückzuführen sein, denn der Verbrauch im Futtersektor soll sogar um knapp 9 Millionen Tonnen sinken. Insbesondere in den USA erwartet das Agrarministerium aufgrund der sinkenden Rohstoffpreise eine Nachfragesteigerung aus dem Bioethanolsektor. So soll der Verbrauch 2008/09 dort bereits die Rekordhöhe von 104,1 (Vorjahr: 76,2) Millionen Tonnen erreichen. (zmp)
      Avatar
      schrieb am 18.08.08 12:39:13
      Beitrag Nr. 1.529 ()
      Nur ein kleiner Teil der Feldfrüchte wird für die Herstellung von Energie und im speziellen von Biotreibstoffen verwendet.
      Es ist daher nicht logisch bei der Preisfindung allein auf den energetischen Wert dieser Feldfrüchte abzustellen. Dies geschieht in der Praxis ja auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.08.08 11:58:43
      Beitrag Nr. 1.528 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.746.617 von Agrarwissenschaftler am 18.08.08 09:43:18Dieses Fazit kann man ziehen, muss man aber nicht.

      Wir haben in den vergangenen Jahren wichtige Nahrungsmittel – etwa Weizen – nicht mit dem angemessenen Wert belegt. So hat vor ca. zwei Jahren der Preis für Weizen ein Tief von 8 Euro / 100 kg erreicht. Erstaunlich ist, dass zur gleichen Zeit der energetische Wert des Getreides bei 25 Euro lag. Durch Ernteausfälle vor allem in Australien und veränderte Ernährungsgewohnheiten in den Schwellenländern China und Indien ist die Nachfrage nach Getreide am Weltmarkt gewachsen und damit ist der Getreidepreis auf ca. 20 € / 100 kg gestiegen – ein Preisniveau, das zuletzt vor 30 Jahren vorlag.

      Selbst der von Dir zitierte Rektor führt den Preisanstieg nicht auf steigende Energiepreise zurück. Steigende Lebensmittelpreise werden nicht auf den gestiegenen energetischen Wert von Getreide zurückgeführt!

      Du hast ja schon mitbekommen, dass Verbio bei den Inputstoffen flexibel ist. Statt Getreide wird wird nun Zuckersirup verwendet.


      Fazit: Wenn Energie zukünftig teuer wird, werden auch Lebensmittel teuer!

      Und vor allem wird der Rohstoff für Biodiesel und Bioethanolanlagen teurer!


      ...ebenso für Biogasanlagen.
      Von hohen Energiepreisen profitieren die Biotreibstoffhersteller wiederum, da ihre Treibstoffe wettbewerbsfähiger werden.

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      schrieb am 18.08.08 09:43:18
      Beitrag Nr. 1.527 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.746.608 von Agrarwissenschaftler am 18.08.08 09:42:03Anmerkung:

      Der energetische Wert von Getreide ist bei heutigen Ölpreisen deutlich höher vor 2 Jahren und liegt auch deutlich über dem aktuellen Getreidepreis von 20 € /dt!

      Fazit: Wenn Energie zukünftig teuer wird, werden auch Lebensmittel teuer!

      Und vor allem wird der Rohstoff für Biodiesel und Bioethanolanlagen teurer!
      Avatar
      schrieb am 18.08.08 09:42:03
      Beitrag Nr. 1.526 ()
      Im Grunde ist es eine Frage des Preises und keine moralische Frage, ob ein Landwirt Nahrungsmittel oder Bioenergiepflanzen anbaut.


      Rede des Rektors der Universität Hohenheim zur Ausrichtung der Biogasforschung

      UNIVERSITÄT HOHENHEIM
      DER REKTOR
      19. Juli 2008

      - Es gilt das gesprochene Wort -
      Grußwort anlässlich der Einweihungsfeier der Forschungsbiogasanlage am Unteren Lindenhof am 19. Juli 2008 um 14:00 Uhr, Unterer Lindenhof




      Sehr geehrte Gäste, meine sehr verehrten Damen und Herren,

      es ist mir eine große Freude, Sie heute zu diesem schönen und nicht nur für die Universität Hohenheim wichtigen Anlass auf der Versuchsstation für Tierhaltung, Tierzüchtung und Kleintierzucht begrüßen zu dürfen. Heute weihen wir gemeinsam feierlich die Biogasforschungsanlage ein, mit der wir eine lange und erfolgreiche Forschungstradition an unserer Universität fortsetzen und ausbauen sowie gleichzeitig ein sehr zukunftsträchtiges Thema umfassender angehen können.

      ...........


      (Wir befinden uns) mit der heute zu eröffnenden Anlage in einem Spannungsfeld von wissenschaftlicher Forschung und wirtschaftlichem Betrieb. So gehört diese Anlage mit der Produktion von 190 kW Strom und 220 kW Wärme zwar noch zu den kleineren der derzeit betriebenen Anlagen, sie erfüllt aber bereits wirtschaftliche Maßstäbe. Dazu trägt vor allem auch die mögliche Wärmenutzung bei. Sollten wir zukünftig ebenfalls das entstehende Gas ins Netz einspeisen können, erhöht sich der Ertrag sogar noch. Damit ist die Nutzung jedoch nicht erschöpft: Die festen Reststoffe, die der Anlage am Ende des Prozesses zu entnehmen sind, können als mineralstoffhaltiger Dünger den Böden wieder zugeführt oder als neuer Designer-Brennstoff verwertet werden. Da eine Nutzung als Dünger in jedem Fall vorgesehen ist, werden wir die Anlage nicht mit Abfallstoffen wie Klärschlamm betreiben – dies könnte hygienische Schwierigkeiten oder die Kontamination von Böden nach sich ziehen.
      Der gewählte Standort der Anlage und der daraus resultierende Kreislauf tragen zudem zur Wirtschaftlichkeit bei: Der Dung und die Gülle der am Unteren Lindenhof gehalte-nen Tiere werden zur Beschickung der Anlage genutzt – die Abwärme wiederum dient zum Beheizen der Stallungen.

      ........................


      Das Potenzial für die Wissenschaft dieser Forschungsbiogasanlage möchte ich Ihnen gern vorstellen:


      Aufbauend auf den Analysen unseres Biogaslabors wollen wir hier in großem Maßstab untersuchen, welche unterschiedlichen Mischungen von Pflanzenarten und tierischen Produkten die höchste Energieeffizienz und Ausbeute erzielen. Selbstverständlich sind dabei auch weitere nachhaltige Erwägungen von großer Relevanz, wenn zum Beispiel alternative Energiepflanzen neben dem Mais gesucht werden, um große Mais-Monokulturen zu vermeiden. Des Weiteren sind züchterische Arbeiten in einem sehr engen Zusammenhang zu sehen, wenn der Genotyp im Sinne der Biogasverwendung optimiert werden soll, da Pflanzen ursprünglich nicht zur Biomassegewinnung bestimmt sind. Im Biogasbereich wird nicht nur das Korn, sondern die gesamte Pflanze genutzt. Damit ist dieses System sehr effektiv und erlaubt schon heute ca.70.000 kWh Energieertrag pro Hektar. Durch weitere Effizienzsteigerung im Bereich der Pflanzenzüchtung, der Pflanzenauswahl, der Verfahrenstechnik zur Biogasgewinnung und durch moderne Verfahren zur Biogasnutzung kann dieser Energieertrag weiter gesteigert werden. Dies verbessert nachhaltig die Situation und entschärft die momentane Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und Energieproduktion auf der Fläche.


      Aktuell wird diese Konkurrenz intensiv diskutiert – die Universität Hohenheim verfügt dabei über ausgewiesene wissenschaftliche Kompetenz in beiden Bereichen und untersucht nicht nur einseitig die Bioenergie oder die Ernährungssicherung. Nachhaltig lassen sich das Welternährungs- und das Weltenergieproblem nur gemeinsam und im Verbund lösen, wozu wir gern unseren Teil beitragen.


      Bisher herrschte in Europa eine Überproduktion an Nahrungsmitteln mit den entsprechenden Folgen von z.B. niedrigen Preisen, Exportunterstützung und Vernichtung von Nahrungsmitteln. Daher war bis vor kurzem eine Flächenstilllegung bis 15% erforderlich. Diese Fläche eignet sich allerdings hervorragend für die Produktion nachwachsender Rohstoffe und in Deutschland wird dieser Flächenteil mittlerweile gut durch eine entsprechende Produktion kompensiert. So werden derzeit 10 % der Ackerfläche für Ölpflanzenanbau für Kraftstoffzwecke genutzt und 4% der Ackerfläche für Biogasproduktion. Andere europäischen Staaten ziehen deutlich weniger Flächen für die Bioenergieproduktion heran, so dass dementsprechend europaweit keine Nahrungsknappheit durch nachwachsende Rohstoffe hervorgerufen wird. Darüber hinaus werden innerhalb Europas vor allem in Polen oder Rumänien große Flächen nur extrem extensiv genutzt, die sich prinzipiell zur landwirtschaftlichen Produktion eignen würden.
      Auch hier kommt es letztendlich auf die richtige Mischung an: Erforschen wir in der Biogasanlage das richtige Mischungsverhältnis bei der Beschickung für die energetische Ausbeute, sollten wir auch insgesamt nach der optimalen Lösung bei der Ausbalancierung zwischen dem Anbau für Nahrungsmittel und für nachwachsende Rohstoffe
      suchen.

      Grundsätzlich könnte man auch hier komplexe Berechnungsmodelle anwenden, die nicht zuletzt marktwirtschaftliche Überlegungen zu berücksichtigen hätten.


      Im Grunde ist es eine Frage des Preises und keine moralische Frage, ob ein Landwirt Nahrungsmittel oder Bioenergiepflanzen anbaut.

      In den modernen Gesellschaften ist Energie genauso wichtig wie Nahrung geworden. So können wir von einem riesigen Energiehunger sowohl der Wirtschaft als auch des privaten konsumtiven Bereichs sprechen. Die Energiegewinnung kann sich dabei nicht länger auf die fossilen Brennstoffe richten, sondern muss auch auf regenerative Energieträger setzen. Da wir derzeit auf eine Deckungslücke zulaufen, hat die Politik durch Subventionsmaßnahmen interveniert. Selbstverständlich steckt hinter der Förderung regenerativer Energieträger der Gedanke, hier eine Anschubfinanzierung zu gewährleisten, bis die noch zu optimierenden Technologien kostendeckend und effizient geworden sind. Auf diese Förderung und die Chancen der Bioenergie am Markt haben die Landwirte entsprechend reagiert und begonnen, nachwachsende Rohstoffe anzubauen. Daraus darf ihnen kein Vorwurf erwachsen, denn vor nicht allzu langer Zeit, hat man von den in der Agrarwirtschaft Tätigen steigendes marktwirtschaftliches Denken verlangt. Somit hat sich mittlerweile auch für die Landwirte ein Dilemma bei der Orientierung an marktwirtschaftlichen Kriterien ergeben, wenn ihnen diese Überlegungen zu ihrem Nachteil ausgelegt und für problematisch hinsichtlich der Ernährungsfrage erachtet werden.


      Grundsätzlich stellt die Produktion für die Rohstoff- und Bioenergiegewinnung eine neue Option zur Einkommensverbesserung in der Agrarwirtschaft dar. Zudem werden sicherlich dann wieder verstärkt mehr Nahrungsmittel produziert, wenn wieder bessere Preise für qualitativ hochwertige Nahrung gezahlt werden. Wir haben in den vergangenen Jahren wichtige Nahrungsmittel – etwa Weizen – nicht mit dem angemessenen Wert belegt. So hat vor ca. zwei Jahren der Preis für Weizen ein Tief von 8 Euro / 100 kg erreicht. Erstaunlich ist, dass zur gleichen Zeit der energetische Wert des Getreides bei 25 Euro lag. Durch Ernteausfälle vor allem in Australien und veränderte Ernährungsgewohnheiten in den Schwellenländern China und Indien ist die Nachfrage nach Getreide am Weltmarkt gewachsen und damit ist der Getreidepreis auf ca. 20 € / 100 kg gestiegen – ein Preisniveau, das zuletzt vor 30 Jahren vorlag. Diese Nachfragesteigerung und der relativ hohe Preis bieten nun auch Chancen: Nur bei einer entsprechenden Vergütung lohnt es sich, in Maschinen zu investieren, um die Getreideproduktion zu optimieren, in Züchtung zu investieren, um bessere, leistungsfähigere Sorten zu erhalten.


      Es gibt kluge, nachhaltige und effiziente Formen, Bioenergie zu nutzen, ohne die Nahrungsmittelproduktion stark zu beeinträchtigen. Hier noch weiter zu optimieren, ist das Ziel der Forschungsarbeiten in der neuen Biogasanlage. Der Standort auf unserer Versuchsstation bietet dazu optimale Bedingungen. Indem die in einer Biogasanlage verwendeten Produkte (in der Regel Ganzpflanzensilage von Mais, Getreide, Sonnenblu-men u.Ä.) nicht über große Strecken transportiert werden können, sondern hier im Umfeld produziert werden müssen, besteht zudem keine Gefahr, das Material aus Ländern mit Nahrungsmittelmangel zu importieren und so zu einer Benachteiligung der Not leidenden Menschen beizutragen. Leider muss man sagen, dass gewisse Schichten in nahrungsmittelarmen Ländern Produkte mit höherer Gewinnerwartung – wie teilweise Bioenergiepflanzen – exportieren und die landwirtschaftlichen Erträge nicht zur Versorgung der Bevölkerung einsetzen.


      Dieses komplexe Feld gilt es näher zu ergründen und an zukunftsweisenden Lösungen zu arbeiten. Hohenheimer Forschung leistet in diesem Kontext einen wichtigen Beitrag zu der Frage, wie Rohstoffe effizienter genutzt werden können und wie dies im globalen Gefüge und im Einklang mit der Ernährungssicherung geschehen kann. Ich freue mich daher sehr, dass wir die Forschungsbiogasanlage heute in Betrieb nehmen können und wir damit einen weiteren Schritt in diesem Sektor voranschreiten können.


      Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen allen noch einen angenehmen und erkenntnisreichen Tag auf unserer Versuchsstation!

      Anmerkung:

      Der energetische Wert von Getreide ist bei heutigen Ölpreisen deutlich höher vor 2 Jahren und liegt auch deutlich über dem aktuellen Getreidepreis von 20 € /dt!

      Fazit: Wenn Energie zukünftig teuer wird, werden auch Lebensmittel teuer!

      Und vor allem wird der Rohstoff für Biodiesel und Bioethanolanlagen teurer!
      Avatar
      schrieb am 16.08.08 19:16:18
      Beitrag Nr. 1.525 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.739.277 von udo_70000 am 15.08.08 18:42:21Wenn ich es noch weiß, stecken die Wurzeln der Firma im landwirtschaftlichen Bereich (Handel von landwirtschaftlichen Produkten) wo man sich ausgedehnt hat.

      http://www.sauter-logistik.de/Sauter_Gruppe.htm
      Avatar
      schrieb am 16.08.08 19:15:34
      Beitrag Nr. 1.524 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.742.330 von udo_70000 am 16.08.08 15:43:25vielleicht mal ab hier lesen:

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1085328-1211-1220…

      in #1219 schrieb ich folgendes:

      Beim Buchwert komme ich auf andere Ergebnisse. Da ab spätestens 2011 eine recht rentable Produktion möglich sein dürfte, kann man auch mit einer Zuschreibung auf die Sachanlagen der Bioethanolproduktion rechnen.

      Ich komme auf einen bereinigten Buchwert von ca. 142 Mio € (ca. 2,26 € je Aktie). Unter Einbeziehung der Sachanlagen der Bioethanolproduktion käme man auf ca. 236 Mio € (ca. 3,75 € je Aktie).


      Unter bereinigtem Buchwert verstehe ich Buchwert abzüglich immaterielle Vermögenswerte.
      Avatar
      schrieb am 16.08.08 18:59:47
      Beitrag Nr. 1.523 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.742.330 von udo_70000 am 16.08.08 15:43:25Schau mal in den Thread. Um den April rum gabs einige Postings bezüglich des Eigenkapitals je Aktie.

      Was sollen denn das nun für interessante Projekte sein?
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