Timburgs Langfristdepot - Start 2012 (Seite 1427)

[jambam1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.121.984 von h-milch am 25.03.20 08:17:25

Guten Morgen,
aus der Bürgersprechstunde gestern und vorgestern mit OB Boris Palmer, Tübingen, nehme ich mit, dass die nächste Entscheidung - resultierend aus der jetzigen Datenlage - eine Home-Quarantäne für vorbelastete Personen und Menschen über 60 bringen wird, während die 'jungen' Leute wieder arbeiten gehen.

Das würde für die Wirtschaft eine Erholung bedeuten.
Abgesehen davon werden finanzielle Soforthilfemaßnahmen mit viel Personal durchgeführt (heute in den Stuttgarter-Nachrichten).
Jam.

[h-milch]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.108.094 von Timburg am 24.03.20 06:48:56

Hallo Timburg,

die Covid Situation hier im täglichen Leben wird immer besser, mittlerweile haben auch z.B. Fitnessstudio und Frisöre wieder auf, d.h. die Leute können wieder ihrer normalen Routine nachgehen. Auch der allgegenwärtige Baulärm in der ganzen Stadt ist wieder losgegangen. Fühlt sich so an, wie bei euch das Vogelzwitschern im Frühling. Von der Aufhebung des Reisebanns für Wuhan habe ich auch gelesen, kann es aber nicht persönlich bestätigen. Sehe aber nichts, worum es nicht so seinen sollte.
Was massiv zugenommen hat ist die Angst vor importierten Fällen und damit Kontrollen von Personen, die von außerhalb Chinas einreisen. Als Beispiel aus Beijing, egal ob Chinese oder Ausländer: im Flugzeug ausfüllen von Gesundheitsfragen, Nationalität und Reisehistorie. Danach, ink. Fiebercheck Einteilung in drei Farben: rot für: Krankheitsymptome-> gesonderter Transport in auf Covid spezialisierte Krankenhäuser. Gelb für: Nationalität aus einem der 26? Länder, die auf einer Risikoliste stehen (ink. Deutschland, Italien, der meiste Rest der EU etc.), dann Einteilung in Gruppen. Bei der kompletten Gruppe wir ein Covid Schnelltest (ca. 3 Stunden) durchgeführt, ist einer in der Gruppe positiv, dann ganze Gruppe = rote Behandlung. Bei allen Tests negativ in der Gruppe, gesonderter Abtransport im eigenen Bus nach A) Wohnung, dort Registrierung beim Neigbourhood comittee (sowas wie Wachleute, die es generell im jeden Wohnkomplex gibt), dann antreten von 14 tägiger Quarantäne. Diese wird wirklich überwacht, teilweise mit Bewegungssensor vor der Tür und täglichen Temperaturmessen. Falls keine eigene Wohnung dann in spezielle Quarantäne-Hotels mit selbem Programm.
Einreisen von außerhalb ist also grade schwierig und führet mindestens zu 6 Stunden Verspätung bei Ankunft.

Abgesehen davon ist Corona schon fast Geschichte, dafür schlägt sich die Rezession durch. Im produzierenden Gewerbe gehen die Aufträge zurück oder noch schlimmer, bestehende Orders werden gestrichen. Es trifft halt niemand -egal ob EU oder US- grade Entscheidungen, die über die nächsten 2 Monate hinausgehen. Viele kleine und mittlere Unternehmen in der EU, US und hier werden deswegen über die Wupper gehen, selbst große Ketten in Nordamerika wanken und es laufen überall Entlassungswellen/Kurzarbeit.

Nachdem man nun eine Woche beobachten konnte, wie in Deutschland die Bevölkerung mit der Situation umgeht, bin ich mittlerweile weniger optimistisch, dass es zu einer ähnlich schnellen Abflachung der Kurve wie in China kommt. Ich fürchte, es muss erst weiter eskalieren, bis die Leute den Ernst der Lage erkannt haben.

Um nicht ganz negativ abzuschließen: die kommende Rezession ist ja nichts anderes als eine Marktbereinigung; es liegt an jedem selber, ob er/sie gestärkt aus der Situation herauskommt. Die, welche übrigbleiben, werden die Zeit danach aktiv gestalten und wir hier im Forum haben eine bessere Ausgangslage dazu als so ziemlich der Rest der Welt.

VG und weiterhin alles Gute!

[Sauna2001]

Guten Morgen,

@solea 1 und startvestor
Danke für den Tipp. Dann werde ich das dann doch in Angriff nehmen.

@ Provinzler: Als ich meinen letzten Post schrieb, dachte ich auch an das weltbekannte Zitat des Philosophen Dragsolav Stepanovic. Dann habe ich es doch nicht zitiert, da nicht jeder Fan der SGE ist.
Grüße Sauna2001

[Timburg]

Moin moin zusammen,

keine Sorge, Steveguied - auch von mir hat Provinzler einen Daumen bekommen. Konnte ihn ja in unendlich langen persönlichen Gesprächen und gemeinsamen Runden im Stüberl kennen- und schätzenlernen. Ich bleib aber bei meiner Einschätzung - dass man nicht von einem Ideal-Szenario auf die Allgemeinheit schließen kann. Ihr beide scheint ja wirklich die Perfektion des Anlegers zu verkörpern - was ich Euch beiden ja auch abnehme. Die Wirklichkeit bzw. breite Masse schaut dann aber doch etwas anders aus - ansonsten hätten wir die Entwicklung der letzten Wochen nicht gehabt. Wo keiner verkauft und keiner in Panik gerät, kann abends auch kein 10-20% Minus stehn, oder ???

Bin ja die letzten Wochen nicht in Schockstarre verfallen, sondern war hier präsent und hab versucht, gegen Weltuntergang, gegen Corona und gegen Einzeller dagegenzuhalten. Und was ich da gelesen und gehört hab, war nun mal kein "leichtes Fallen der Kurse". Da haben gestandene Fondsmanager von einem Jahrhundertereignis geschrieben, da war in jeder Headline "Crash ....Crash....Crash", da wurden viele Leute plötzlich nervös und hyperventilierten - war also alles in allem schon nichts für schwache Nerven.

Möchte dazu - und auch zum Thema Reserven, Sicherheitmargen usw. nur ein kleines - rein theoretisches - Beispiel aufzeichnen. Musteranleger A - jung, dynamisch, ohne familiäre und finanzielle Verpflichtungen - möglicherweise zusätzlich mit einem krisensicheren Job im Home-Office. Er hat seine Ideal-Reserven von 3-4x Monatsnetto laut den allgemein bekannten und empfohlenen Maßstäben. Kein Problem wenn jetzt das Auto kaputt geht - er muss weder an die Reserven noch ans Depot und bleibt ganz cool und locker.

Dann kommt Otto-Normalanleger B mit Family, möglicherweisen Hypothek oder hoher Miete. Hat ebenfalls für die Krise vorgesorgt und wenn das Auto ebenfalls in die Werkstatt muss - auch kein Problem. Sogar wenn durch blöden Zufall auch das Auto der Partnerin den Geist aufgibt - na ja, Pech gehabt. Wenn dann aber parallel die Kurse purzeln, Kurzarbeit verkündet wird (rechnet mal 20-40% von Eurem Nettogehalt weg) - auf der anderen Seite die Bank oder der Vermieter weiter auf Ihr Geld warten, Studentenbude und Pflegeheim der Eltern weiterhin bezahlt werden wollen usw.usw. - nun, ich kann Euch sagen dass Anleger B schon etwas nervöser sein wird als A. Zumal man ja jede postive wie auch negative Entwicklung gleich in die Zukunft projeziert. Und diese Zukunft dann dementsprechend rosig oder schwarz sieht.

Darum nochmals: Ihr seid beide jung und ohne Sorgen - ich wünsche Euch dass dies (also ohne Sorgen - denn älter wird jeder ) für Euch auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bleibt. Das reale Leben sieht aber etwas anders aus - und da sollte man nicht meinen, dass man sich finanziell oder mental für wirklich jedes negative Ereignis absichern bzw. vorsorgen kann. Denn dann würden 90% überhaupt nie im Leben dazu kommen, sich an den Aktienmarkt zu trauen.

Ist aber alles nur eine persönliche Meinung nach fast 60 Jahren Lebenserfahrung. Und zwar Erfahrung mit dem richtigen Leben, - und dies verläuft in den meisten Fällen nicht nach Ideal-Szenario.

Schönen Tag allerseits
Timburg

[prallhans]

@provinzler: das machst du dir etwas einfach. Auf Kante genäht auszurufen kann man gut aus einer komfortablen Lage. Wer bei BMW arbeitet wurde die letzten Jahre von der "Erfolgs-"prämie für nicht zukunftsfähige Autos belohnt. Meist gut bezahlt. Nun kommt Kurzabeitergeld mit Aufstockung durch den Betrieb. Usw. Da konnte man schön Reserven bilden.
Was sagt die 450,- Euro Kraft, die beim kleinen Malocher in München den Familienhaushalt aufstockt? Ich kenne genug Leute, die zu doof sind ihr Geld zusammen zu halten. Ich kenne genug Leute, die nicht genug übrig haben, um etwas beiseite zu legen. Die alleinerziehende Mutter. Die Krankenschwester.
Wer geerbt hat, ist im Vorteil.

Der Staat hat nicht vorgesorgt und der hätte es tun können, denn die Mittelchen hat er von uns all die Jahre bekommen.

Und ja, etwas Vorräte, Krisenartikel sollte jeder haben, genau wie die Fähigkeit mal ein Brot zu backen. Aber ein Land kann nun mal eben nicht aus ITlern und BMWlern bestehen.

Die schreiende Ungerechtigkeit sieht man auch bei der Soforthilfe Bayerns, gestaffelt nach Betriebsangehörigen. zuerst muss das Privatvermögen aufgebraucht werden. Sauerei.

Der Staat streicht per Anordnung jedermanns Umsatz, also soll er auch jedermanns Umsatz ersatzweise zahlen. Sonst findet hier eine Umverteilung von Arm nach Reich statt.

[hansi11]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.117.973 von Low-Risk-Strategie am 24.03.20 18:59:02

Hallo LRS,

Bei 4 % auf 30 Jahre sieht ja der DAX ganz gut aus. Dazu kommen dann ja noch die Dividenden!





Boerse.de

Beim 2020 DAX muss irgendetwas verrutscht sein. 1.398?
Mein neuer Google-Rechner gibt nur 4.534,27 an.



VG Hansi

Selber stehe ich 30,04 % in den Miesen.

Und da wir ja jetzt viel Zeit (bin über 70) haben, werde ich jetzt mal in das Märchen!
DIE GROSSE TRÜBSAL schauen.

Wie hat Juergen geschrieben

… Der Markt besteht immer auch aus denen die bedingungslos an ihrer einmal definierten Zukunft festhalten, d.h. einerseits die Dinge in ihre Richtung interpretieren und andererseits auch für ihre Sache kämpfen. Das gilt für Bullen, Bären, Skeptiker, Untergangsfanatiker, Stoiker, Gutmenschen, Schlechtmenschen. Um das zu analysieren, muss man aber die Machtverhältnisse analysieren. Nicht die Zukunft.
…
Timburgs Langfristdepot 2012-2022 | wallstreet-online.de - Vollständige Diskussion unter:
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1173084-41851-41…

Wer hat das Geld und wer (der) hat die Macht!

[WarrenBuffetGraham]

Ernst Wolff: #Corona und der herbeigeführte Crash. #Coronavirus

[codiman]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.108.115 von Timburg am 24.03.20 06:53:26

Das verstehe ich nicht ...

Zitat von Timburg: Hab zwar bei Shell wie üblich zu früh aufgestockt; irgendwie hab ich aber das Gefühl dass wir zumindestens bei denen wohl das Gröbste hinter uns haben:

https://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/shell-stemmt-sich…

Des Weiteren setzt der Energiekonzern sein laufendes Aktienrückkaufprogramm zunächst aus, sobald die aktuelle Tranche beendet ist. Man behalte sich überdies weitere Schritte vor, sofern diese notwendig werden sollten, hiess es.



Gerade jetzt ist günstig. Zu Kurse um 30 EUR ist wieder teuer. Ich habe jetzt gekauft.
Eher hätte ich die Dividende - temporär - zurückgefahren...

VG codiman

[Abuzer]

Was passiert da gerade? Also mein Depot zeigt heute ein plus von 10k Euro an.

[R2D4]

Antwort auf Beitrag Nr.: 63.117.973 von Low-Risk-Strategie am 24.03.20 18:59:02

Zitat von Low-Risk-Strategie: Möchte auch hier kurz das Positing reinstellen mit einem Zusatz

Zitat von Low-Risk-Strategie: Was können wir bis 2029 erwarten:
manche kennen die Graphik ja schon...



Wenn der zweitschlimmste 30 Jahreszyklus eintritt, 4% p.a.

DAX 1999: 6958 Punkte
DAX e 2029: 6958 * 1,04^30 = 22.568 Punkte

S&P 1999: 1469 Punkte
S&P e 2029: 1469 * 1,04^30 = 4.765 Punkte

DAX 1990: 1.398 Punkte
DAX e 2020: 1.398 * 1,04^30 = 5.807 Punkte

keep cool

cool
das bedeutet doch:
Wenn es beim S&P bis 2029 die schlechteste 30-Jahresperformance gibt (4% pa.),
kommt man auf 7% p.a. wenn man jetzt den S&P bei 2380 gekauft hat. 7% sind eine Verdopplung
in 10 Jahren - und 2% Dividende gibt es obendrauf....mehr will man ja nicht
oder?

scheint schon sehr dunkel zu sein ☺
stay long