Funkwerk startet wieder (Seite 20)

[unicum]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.841.226 von katjuscha-research am 30.11.22 22:23:02

Den hohen Auftragsbestand würde ich nicht überbewerten. Er dürfte im Wesentlichen mit der Übernahme des Hörmann-Geschäfts mitübernommen worden sein, denn gleichzeitig stieg der Auftragseingang nur um 11 Mio. Euro.
Funkwerk berichtet, dass das EBIT überwiegend negativ durch Versorgungsengpässe, Lieferkettenstörungen und Preissteigerungen, sowie dem Krieg in der Ukraine beeinträchtigt wurde, gleichzeitig aber die Rohertragsmarge verbessert wurde. Die genannten negativen Beeinträchtigungen betreffen eigentlich überwiegend den Rohertrag. Somit sehe ich in dieser Aussage einen direkten Widerspruch. Zumindest Erklärungsbedarf.

Es würde aber in mein Bild passen, wenn der EBIT-Rückgang eigentlich auf Hörmann K&N oder gar andere Effekte, als die genannten zurückzuführen sei, denn ich gehe davon aus, dass, aufgrund des Geschäfts, gerade unterhalb des Rohertrages bei Hörmann K&N die Aufwandsquoten höher als im übrigen Funkwerkgeschäft sind.

[kalimerakriti]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.843.539 von Uganda2007 am 01.12.22 10:36:15

Versuche doch bitte einfach mal selbst einen Gedanken zu entwickeln. Anstelle nur eine Frage in den Raum zu werfern.

Wer die Mitteilung von FW genau gelesen hast, kann die Frage sofort beantworten.

[Uganda2007]

Die Frage ist, wieviel auf das margenschwache Geschäft der erworbenen Hörmann-Tochter entfällt

[kalimerakriti]

Katjuscha, damit bist du mir jetzt zuvorgekommen.

Es wurde ja hier mehrfach schon die Frage aufgeworfen, wie es in 2023 weitergeht wie weit das Ergebnis in 2023 einbrechen wird. Ich kann mich dem ganzen Pessimismus bei einem Auftragsbestand von 170 Mio. EUR und einem Auftragseingang von 100 Mio. bis zum 30.09. jedenfalls überhaupt nicht anschließen.

Nur zur Erinnerung: Funkwerk erzielte in 2020 bei Umsatzerlösen von knapp 100 Mio. ein EBIT von mehr als 20 Mio. Und da gab es überhaupt keine Sonderkonjunktur infolge der staatlichen Förderung zur Umrüstung von Zugfunkendgeräten.

[katjuscha-research]

Kein Satz hier bisher zu diesem Satz/Zahl in der Meldung?

Der konzernweite Auftragsbestand belief sich am 30. September 2022 auf 169,6 Mio. Euro (Vorjahr: 75,9 Mio. Euro).

[Syrtakihans]

Der Rest vom Hörmann-Konzern ist nun wirklich uninteressant hinsichtlich der Frage, wie ambitioniert die Funkwerk-Prognose ist.

Wir wissen:

1. Umsatz nach 5M war 39,3 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 18,8%.
2. Umsatz nach 6M war 47,9 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 19,0%.
3. Umsatz in Q3 war 31,8 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 18,9%.

Zu Erfüllung der Mitte der Funkwerk-Prognose müsste in Q4 ein Umsatz von 52,8 Mio. EUR und eine EBIT-Marge von nur 15,9% erreicht werden. Das sollte, sofern sich der Produktmix und die Aufwände in Q4 nicht drastisch zum Nachteil hin entwickeln, überschritten werden können. Eine gewisse nachteilhafte Entwicklung werden wir aber wegen der konsolidierten Hörmann Kommunikation & Netze GmbH sehen, die wahrscheinlich einen Q4-Umsatz im hohen einstelligen oder leicht zweistelligen Mio. EUR-Bereich und eine mickrige EBIT-Marge liefert.

Das ist aber nur noch von nebensächlichem Interesse, denn es ist fast schon der Vergangenheit zuzurechnen. Die zentrale Frage bleibt: Wie weit bricht das Ergebnis in 2023 ein und auf welchem Niveau wird es sich in den Folgejahren bewegen. Außerdem besteht noch eine restliche Unsicherheit darüber, was die Hörmann Kommunikation & Netze GmbH gekostet hat und zukünftig an Erträgen liefert.

[kalimerakriti]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.837.215 von Der Tscheche am 30.11.22 14:27:00

Die Frage, ob Hörmann die Prognose verfehlt stellt sich überhaupt nicht.

Genauso wenig die Frage, ob Hörmann die Prognose übertrifft. Selbst vor dem Hintergrund, dass Hörmann in den letzten vier Jahren die jeweils zum 30.09. eines Jahres abgegebene Prognose nie verfehlt sondern immer leicht übertroffen hat.

Wenn Hörmann sein EBIT in 2022 mit rd. 20 Mio.um 10 Mio. EUR niedriger prognostiziert als in 2021 und diese Enwicklung weitestgend auf steigende Verluste einzelner Konzernteile zurückzuführen ist: Dann ist die Wahrscheinlich einigermaßen groß, dass FW ein nicht unwesentlich besser als prognostiziertes EBIT erzielt.

[Der Tscheche]

Antwort auf Beitrag Nr.: 72.836.864 von kalimerakriti am 30.11.22 13:34:44

Zitat von kalimerakriti: Hier noch eine Verplausibilisierung meiner EBIT Prognose für FW:

Der Hörmann Konzern macht ja ohne Funkwerk durchgängig in jedem Quartal 2022 deutliche Verluste. Nach dem heute vorgelegten Quartalsbericht bis zum 30.09. insgesamt 11,3 Mio.

Selbst wenn bei Hörmann ohne FW im 4. Quartal keine weiteren Verluste anfallen (was ich eher bezweifel, weil andauernde Verlusttrends sich nie von heute auf morgen umkehren), müsste von FW ein EBIT Beitrag von roundabout 30 Mio kommen, damit der Hörmann Konzern seine EBIT Prognose von 20,5 Mio. EUR erreicht.

Dass Hörmann die Prognose verfehlt kommt nicht in Frage?

[kalimerakriti]

Hier noch eine Verplausibilisierung meiner EBIT Prognose für FW:

Der Hörmann Konzern macht ja ohne Funkwerk durchgängig in jedem Quartal 2022 deutliche Verluste. Nach dem heute vorgelegten Quartalsbericht bis zum 30.09. insgesamt 11,3 Mio.

Selbst wenn bei Hörmann ohne FW im 4. Quartal keine weiteren Verluste anfallen (was ich eher bezweifel, weil andauernde Verlusttrends sich nie von heute auf morgen umkehren), müsste von FW ein EBIT Beitrag von roundabout 30 Mio kommen, damit der Hörmann Konzern seine EBIT Prognose von 20,5 Mio. EUR erreicht.

[kalimerakriti]

Zunächst einmal ein Dank an Frau Schreiber, dass Sie meinem auf der letzten HV vorgebrachten Wunsch auf etwas mehr unterjährige Transparenz entsprochen hat.

Nach den heute veröffentlichten Neunmonatszahlen ist zu erwarten, dass FW den oberen Wert der EBIT Prognose für 2022 von 22-25 Mio. EUR übertreffen dürfte.

FW erzielte im letzten Quartal 2021 bei Umsatzerlösen von 34 Mio. ein EBIT von 13,2 Mio. EUR und kam damit in 2021 auf ein EBIT von 35 Mio.EUR
Auf Basis der bestätigten Umsatzprognose für 2022 von 130-135 Mio. EUR erwartet FW für das letzte Quartal 2022 Umsatzerlöse in einer Spanne von 50 - 55 Mio. EUR.

Selbst wenn man nur davon ausgeht, dass FW trotz eines Umsatzanstiegs von mehr als 50 % im letzten Quartal 2022 lediglich das EBIT des letzten Quartals 2021 erreichen würde, läge FW schon deutlich über der eigenen Prognose.

Ich hatte ja Ende August schon geschrieben, dass ein EBIT Richtung 30 Mio. EUR in 2022 für mich jedenfalls überhaupt keine Überraschung wäre.