Advantag AG (Seite 84)

[Aktienangler]

Nur noch der Vollständigkeit halber:

Wie bereits gestern zu erwarten war, hat der Umweltausschuss sich heute nachmittag auf einen Kompromiss als Empfehlung geeinigt, die einen vorgezogenen Start der MSR am 31.12.2018 (statt 2021) vorsieht sowie den Rückhalt der 900 Mio Backloading-Zertifikate als Bestandteil der MSR.

EU Lawmakers Back 2018 Start of Carbon Market Fix in Panel
http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-02-24/eu-lawmake…

Es zeigt den eindeutigen Willen des EU-Parlamentes, die Probleme des ETS zu beheben. Ein von vielen Seiten geforderter Start der MSR schon in 2017 ist auch noch nicht vom Tisch - am 20. März gibt es das Umweltministertreffen bei dem auch das ETS auf der Tagesordnung steht. Inzwischen befürworten bereits 9 Länder einen MSR-Start in 2017 (siehe auch Marktbericht Advantag von heute).

Für Investoren ist allein wichtig, dass eine bislang befürchtete neuerliche Flut von Verschmutzungsrechten ab 2019 wohl ausbleiben wird. Steigenden Preisen stehen solche Bedenken nun zumindest nicht mehr im Wege...

[Torsten25]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.157.558 von Aktienangler am 24.02.15 11:17:48

Zitat von Aktienangler: Stabile und sogar deutlich steigende Preise für Verschmutzungsrechte scheinen vor uns zu liegen - ein hervorragendes Umfeld für Advantag!!!

Moin,

Das Umfeld stimmt von den Preisen, richtig.
Aber generiert Advantag momentan auch genug Umsatz ???
Wenn ich mir den diesjährigen Handel am Spotmarkt so anschaue, habe ich
ehrlich gesagt ein wenig Bedenken. Aber vielleicht zieht das Volumen ja
noch bis zur Abgabefrist Ende März an.

Wir werden sehen.

Gruß

[Aktienangler]

Video:
EU ETS - The Climate Boxing Ring
Aufruf von Umweltorganisationen an die Mitglieder des Umweltausschusses heute in Brüssel zugunsten höherer CO2-Preise zu entscheiden...
http://t.co/pWVO1q0lgz

[Aktienangler]

Stabile und sogar deutlich steigende Preise für Verschmutzungsrechte scheinen vor uns zu liegen - ein hervorragendes Umfeld für Advantag!!!

EU Carbon Market Fix Bolstered by Accord Before Committee Vote
http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-02-24/eu-carbon-…

[Aktienangler]

EUA-Preise gehen Richtung 8 €: Am Spotmarkt 7,74 €, Dezember Future in London im Hoch bei 7,89 €!

Warum wirft bei diesen vergleichsweise attraktiven Preisen eigentlich niemand seine Mio überschüssigen Zertifikate auf den Spotmarkt??! (die Antwort vermute ich in meinem Beitrag 1201) Umsätze dort heute bislang auch wieder nur bei 22.000! Im Vergleich zum letzten Jahr unterdurchschnittlich... Aber die Preise steigen und steigen...

[Aktienangler]

Heutige Auktion in Leipzig zu 7,66 €!

[Aktienangler]

Ach und übrigens:

Die Leipziger Auktion von EUAs der Phase 3 für das Marktgebiet Deutschland landete am Freitag beim stolzen Preis von 7,35 € (neues 2-Jahres-Hoch)! Teurer waren diese Phase 3 EUAs nur im Oktober/November 2012!

Der Dezember 2015 Future durchbrach dann am Nachmittag in London die 7,50€-Marke deutlich nach oben und beendete den Handel bei 7,71 €!

Hier können aktuell sicher zwei Kurstreiber ausgemacht werden:

- Handlungsbedarf wegen nahender Abgabefrist 31. März
und
- Anzeichen für vorzeitige Einführung MSR und längerfristigen Rückhalt der Backloading Zerties...

[Aktienangler]

Antwort auf Beitrag Nr.: 49.063.742 von Rana007 am 13.02.15 15:06:45

Also aus gegebenen Anlass möchte ich nochmal meine Gedanken zum Thema Preisprognose CO2 loswerden:

Eine Vorhersage ist durchaus schwierig und deshalb mag ich dieses sich wiederholende "CO2-Preis-Muss" von unter 5 € in der Agora-Studie überhaupt nicht!

Trotz Überschuss von ca. 1,3 Mrd. Zertifikaten steigt der Preis seit Frühjahr 2013 kontinuierlich. Die alles entscheidenden Fragen hier:

Wer besitzt diese (überschüssigen) Zertifikate überhaupt? Wann wird der Besitzer sie zu welchem Preis (wieder) veräußern (falls keine Abgabe im Rahmen ETS)?

Bei CO2-Zertifikaten handelt es sich inzwischen um eine interessante Anlageklasse, in die immer mehr Investoren einsteigen, weil sie langfristig steigende Preise für unumgänglich halten und hohe Renditen winken. Auch aus ideologischen Gründen ist es ein sehr interessantes Investmentthema für die verschiedensten Organisationen. Es kann also sein, dass Investment-Firma X ein paar Millionen Zertifikate besitzt und sie erst mit entsprechendem Gewinn veräußern will. Zeithorizont der Anlage in Jahren vielleicht 10+? Wieviele solcher Großinvestoren gibt es (oder kommen noch in den Markt bzw. kaufen suksessive)?

Advantag hat geäußert "Da wir in den vergangenen Monaten auch viele neue institutionelle Kunden gewinnen konnten..." (siehe hier zitierte Mail von vor ein paar Wochen). Wer steckt dahinter? Wer außer Advantag plant vielleicht noch die Auflage von Investmentfonds zum Thema CO2?

Die Nachfrage nach den Zertifikaten kommt also nicht allein aus der abgabepflichtigen Industrie. Das macht die Prognose eben so schwierig.

Aber selbst ein Unternehmen, dass zur Abgabe bestimmter Mengen CO2-Zertifikate verpflichtet ist, wird sich gut überlegen, zu welchen Preisen sie die überschüssigen Zertifikate veräußern, oder ob überhaupt. Eine andere Betrachtungsweise wäre, dass Unternehmen mit Überschüssen eben noch gar nicht am Handel teilnehmen (wozu auch), sondern erst zukünftig, wenn sie ihre Überschüsse durch Abgabe nach und nach abgebaut haben. Da sie Jahr für Jahr weniger kostenlose Zertifikate erhalten, sollten die Überschüsse schrumpfen. Warum sollte man überhaupt Zertifikate, die man einmal hat, als abgabepflichtiges Unternehmen verkaufen? Gerade angesichts der niedrigen Preise und der begründeten Aussicht auf steigende Preise? Ich denke sie werden ihren eigenen Zertifikatebestand wohl behüten, anstatt ihn zu veräußern! Langfristig drängen folglich aber immer mehr Teilnehmer in den Markt, um hinzuzukaufen, was die Nachfrageseite im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren stärkt.

Zusammenfassend sehe ich drei entscheidende Gründe, die für steigende Preise sprechen:

- Investoren drängen in den Markt
- bislang (zu gut) ausgestattete Unternehmen müssen am Markt dazukaufen (neue Teilnehmer - höhere Nachfrage)
- Verkauf überschüssiger Zertifikate macht für abgabepflichtige Unternehmen wegen immer niedrigerer kostenloser Zuteilung keinen Sinn

Und natürlich ist/wird das ETS gefixt, so dass es keine erneute Zertifikateflut (Zustrom von JI/CDM-Zertifkaten) wie in der Vergangenheit geben wird.

[Rana007]

In den momentanen CO-2-Emissionszertifikats-Preisen ist leider sehr viel Optimismus; Die agora-Energiewende geht aktuell (s.link) von einem anderen Szenario aus; sie geht davon aus, wenn die vermuteten Vorschläge des EU-Umweltausschusses umgesetzt werden, dass der CO-2- Preis dauerhaft unter 5 € pro Tonne liegen wird (s.link). Dabei geht man optimistischer Weise davon aus, dass der mächtige Nettozahlungsempfänger Polen u.a. Industrie-Lobbyisten sich mit ihrer Blockade NICHT durchsetzen werden.
http://www.agora-energiewende.de/fileadmin/downloads/publika…
Zitat daraus:
"Ursache 1: Überausstattung mit CO2-Zertifikaten
Bis Anfang 2015 ist so im System ein Überschuss aus regulär verteilten Zertifikaten in Höhe von circa 1,3 Milliarden Zertifikaten entstanden.

Die Ursachen für diese Überausstattung liegen darin begründet, dass drei von der EU-Kommission Anfang 2008 getroffenen Annahmen über den Zertifikatebedarf nicht mit der Realität übereinstimmten:

• Die Wirtschaftskrise:
• Geringere Stromnachfrage:
• Höhere Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien
(Rana:all diese Annahmen gelten auch für die Zukunft)
Ursache 2: Hoher Zufluss von JI/CDM-Zertifkaten aus Russland, Ukraine, China und Indien
Als Resultat ist so ein Zertifikate-Überschuss von inzwischen etwa 2,5 Milliarden Zertifikaten entstanden. Der Überschuss entspricht etwa dem 1,3-fachen einer Jahresmenge des EU-Emissionshandelssystems oder der dreifachen Jahresmenge des CO -Ausstosses von Deutschland." ...

"Aktualisiert man die Daten der EU-Kommission auf Basis der inzwischen veröffentlichten Emissionshandelssystem-Emissionen des Jahres 2013 und einer ersten Abschätzung der Emissionen des Jahres 2014, so verschärft sich dieses Bild nochmals deutlich (vgl. Abbildung 6). Ohne eine grundlegende Reform würde der EU-Emissionshan-del bei Zugrundelegen der Annahme einer einprozentigen Emissionsreduktion pro Jahr ab 2015 im Jahr 2020 einen Überschuss von 3,8 Milliarden Zertifikaten und im Jahr 2030 von 3,4 Milliarden Zertifikaten ausweisen.

Damit wird auch das zentrale Problem des Emissionshandelssystem deutlich: Ein solcher Zertifikate-Überschuss führt (Rana:zumindest bis zum Jahre 2030) zu CO -2 Preisen von unter 5 Euro/t CO. Gruß an alle

[Torsten25]

Moin Aktienangler,

habe ein kleines Problem, welches nicht ins Forum gehört.
Habe dir eine BM geschickt. Vielleicht kannst du ja antworten.

Gruß Torsten